Mit Smart Grids und SCCER für eine erfolgreiche Energiezukunft
Vor einigen Wochen fand an der ZHAW School of Engineering eine Podiumsdiskussion zum Thema «Smart Connected Future» statt. Dabei sprachen Experten aus verschiedensten Bereichen über die Zukunft der digitalen und vernetzten Welt in Zusammenhang mit Digitalisierung, wachsender Weltbevölkerung und dem Aufschwung erneuerbarer Energien. Eröffnet wurde die Vortragsrunde von Dr. Chris Greer, dem National Coordinator für Smart Grids am NIST in den Vereinigten Staaten. Als fachlicher Experte für Smart Grids war auch Prof. Dr. Petr Korba an der Podiumsdiskussion beteiligt. Korba ist Head of Electric Power Systems & Smart Grids an der ZHAW und Dozierender am Institut für Energiesystem und Fluid-Engineering (IEFE). Ausserdem ist er der Deputy Director des Swiss Competence Centre for Energy Research (SCCER) FURIES. Korba befindet, dass solche Diskussionen und vor allem der Austausch unter den Experten sehr sinnvoll sind, um neue Lösungsansätze für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln.
Smart Grids als Lösungsansatz für die Energiestrategie 2050
Das Ziel der Energiestrategie 2050 in der Schweiz ist es, 40 Prozent der heutigen Energieproduktion durch erneuerbare Energien ersetzen zu können. Um dieser Herausforderung gewachsen zu sein braucht es nicht nur breites Fachwissen und Expertise, sondern auch die aktive Entwicklung und Erforschung neuer Technologien. Prof. Dr. Petr Korba forscht an genau solchen neuen Technologien, um beispielsweise Strom aus erneuerbaren Energien problemlos in das bestehende Stromnetz einspeisen zu können. Dabei soll die überschüssig produzierte Energie gespeichert werden, um später bei Bedarf verwendet werden zu können. Ein vielversprechender Lösungsansatz dafür sind die sogenannten Smart Grids. Korba ist auf diesem Gebiet Experte. Smart Grids sind intelligente Netze, welche unter anderem am IEFE entwickelt werden und jeweils regional unterschiedliche Erzeugungs- und Verbrauchsbedürfnisse optimal aneinander anpassen. So kann lokal erzeugte überschüssige elektrische Energie dorthin übertragen werden, wo sie tatsächlich gebraucht wird. Nur so können Energiesysteme auch in der Zukunft mit Einbezug erneuerbarer Energien stabil betrieben werden, ist sich Korba sicher.
Für die Forschung an neuen Technologien betreffend Energiesysteme hat die ZHAW School of Engineering in den letzten Jahren das REE-Lab (renewable electric energy lab) aufgebaut. Hier werden in Forschungs- und Entwicklungs-Projekten neue Technologien für Stromerzeugung, -speicherung, -übertragung und –verteilung entwickelt, getestet und im nächsten Schritt auch im Unterricht den Studierenden übermittelt.
SCCER FURIES: Forschung für die Energiezukunft
Die SCCER FURIES sind Teil der nationalen «Swiss Competence Centres for Energy Research» (SCCER). Das FURIES steht dabei für «Future Swiss Electrical Infrastructure» und vereint 34 akademische Institute mit 250 Experten und 50 führende Unternehmen in der ganzen Schweiz. Im Rahmen der SCCER FURIES werden verschiedenste Energie-Innovationen, Technologien und Lösungsansätze entwickelt, um die Energiestrategie 2050 erfolgreich umzusetzen zu können. Korba ist stellvertretender Leiter der SCCERs und des Arbeitspakets «Transmission Grid», welches sich ebenfalls mit Smart Grids beschäftigt.
«Die Energiestrategie des Bundes sehen wir als ein Schritt in eine neue Energiewelt, die nicht nur auf Stärkung von erneuerbaren Energien und dezentraler Produktion basiert, sondern auch auf dem erfolgreichen Umbau des heutigen Energiesystems und seiner Funktionsweise», schlussfolgert Korba. Dazu tragen neben der Forschung und Entwicklung auch Organisationen wie die SCCER-FURIES und viele weitere Akteure bei.
Aktuelle Projekte von Prof. Dr. Petr Korba:
- SCCER-FURIES PHASE II
- CEVSol Kosteneffektive Smart-Grid-Lösungen für die Integration erneuerbarer Stromquellen in Niederspannungsnetze
- Transnational CLOUD for Interconnection of Demonstration Facilities for Smart Grid Lab Research & Development
- SNF Projekt Stability Assessment of Forthcoming Power Networks with Massive Integration of Renewable Energy Sources