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Ein Studium für all diejenigen, die die Luftfahrt als Ganzes verstehen möchten

Reto Wagenbach schloss sein Aviatik-Studium 2012 ab und gehörte damit zum vierten Jahrgang des damals noch jungen Studiengangs an der School of Engineering. Heute arbeitet er als Linienpilot bei SWISS. Am Studium an der ZHAW schätzt er, dass es ihm ein breites Wissen über den Flugverkehr im Allgemeinen und die ganzen Prozesse im Hintergrund vermittelte.

Vor dem Studium an der ZHAW absolvierte Reto Wagenbach eine Ausbildung zum Konstrukteur am Ausbildungszentrum Winterthur. «Auf die ZHAW School of Engineering wurde ich dann durch Empfehlungen im Familien- und Freundeskreis aufmerksam», erinnert sich Wagenbach. «Am Aviatik-Studiengang hat mich vor allem der duale Ausbildungsweg überzeugt, dass neben den Studieninhalten auch die Ausbildung zum Linienpiloten integriert ist», nennt Reto Wagenbach einer der Gründe, die ihn zum Studium der Aviatik überzeugten. An seine Studiumszeit erinnert er sich rückblickend sehr gerne zurück, «zwar verblassen mit den Jahren einzelne Momente und Anekdoten aber über die Freundschaften, die damals entstanden sind und die ich bis heute pflege, bin ich sehr dankbar.»

Eine Ausbildung zum Generalisten

Besonders positiv am Aviatik-Studium findet Reto Wagenbach, dass man lernt, «die Luftfahrt als Ganzes zu verstehen». Mittlerweile hätten sich im Vergleich zu seiner Studienzeit bestimmt viele Inhalte geändert und wurden weiterentwickelt, doch biete das Studium eine gute Generalisten-Ausbildung. Gerade mit Hinblick auf die unzähligen Prozesse rund um den Flugverkehr. «Insbesondere während den Zeiten am Boden, in denen das Flugzeug für den neuerlichen Start bereitgestellt wird, ist ein harmonisches Zusammenspiel aller involvierter Schnittstellen unabdingbar. Das Studium hat mir geholfen diese Prozesse zu verstehen und Verständnis aufzubringen, wenn mal gerade nicht alles wunschgemäss abläuft», so Wagenbach. «Sei es, dass die bestellte Treibstoffmenge rechtzeitig in den Flugzeugtank fliesst, die Fracht ordnungsgemäss beladen wird oder die Passagiere Dank den Check-In- und Gate-Agents zufrieden einsteigen. Unzählige weitere Prozesse geschehen im Hintergrund und die Weichen für einen erfolgreichen Flug von A nach B werden bereits viel früher gestellt.» Besonders spannend fand er das Modul «Aerodynamik und Flugmechanik», bei dem man alles rund ums «Wie fliegt ein Flugzeug» lernte.

Die Spezialisierung für den späteren Beruf erfolge dann nach dem Studium, quasi «on the job». Für Reto Wagenbach war klar, dass  sein Ziel der Weg ins Cockpit war. Daher absolvierte er im 2. Semester die Eignungsabklärung zum Linienpiloten bei SWISS und durfte nach positivem Bescheid  die Ausbildung zum Linienpiloten bei SWISS Aviation Training – SAT (heute Lufthansa Aviation Training – LAT) beginnen.

«Insbesondere während den Zeiten am Boden, in denen das Flugzeug für den neuerlichen Start bereitgestellt wird, ist ein harmonisches Zusammenspiel aller involvierter Schnittstellen unabdingbar. Das Studium hat mir geholfen diese Prozesse zu verstehen und Verständnis aufzubringen, wenn mal gerade nicht alles wunschgemäss abläuft.»

Reto Wagenbach, Absolvent Studiengang Aviatik

Als Pilot:in ist der Karriereweg zu grossen Teilen vorgegeben

Seit vier Jahren schon fliegt Reto Wagenbach Langstrecke. Direkt nach der Ausbildung fliegt man zunächst als Kopilot auf der Kurzstrecke, nach einigen Jahren kommt dann der Wechsel zu den interkontinentalen Flügen. Aktuell fliegt Reto Wagenbach die Flugzeugtypen Airbus 330 und Airbus 340. «Mein nächster Karriereschritt wäre das sogenannte Upgrading, bei dem man zum Kapitän befördert wird.» All diese Schritte erfolgen nach dem Senioritätsprinzip: wird ein Kapitän pensioniert, rutschen alle auf dieser Senioritätsliste eine Position nach oben und der dienstälteste Kopilot darf dann sein Upgrading angehen. «Jedoch wird man nicht automatisch zum Kapitän ernannt, man muss dafür im Laufe der Schulung diverse Hürden bewältigen», erklärt Reto Wagenbach. «Vor einem Jahr hatte ich zudem die Möglichkeit in die Instruktion einzusteigen. An einigen Tagen im Monat darf ich seither Pilot:innen im Simulator begleiten, die beispielsweise eine Umschulung absolvieren oder das halbjährlich anstehende Notfalltraining durchlaufen.»

Viele Herausforderungen für die Flugbranche

Die Chancen für Pilot:innen auf dem Arbeitsmarkt schätzt Reto Wagenbach aktuell sehr gut ein, für ihn stehe der Pilotenmarkt jedoch immer im Zusammenhang mit der aktuellen Konjunktur - das hätten die vergangenen Jahre gezeigt: «Zurzeit sind Piloten weltweit aus diversen Gründen Mangelware», betont Wagenbach. Trotzdem stehe die ganze Luftfahrtbranche unter Druck. Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden seiner Meinung nach in Zukunft zurecht eine entscheidende Rolle spielen. Auch hat Reto Wagenbach noch einen Tipp für alle zukünftigen Pilot:innen: «Man ist als Pilot sehr eingleisig tätig. Es kann also durchaus Sinn ergeben, nebenbei noch ein zweites von der Fliegerei unabhängiges Standbein zu betreiben.»