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Einfluss von Geräuschen auf die Erholungsqualität in alpinen Naturparks

Wie beeinflusst die Geräuschkulisse Besucher:innen in alpinen Gebieten? Und wie wirken sich die Geräusche auf die Erholungsqualität aus? Die Masterstudentin Ricarda Ferrari hat genau dies in ihrer Masterarbeit untersucht und konnte ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift eco.mont publizieren.

Regionale Naturpärke (RNP) wie der Parc Ela und der Naturpark Beverin erfreuen sich grosser Beliebtheit als Reiseziele für Outdoor-Aktivitäten und Erholung in den beeindruckenden alpinen Gebieten der Schweiz. Allerdings wird auch hier die Geräuschkulisse zunehmend vom menschlichen Einfluss geprägt, ähnlich wie in vielen anderen Berg- und Randregionen. Bisher ist wenig darüber bekannt, welche Geräusche von Besucher:innen in diesen alpinen Gebieten als positiv oder negativ wahrgenommen werden und wie sich diese Geräusche auf die empfundene Qualität der Erholung auswirkt.

Um genau dies besser zu verstehen, hat Ricarda Ferrari im Sommer 2021 in vier verschiedenen Gebieten von zwei regionalen Naturpärken, dem Naturpark Beverin und dem Parc Ela, Befragungen durchgeführt. Jedes der Gebiete umfasste zwei oder drei Standorte mit ähnlichen visuellen Landschaftsmerkmalen, die sich jedoch bezüglich Entfernung zu menschlichen Lärmquellen, wie Strassen oder Siedlungen, unterschieden.

Die Ergebnisse zeigen, dass Geräusche mit menschlichem Ursprung negativer bewertet werden als Geräusche aus natürlichen Quellen wie der Tier- und Umwelt. Der Lautstärkepegel der Geräusche beeinflusst die wahrgenommene Qualität der Erholung der Besuchenden; jedoch konnte zwischen Standorten mit mittlerer und hoher Geräuschbelastung kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Die Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass der Einfluss von Lärm auf die Erholung nicht linear verläuft, sondern es einen Schwellenwert zwischen 33,7 und 38,6 dBA gibt, ab dem Lärm negative Auswirkungen auf die Erholungsqualität hat. In den untersuchten Alpentälern konnten auf offenen Flächen Lärmpegel unter diesem Schwellenwert nur hinter Bergkuppen erreicht werden.

Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Geräuschkulisse in alpinen Gebieten die Erholungserfahrung der Besucher:innen beeinflusst und können als Grundlage für zukünftige Massnahmen dienen, um den Lärmpegel in solchen Gebieten zu kontrollieren und zu reduzieren. Die Ergebnisse konnte Ricarda Ferrari gemeinsam mit den Korrektor:innen Prof. Dr. Reto Rupf und Dr. Birgit Reutz in der Fachzeitschrift eco.mont publizieren. Wir gratulieren Ricarda herzlich!

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