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Apps dort testen, wo sie tatsächlich genutzt werden

Apps sind dann gut und erfolgreich, wenn sie benutzerfreundlich sind. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass potenzielle Nutzende eine App schon während der Entwicklungsphase testen können. Doch weil Apps immer und überall genutzt werden, macht es wenig Sinn, sie in Labors einem Usability Test zu unterziehen. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde deshalb eine mobile Usability Test-App entwickelt.

Mobile Nutzung erfordert mobile Tests 

Nutzerinnen und Nutzer stellen hohe Anforderungen an die Usability und die User Experience mobiler Applikationen und Services. Deshalb ist es für den Erfolg einer App von grosser Wichtigkeit, dass User von Beginn weg im Zentrum der Entwicklungsarbeit stehen. Rückmeldungen zur Usability müssen laufend in die voranschreitende Gestaltung eines Programms einfliessen können. Klassische Usability Tests werden an einem PC in einem Labor durchgeführt. Auf die Entwicklung von Applikationen, die auf mobilen Geräten genutzt werden, ist diese Methodik jedoch nur bedingt übertragbar – Apps werden vorwiegend unterwegs verwendet: Nebengeräusche spielen eine Rolle, man legt sein Smartphone kurz zur Seite, um etwas anderes zu tun, oder die Suche nach einer Information wird durch einen eingehenden Anruf unterbrochen. Inwiefern sich eine App unter all diesen Einflüssen verhält, kann für die Usability von entscheidender Bedeutung sein.

Anforderungen aus der Usability Forschung 

Das Ziel dieser Masterarbeit, die am Institut für Angewandte Informationstechnologie verfasst wurde, war es, eine neuartige Lösung für die Erhebung von Nutzungsverhalten zu entwickeln. So soll es möglich sein, die Entwicklungsarbeit von Apps zu optimieren, indem dort getestet werden kann, wo auch genutzt wird: Unterwegs, zuhause, zu jeder beliebigen Tages- oder Nachtzeit. Weiter sollen die Daten, die so während der Verwendung – in diesem Falle von iOS Apps – anfallen, aufbereitet und im Mobile Usability Lab der ZHAW weiterverarbeitet werden können. Angesetzt hat das Projekt mit einer Situationsanalyse. Es wurden die Funktionalitäten von bestehenden Tools für den Test von Usability ermittelt. Dabei zeigte sich, dass Features wie Screen- und Benutzervideo, Audioaufnahme, Aufzeichnen von Benutzeraktivitäten sowie Geräte- und Systeminformationen und Geodaten wichtige Hinweise für das Nutzungsverhalten liefern.

Entwicklung von drei Komponenten 

Ein einzelnes Programm genügte allerdings nicht, um sämtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Aus diesem Grund wurde die Erhebung des Nutzungsverhaltens auf mehrere Teilapplikationen verteilt: Das Herzstück der Lösung bildet eine App-Komponente (Statische Bibliothek). Anhand dieser ist es möglich, die zu testende App um analytische Funktionen zu erweitern – insbesondere um solche, die noch nicht im Quellcode desselben hinterlegt sind. Damit wird es möglich, das Benutzer- und Systemverhalten umfassender aufzuzeichnen, Daten zu Sammeln und Videos zu erstellen. Ein weiteres Element in der entwickelten Lösungsstrategie stellt eine iOS App dar, welche die GPS-Koordinaten des Gerätes aufzeichnet. Bei der dritten und letzten Komponente handelt es sich um ein Programm, das aus Screenshots ein Screenvideo generieren kann. Werden diese drei Teilapplikationen kombiniert, ist es möglich, ein Maximum an Informationen zu gewinnen und in den Entwicklungsprozess von neuen Apps einfliessen zu lassen.