Die Data Science Community wächst rasant. Rund 200 Interessierte und Fachleute auf dem Gebiet der Datenanalyse und -verarbeitung trafen sich im Rahmen des 2nd Swiss Workshop on Data Science (SDS) zum Gedankenaustausch. Das Datalab der ZHAW hatte ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm zusammengestellt: Als Keynote-Referent konnten die Organisatoren den renommierten Konjunkturforscher Jan-Egbert Sturm gewinnen. Sturm führte aus, wie und mit welchen Daten an der Konjunkturforschungsstelle der ETH Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung gemacht werden. Überraschend einfache Analysemethoden zusammen mit einem tiefen Verständnis der Konjunktur führen hier zum Erfolg.

Potenzial und Gefahren

Im zweiten Keynote-Referat, erläuterte MIT-Forscher Michael L. Brodie, warum er im Aufkommen von Big Data einen Pradigmenwechsel mit grossem Potenzial sehe. Er thematisierte nicht nur offene Forschungsfragen, sondern wies auch darauf hin, dass die Handhabung grosser Datenmengen Gefahren mit sich bringe – eine Tatsache, die in der heutigen Boomphase oftmals vernachlässigt würde. Zwischen den beiden Referaten hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zwischen einem Executive, einem Technical und einem Interactive Track zu entscheiden. Während die erste Gruppe sich vor allem mit datengestützten Businessmodellen und Tools auseinandersetzte, kümmerte sich die zweite Gruppe um technisch-algorithmische Fragen von Data Science. Die letzte Gruppe schliesslich setzte Data Science in gut vorbereiteten interaktiven Projekten konkret um.

Vom Workshop zur Konferenz

„Wir sind sehr zufrieden mit der zweiten Durchführung des Swiss Workshops on Data Science“, sagte Thilo Stadelmann, Leiter des Datalab und Organisator des SDS nach der Veranstaltung. Auch weil in diesem Jahr ein interaktives Programm hinzugekommen ist, sei die Bezeichnung Workshop nicht mehr wirklich zutreffend. „Wir sind zu einer Konferenz herangewachsen und müssen uns – wenn das Wachstum so weitergeht – bereits für die dritte Durchführung nach einer grösseren Location umsehen.“ Das Interesse von Wirtschaftspartnern jedenfalls ist, wie die begleitende Ausstellung im Rahmen des SDS zeigte, ungebrochen hoch.