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Fünf Fragen an Martin Meyer, Head of Production bei Solar Impulse

Im Jahr 2007 hat Martin Meyer sein Studium in Maschinentechnik an der ZHAW School of Engineering abgeschlossen. Heute trägt er als Head of Production im Team von Solar Impulse dazu bei, dass im kommenden Jahr erstmals ein Solarflugzeug die Welt umrunden wird.

Martin Meyer hat Maschinentechnik studiert und ist heute Head of Production bei Solar Impulse.
Martin Meyer hat Maschinentechnik studiert und ist heute Head of Production bei Solar Impulse.

Herr Meyer, Sie stiessen 2007 unmittelbar nach dem Studium zum Team von Solar Impulse. Wie kam es dazu?
Das stimmt, rund eine Woche nach der Diplomfeier habe ich bei Solar Impulse angefangen. Das Konstruktionsteam war damals noch recht klein. Man hatte das Projekt eine Woche zuvor den Medien vorgestellt und wollte dann richtig loslegen. Ich kannte das Projekt aber bereits aus dem Maschinentechnik-Studium. Es war im Rahmen der Vertiefungsrichtung in Leichtbautechnik vorgestellt worden. Damals ist der Funke gleich übergesprungen. Das Projekt hat mich interessiert und ich habe mich um eine Stelle als Konstruktionsingenieur beworben. Die Voraussetzungen waren gut, denn ich hatte während meines Studiums bereits eine Projektarbeit zusammen mit Ruppert Composite GmbH gemacht. Mein Studium konnte ich dann mit einer Diplomarbeit zusammen mit Pilatus Aircraft Ltd abschliessen. Solar Impulse passte also perfekt ins Bild.

Wie verlief Ihr Werdegang innerhalb von Solar Impulse?
Bei Solar Impulse ist selten jemand nur für einen klar abgesteckten Bereich zuständig. So haben sich für mich im Verlauf des Projektes immer wieder neue Gelegenheiten ergeben, mich weiterzuentwickeln. Als Konstrukteur ist man bei uns auch für die Eingangskontrolle der eigens konstruierten Bauteile zuständig. Mich hat daher schon immer die Machbarkeit zusammen mit den Eigenheiten von unterschiedlichen Herstellungsweisen aus Sicht der Produktion interessiert. Nach fünf Jahren Konstruktionserfahrung mit Prototypenbau, Flugzeuginspektion und Unterhaltsarbeiten fühlte ich mich bereit für eine neue Herausforderung. Als dann der Zusammenbau unseres zweiten Solarflugzeuges aktuell wurde, nahm ich die Gelegenheit wahr, mich als Werkstattverantwortlicher zu versuchen.

Nächstes Jahr startet Solar Impulse zur Weltumrundung. Was genau ist ihr Beitrag als Head of Production bei diesem Grossprojekt?
Meinen wichtigsten Beitrag habe ich wahrscheinlich bereits geleistet. Meine Aufgabe als Head of Production war die termingerechte Fertigstellung des zweiten Solarflugzeuges auf einem qualitativ hohen Niveau. Das haben wir aber als Team erreicht. Ich denke, dass bis jetzt vor allem die selbständige Arbeitsweise jedes Einzelnen zusammen mit viel Eigeninitiative und Hilfsbereitschaft zum Gelingen von Solarimpulse beigetragen haben. Dabei hat sich immer wieder herausgestellt, dass der ständige Austausch mit Arbeitskollegen unerlässlich ist. Wichtig ist es auch, die Mitarbeiter möglichst ihren Stärken entsprechend einzusetzen.

Muss man selbst über besonderen Pioniergeist oder einen gewissen Idealismus verfügen, um an einem so innovativen Projekt erfolgreich mitzuarbeiten?
Im Grunde betreiben wir konventionellen, aber kompromisslosen Flugzeugbau mit optimierten Sicherheitsfaktoren und wir haben die Möglichkeit, aussergewöhnliche Materialien zu verbauen. Wir müssen abschätzbare Risiken eingehen. Sehr wichtig ist es deshalb, genau hinzuschauen und zu verstehen, wie die Dinge funktionieren. Wahrscheinlich hilft es, wenn man Überflüssiges von Natur aus gerne weglässt.

Würden Sie rückblickend wieder Maschinentechnik an der ZHAW studieren?
Ja, sicher. Aber auch Holztechnik und Architektur würden mich sehr interessieren. Dennoch bietet wahrscheinlich kein anderer Studiengang eine so breite Ausgangsbasis wie das bei Maschinentechnik der Fall ist.