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Eine Dekade Forschung in der Informationstechnologie

Vor zehn Jahren gründeten ein paar ambitionierte IT-Dozierende das Institut für angewandte Informationstechnologie. Heute bildet es eines der grössten Institute der ZHAW School of Engineering – eine Erfolgsgeschichte.

Im Jahr 2005 legte Hans-Peter Hutter zusammen mit einem knappen Dutzend Dozierender den Grundstein für das Institut für angewandte Informationstechnologie (InIT). Das Institut sollte nicht am grünen Tisch entstehen, sondern aufgrund der bestehenden Kompetenzen der Dozierenden. Hans-Peter Hutter ist auch heute noch als Schwerpunktleiter mit dabei und erinnert sich: „Wir IT-Dozenten sind zusammengesessen für ein Brainstorming und haben in einer Art Mind Map aufgelistet, in welchen Fachgebieten wir über Know-how verfügen.“ Herausgekommen sind schliesslich vier Schwerpunkte, die bis heute Bestand haben: Human-Information Interaction, Information Security, Information Engineering, Enterprise Information Integration – wobei letzterer heute Distributed Software Systems heisst. 2010 übergab Hutter nach fünfjähriger Aufbauarbeit die Institutsleitung an Gerold Baudinot, der das Institut bis heute in gleichem Sinne führt.

Strategische Ausrichtung geglückt

Obwohl zehn Jahre in der Informationstechnologie entwicklungstechnisch eine kleine Ewigkeit darstellen, haben sich die Forschungsschwerpunkte am InIT kaum geändert. „Rückblickend kann man sagen, dass wir die Schwerpunkte damals recht gut gewählt haben und dass sie bis heute thematisch viel abdecken“, so Hutter. „Grundsätzlich haben wir seit zehn Jahren die gleiche strategische Ausrichtung, selbstverständlich aber entwickeln wir die Schwerpunkt inhaltlich stetig weiter.“ So bleibt das InIT offen für neue Themenfelder. Vor drei Jahren ist der Schwerpunkt Service Engineering dazugekommen. Mit der Entscheidung, diesen Trend aufzugreifen, hat das InIT ein gutes Händchen bewiesen – das Thema ist seitdem geradezu explodiert. Mit dem Schwerpunkt Service Engineering beteiligt sich das InIT inzwischen an mehreren internationalen Forschungsprojekten, seit diesem Jahr auch im europäischen Forschungsprogramm Horizon 2020.

Aller Anfang ist schwer

Von internationalen Forschungsprogrammen war vor zehn Jahren noch nicht die Rede und die Wirtschaftspartner standen keineswegs Schlange. Hans-Peter Hutter schildert die Hürden: „Zunächst mussten wir den Unternehmen erklären, dass wir als Fachhochschule nicht nur in der Lehre tätig sind, sondern neu auch angewandte Forschung und Entwicklung betreiben. Ausserdem wussten die wenigsten, dass es von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) des Bundes geförderte Projekte gibt.“ Die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre, wie sie heute an der ZHAW School of Engineering selbstverständlich ist, fungierte damals auch als Eisbrecher. Die Zusammenarbeit in Form von Bachelorarbeiten der Studierenden stellte für viele Unternehmen ein willkommenes Schnupperangebot dar, um das neue Institut überhaupt einmal kennenzulernen. „Das war vielfach ein guter Einstieg, teilweise sogar der Anfang einer jahrelangen Partnerschaft“, so Hutter. „Inzwischen hat sich das Blatt gewendet und die Unternehmen fragen uns an.“ Mit seinen Projektanträgen bei der KTI hat das InIT eine beachtliche Erfolgsrate von über 80 Prozent vorzuweisen.

Synergie von Lehre und Forschung

Einerseits war die Tätigkeit in der Lehre für das InIT hilfreich, um den Bereich Forschung und Entwicklung aufzubauen. Andererseits können die Dozierenden heute das Know-how aus ihrer Forschungstätigkeit gezielt in die Lehre einfliessen lassen. „Durch die zahlreichen Forschungsprojekte mit Wirtschaftspartnern bleiben die Dozierenden am InIT permanent am Ball“, so Hutter. „Im Idealfall arbeiten die Dozierenden im Mittel 50 Prozent in der Lehre und 50 Prozent in der Forschung – das kann zeitlich natürlich variieren.“ Gerade diese Mischung sei für viele der Mitarbeitenden ein entscheidender Grund, warum sie an einer Fachhochschule arbeiten würden. Und Mitarbeitende braucht das InIT: Die Forschungsanfragen nehmen weiter zu und gleichzeitig verzeichnet der Studiengang Informatik mehr Anmeldungen.

Konsolidierung statt Wachstum

Heute zählt das Institut mehr als 90 Dozierende, wissenschaftliche Mitarbeitende und Assistierende. Damit ist das InIT auch zahlenmässig ein grosses Institut und kämpft bereits etwas mit Platzproblemen. „In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird es eher um die Konsolidierung unserer Kompetenzen gehen“, so Hutter. Informatik sei mittlerweile der Treiber für technologische und soziale Entwicklungen geworden. „Deshalb weiss man natürlich nie, ob vielleicht ein neues, vielversprechendes Thema am Horizont auftaucht, das das InIT verfolgen sollte.“ Ein neuer Schwerpunkt ist am InIT also nie ganz auszuschliessen.

Mehr zum Institut für angewandte Informationstechnologie: www.zhaw.ch/init