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Er hilft dabei, Vögel vor Windrad-Kollisionen zu schützen

ZHAW-Absolvent Dominik Kleger ist nach seinem Elektrotechnik-Studium in das Start-Up «Swiss-Birdradar Solution» eingestiegen, das eine Radar-Technologie entwickelt, die Vögel, Fledermäuse und sogar Insekten im Anflug erkennen kann, infolgedessen sich Windkraftanlagen abschalten lassen, um Vogelschlag zu verhindern. Zu dem Start-Up selbst ist Dominik Kleger durch ein Forschungsprojekt an der School of Engineering gestossen.

Als Dominik Kleger seinen Master of Science in Engineering mit Vertiefung in Industrial Technologies 2012 beendete, arbeitete er parallel dazu bereits als wissenschaftlicher Assistent am Institute of Signal Processing and and Wireless Communications (ISC). «Gerade die Vorlesungen über digitale Signalverarbeitung waren für meine spätere Tätigkeit bei Swiss-Birdradar natürlich sehr nützlich», erinnert sich Kleger. Durch ein Innosuisse-Forschungsprojekt 2013, in dem das ISC zusammen mit dem noch am Anfang stehenden Start-Up Swiss-Birdradar bereits den ersten Radar entwickelte, hatte der Elektrotechnik-Absolvent erstmals Kontakt zu dem noch jungen Unternehmen. «Nach einigen Projekten, an denen ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISC mitgewirkt hatte, wechselte ich dann 2017 zu Swiss-Birdradar, da mich das Projekt und die Entwicklung der Radartechnik dort interessierten», erinnert sich Kleger. Das Unternehmen hat sein Büro im Technopark in Winterthur und verkauft die eigens entwickelten Radaranlagen weltweit. Durch die frühzeitige Erfassung der Vögel durch das Radar, sollen diese vor einer möglichen tödlichen Kollision mit Windkraftanlagen bewahrt werden. «Früher wurden die Windräder immer in Zeiten von Vogelflug für längere Zeit komplett abgestellt. Durch unsere Radaranlagen können diese Abstellzeiten erheblich minimiert werden, wodurch die Anlagen länger laufen und entsprechend mehr regenerativen Strom produzieren können», erklärt Dominik Kleger die Mission von Swiss-Birdradar. Zudem könnte durch die Radartechnik die Akzeptanz der Windräder bei Gegnern erhöht werden. Die Systeme, die das Start-Up auf dem Dach des Technoparks selbst testet, können sämtliche Flugbewegungen in bis zu einem Kilometer Höhe erkennen (grössere Vögel sieht das Radar sogar mehrere Kilometer weit) «Zudem können anhand des Flugmusters, der Grösse, dem Flügelschlagverhalten und weiteren detektierten Merkmalen zum Beispiel Wat- und Singvögel   voneinander unterschieden werden», so Kleger. Seit diesem Jahr  hat der 36-jährige ZHAW-Absolvent die Geschäftsführung des Unternehmens übernommen.

Das letzte Studienjahr war für ihn das spannendste

Die Entscheidung für ein Studium an der ZHAW traf Dominik Kleger auch aufgrund eines Infotages, den er besucht hatte. «Durch meine Elektronikerlehre war das Studium der Elektrotechnik an sich die logische Fortsetzung, auch wenn ich anfangs noch Informatik in Betracht zog», erinnert sich Kleger. Für das Studium sprach aus Sicht des ZHAW-Absolventen auch die Möglichkeit, dass man später in der Entwicklung tätig sein kann, genau dieser Punkt ist es auch, der ihn bei seiner Arbeit bei Swiss-Birdradar antreibt. «Das ET-Studium baut gut aufeinander auf, für mich war vor allem das letzte Studienjahr das spannendste, da wir dort ganz konkret anwendungsspezifische Vorlesungen hatten und dieses Wissen in unserer Abschlussarbeit einbringen konnten», so Dominik Kleger. Für seine Bachelorarbeit entwickelte der Elektrotechniker für eine Firma, die Magnetlager herstellt, einen digitalen Stromregler, der vor allem in Bereichen eingesetzt werden sollte, in denen die Wartung nur sehr schwer möglich ist.

Wer sich wirklich für die Thematik interessiert, dem fällt es leichter

Rückblickend würde Dominik Kleger das Studium Leuten empfehlen, die sich wirklich für die Thematik interessieren, «da es doch recht fordernd ist und einiges von einem abverlangt», weiss der 36-Jährige. «Doch wer Motivation und Leidenschaft mitbringt, dem wird die Materie leichtfallen.» Für seinen Job, so ist sich Dominik Kleger sicher, hat er auf jeden Fall das richtige Rüstzeug mitbekommen: «Das Studium ist zum einen sehr spezifisch aber dann doch wieder thematisch sehr breit aufgebaut, wodurch man natürlich in vielen Branchen Fuss fassen kann», bewertet Dominik Kleger den Studiengang. «Gut fand ich auch, dass wir einiges im Bereich Software-Entwicklung und digitale Signalverarbeitung gelernt haben, das hat mir zu Beginn meiner Arbeit bei Swiss-Birdradar viel genützt. Alles in allem war das Studium für mich also das absolut richtige.»