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Nicht nur forschen, sondern auch erzählen

Die Universität von Modena und Reggio Emilia hat in Zusammenarbeit mit Forschenden der ZHAW School of Engineering ein Forschungszentrum für «Metapher und Narrative in Naturwissenschaften» gegründet. Das Ziel des Zentrums besteht darin, Grundlagenforschung zum Thema narratives Verstehen natürlicher Phänomene und Struktur der Naturwissenschaften zu betreiben und Anwendungen in Bildung und Kommunikation aufzubauen.

Der Grundstein für das Forschungszentrum ist bereits im Juli 2015 an einem von den ZHAW-Forschenden Elisabeth Dumont und Hans Fuchs organisierten und vom Schweizerischen Nationalfond (SNF) und der ZHAW-Stiftung finanzierten Workshop gelegt worden. «Das Zentrum vereint quasi zwei Kulturen: einerseits die Natur- und Ingenieurswissenschaften und andererseits die Philosophie», erklärt Elisabeth Dumont vom Institut für Angewandte Mathematik und Physik (IAMP). Sie gehört zu den Mitinitianten des Zentrums in Reggio Emilia, das auf die Entwicklung eines narrativ-metaphorischen Ansatzes für Bildung und Kommunikation im Bereich Natur- und Ingenieurwissenschaften abzielt. Die Hauptakteure am Departement Erziehung und Geisteswissenschaften in Reggio Emilia sind die Philosophin Annamaria Contini und der Physiker Federico Corni. Das interdisziplinäre, internationale Zentrum profitiert dabei von der engen Zusammenarbeit von Forschenden in den Bereichen Physik, Mathematik, Biologie, Geologie, Lehre, Ästhetik, Philosophie, Linguistik und Literaturwissenschaft. Gemeinsam wird man neue Formate und Methoden des naturwissenschaftlichen Unterrichts erforschen und entwickeln.

«Narrative und das ihnen zugrunde liegende Erzählschema werden für Verstehen, Denken und Lernen eingesetzt», so Hans Fuchs. «Sie haben eine affektive Bedeutung und helfen uns, Erlebtes – ob nun sozial, natürlich, wirtschaftlich oder technisch – einzuordnen.» Ziel des Zentrums sei es, grundlegende Forschung zum Thema narrativer Geist, Naturverständnis und Struktur der Naturwissenschaften auf sehr direkte Weise in Erziehung und gesellschaftlicher Kommunikation anzuwenden. Schulen, Medien, Museen und andere Strukturen und Organisationen könnten laut Elisabeth Dumont von diesem vertieften Wissen um Narrativität und Naturverständnis profitieren: «Beispielsweise gewinnen Primarschullehrerinnen an Selbstbewusstsein im Umgang mit naturwissenschaftlichen Themen für ihren Unterricht, wenn sie in der Lage sind, gute Geschichten über Kräfte der Natur zu erzählen.» Neben der Weiterbildung von Lehrpersonen stehen viele weitere Forschungsthemen im Bereich Öffentlichkeitsbildung auf dem Programm des Zentrums.