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Zum Praktikum ins Ausland? Im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention kann sich der Schritt doppelt lohnen

Warum? Verantwortliche und drei Studentinnen erzählen.

Beim Stichwort Auslandspraktikum denken die meisten wohl zuerst an ein fremdes Land, vielleicht an etwas Exotisches in der Ferne. Für die Studen:innen des Bachelorstudiengangs Gesundheitsförderung und Prävention geht die Reise in der Regel jedoch nicht allzu weit, wenn sie sich für ein internationales Praktikum entscheiden: Aktuell stehen mehrere Plätze bei Praxispartnern aus Deutschland und Österreich zur Auswahl, unter anderem in Berlin, Giessen und Wien.

Der Schritt über die Landesgrenze

Auch wenn das nicht allzu exotisch ist: Der Schritt über die Landesgrenze lohnt sich gerade in der Gesundheitsförderung und Prävention. «Deutschland beispielsweise hat in diesem Bereich eine Vorreiterreiterrolle. Davon können unsere Studierenden natürlich profitieren», sagt Marisa Delannay, die im Bachelorstudiengangs für die Praxisausbildung verantwortlich ist.

Sie sind dort sehr fortschrittlich

Das kann Elina Schäppi bestätigen, die während sechs Monaten ein Praktikum beim Studentischen Gesundheitsmanagement der Technischen Hochschule Mittelhessen in Giessen absolvierte, einem «super Team», wie sie schwärmt. «Sie sind dort sehr fortschrittlich darin, die Gesundheit der Studierenden zu verbessern und zu erhalten. Davon kann sich die Schweiz eine grosse Scheibe abschneiden», sagt Schäppi, die aktuell im sechsten Semester Gesundheitsförderung und Prävention studiert.

Aber auch menschlich habe sie sich in Deutschland entwickeln können. Das sei ihre Hauptmotivation für das internationale Praktikum gewesen. «Ich bin sonst eher ein zurückhaltender Mensch und wollte über meinen Schatten springen.» Elina Schäppis Mut hat sich gelohnt. «Ich habe viel über mich und meinen Studienbereich gelernt und Freunde fürs Leben gewonnen.»

Ich musste mich als erstes in das dortige Sozialsystem einarbeiten

Auch Caterina Carè wagte im fünften Studiensemester den Schritt über die Landesgrenze: Für ein Praktikum bei der Österreicher Firma Glashüttner, einer Unternehmensberatung für Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz in Wien. «Ich wollte unbedingt die Chance nutzen, einmal in dieser tollen Stadt zu leben und arbeiten und das Land von einer neuen Seite kennenzulernen.» Dass Österreich trotz der geografischen Nähe zur Schweiz in manchen Bereichen recht anders ist, realisierte Carè schnell: «Ich musste mich als erstes in das dortige Sozialsystem einarbeiten, das sich von unserem unterscheidet.»

Eine neue Arbeitskultur kennenlernen

Genau aus diesem Grund hat sich auch Gianna Regnani für ihr siebenmonatiges Auslandspraktikum bei der Fachstelle für Suchtprävention in Berlin entschieden. «Es war mein expliziter Wunsch, einen Einblick in ein ausländisches Gesundheitssystem zu erhalten und eine neue Arbeitskultur kennenzulernen.» Auch, um aus ihrer Bubble zu treten und so ihre Comfort-Zone zu erweitern.

Schweizer ZHAW-Studierende sind attraktiv für internationale Arbeitgeber

Marisa Delannay schätzt diesen Perspektivenwechsel als sehr wertvoll ein: «Das Studium an der ZHAW findet zwar im globalen Kontext statt, es hat jedoch einen starken Schweizbezug.» Interkulturell sensibel kommunizieren zu können, sei jedoch eine wichtige Kompetenz. Vor allem für Studierende, die später international tätig sein möchten, ist ein Auslandspraktikum ideal, um in Kontakt mit Fachpersonen aus anderen Ländern und damit mit potentiellen Arbeitgebern zu kommen.

Wozu das führen kann, zeigt das Beispiel einer Absolventin, die nach ihrem Studium sogleich von ihrem Praktikumsort engagiert wurde. Das verdeutlicht auch, wie attraktiv die Schweizer ZHAW-Studierenden für internationale Arbeitgeber sind. «Wir erhalten jeweils sehr positive Feedbacks von unseren Praxispartnern. Sie sind vom Engagement und vom Wissen unserer Studierenden beeindruckt», sagt Marisa Delannay.

Das sogenannte Certificate International Profile (CIP) der ZHAW gibt ihnen die Möglichkeit, ihre interkulturellen Kompetenzen über extracurriculares Engagement zu erweitern und mit einem Zertifikat in späteren Bewerbungen hervorzuheben.

In der Regel dauern die Auslandspraktika sechs Monate bis ein Jahr, abhängig vom Beschäftigungsgrad. Die ZHAW stellt die entsprechenden Angebote jeweils zur Verfügung. Studierende dürfen jedoch auch in andere Länder, sofern sie einen geeigneten Praxispartner finden: So wird im Januar eine Studentin in Dänemark ihr Praktikum starten.

Für manche ein Wermutstropfen: Im Gegensatz zu Praktika bei Schweizer Praxispartnern werden die internationalen Einsätze entweder gar nicht entlöhnt oder mit einem bescheidenen Beitrag. «Der Lohn ist definitiv nicht zu vergleichen mit dem in der Schweiz, aber daran darf man, finde ich, nicht festmachen, ob man ins Ausland geht oder nicht», sagt Gianna Regnani. Schwierig finde sie jedoch, dass es sich dadurch nicht alle leisten könnten, diese Erfahrung zu machen.

Zwar können im Rahmen des SEMP-Programms (Swiss European Mobility Program) auch Auslandspraktika finanziell unterstützt werden. «Es kann jedoch sein, dass Studierende ihr Auslandspraktikum teilweise mit Erspartem finanzieren müssen», sagt Marisa Delannay. Dafür sind die Erfahrungen jenseits der Landesgrenze aber unbezahlbar.