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«Man muss zwei Sprachen beherrschen»

Khaula Rajab ist Beraterin für Medizininformatik am Kantonsspital St. Gallen. Ihr persönliches Interesse an Medizin hilft ihr dabei im Arbeitsalltag genauso wie ihre Ausbildung.

Dass Sie einmal in einem OP-Saal stehen und Chirurg:innen über die Schulter schauen wird, hätte Khaula Rajab so wohl nie gedacht. Sie ist IT-Fachspezialistin im Beratungsteam der Medizininformatik am Kantonsspital St. Gallen. Gemeinsam mit ihrem Team und dem Spitalpersonal führt sie verschiedene Pilotprojekte als Proof-of-Concept durch. Um ein besseres Verständnis dafür zu erlangen, durfte sie in verschiedenen Abteilungen Erfahrungen sammeln – unter anderem in der Klinik für Nephrologie und Transplantationsmedizin, wo sie einer Nierentransplantation beiwohnte. «Es ist sehr beeindruckend, wenn man selbst miterlebt, welchen Beitrag die Informatik leisten kann», erinnert sich Khaula Rajab. «Mit meiner Arbeit kann ich dazu beitragen, dass Patient:innen sicher versorgt werden.»

Verschiedene Sprachen sprechen

Interessiert habe sie sich schon während ihrer Schulzeit für Medizin, sagt Khaula Rajab. Ein Informatikstudium kam ihr daher eigentlich nicht in den Sinn. «Irgendwann sprang aber der Funke über und ich entschied mich, Wirtschaftsinformatik zu studieren», sagt sie. Dabei war ihr wichtig, nicht nur über die technologischen Aspekte Wissen anzusammeln, sondern auch betriebswirt- und volkswirtschaftliche Grundlagen kennen zu lernen: «Man muss zwei Sprachen beherrschen, wenn man beratend arbeiten will. Natürlich ist es wichtig, die technischen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zu kennen. Gleichzeitig muss man sich aber in die Inhalte und Bedürfnisse seiner Kund:innen hineinversetzen können.»

Informatik im Klinikalltag

In ihrem interdisziplinären Arbeitsumfeld am Kantonsspital St. Gallen kommt ihr das zugute. Dort sind sie und ihr Team Ansprechpersonen bei strategischen Informatik-Vorhaben der medizinischen Departemente und Kliniken. «Wir beraten die einzelnen Kliniken jeweils, wie sie mit Hilfe von IT-Produkten ihre Abläufe optimieren können und setzen diese dann so um, dass sie optimal in die Klinikinfrastruktur integriert sind», erklärt die Informatikerin. «Ausserdem suchen wir Nachfolgelösungen für veraltete Anwendungen, die nicht mehr den Standards entsprechen.» Denn auch darauf muss Khaula Rajab bei ihrer Arbeit achten – sie arbeitet mit als Medizinprodukten kategorisierten Anwendungen und Komponenten, die entsprechend stark reglementiert sind. Khaula Rajab und ihre Kolleg:innen sind entsprechend für den Betrieb, Support und Weiterentwicklung der patient:innennahen, medizinisch und pflegerisch ausgerichteten Spitalanwendungen verantwortlich. Sie rät daher zukünftigen Medizininformatik-Studierenden offen zu sein für Themen, die ausserhalb der klassischen Informatik liegen und erinnert noch einmal daran, die Sprachen verschiedener Branchen zu verstehen.