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Nachtzug von morgen: ZHAW-Studierende stellen Konzept vor

Verkehrssysteme-Studierende haben mögliche Zukunftspfade für den Nachtzug in Europa untersucht. Im Rahmen einer Projektarbeit erstellten sie eine Marktanalyse, die nicht nur in der Schweiz auf Interesse stösst.

Die Studierenden haben ihre Ergebnisse auch bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) präsentiert.
Die Studierenden haben ihre Ergebnisse auch bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) präsentiert.

Auf Anregung der SBB haben 15 Verkehrssysteme-Studierende im vierten Semester ihres Bachelorstudiums eine detaillierte Marktanalyse zum schwächelnden Nachtzugmarkt erstellt. Dies vor dem Hintergrund, dass die Deutsche Bahn (DB) die Stilllegung ihrer Nachtzuglinien auf Ende 2016 angekündigt hat.

Konkurrenzfähig zu Flugzeug und Fernbus

Die Studie hat sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite untersucht. Insbesondere zeigt die Studie, wie sich der Nachtzug im Vergleich zur Konkurrenz im Markt positioniert und mit welchen Ansätzen neuer Schwung und neue Kunden gewonnen werden könnten. Um mögliche Kostenhebel zu finden, haben die Studierenden umfangreiche Kostenberechnungen mit diversen Strecken und unterschiedlichen Rollmaterial-Typen durchgeführt. Die attraktivsten Verbindungen führen Richtung Deutschland und weiter nach Dänemark und in die Benelux-Staaten sowie nach Österreich und England. «Auf diesen Korridoren sind die Kosten konkurrenzfähig mit Flugzeug und Fernbus – insbesondere wenn lange und günstige Leichtbauzüge eingesetzt werden», so Verkehrssysteme-Student Tobias Vonarburg, der das Projekt geleitet hat. Problematisch seien hingegen die immer noch mangelnde Normierung sowie die Eurotunnel-Preisgestaltung. Nachholbedarf besteht laut Studie ausserdem bei der Vermarktung. Kooperationen mit Vergleichsplattformen und Hotels, aber auch ein moderner Internetauftritt könnten Abhilfe schaffen.

Einladung nach Österreich

Auch in Österreich scheint man das Thema Nachtzug noch nicht ad acta gelegt zu haben. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben die Studierenden nach Wien eingeladen, um dort ihre Ergebnisse zu präsentieren. «Die ÖBB werden sich wahrscheinlich zukünftig zu einem prägenden Akteur des europäischen Nachtzugnetzes entwickeln», meint Thomas Sauter-Servaes, Studiengangleiter Verkehrssysteme an der ZHAW School of Engineering, und fügt hinzu: «Städtereisen in Europa sind ein Wachstumsmarkt – mit neuem Konzept und veränderten politischen Rahmenbedingungen hat der Nachtzug mit Sicherheit eine Zukunft.»