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Bakteriophagen

Schwerpunktthema der Forschungsgruppe Lebensmittelmikrobiologie

Bakteriophagen sind Viren, die einzelne Bakterienarten spezifisch infizieren und damit inaktivieren können. In der Natur regulieren sie die Zusammensetzung bakterieller Gemeinschaften. Sie sind die natürlichen Antagonisten der Bakterien. Schätzungen gehen davon aus, dass pro Sekunde ca. 1025 Bakterien durch Phagen infiziert werden. Vor diesem Hintergrund ist es naheliegend, Phagen biotechnologisch zu nutzen, zumal sie auch antibiotikaresistente Keime inaktivieren können.

Ausgewählte Phagenisolate, die als «generally recognized as safe» eingestuft sind, dürfen als Hilfsstoffe im Lebensmittel eingesetzt werden, um pathogene Keime wie z.B. Salmonella enterica oder Listeria monocytogenes gezielt zu inaktivieren. Durch den Einsatz der Phagen werden die organoleptischen Eigenschaften des Lebensmittels nicht verändert. Im Sinne des «clean labeling» kann der Einsatz von Bakteriophagen die Lebensmittelsicherheit zusätzlich erhöhen.

In unseren Forschungsprojekten isolieren und charakterisieren wir neue Bakteriophagen für die Kontrolle von bakteriellen Kontaminationen in Lebensmitteln. Dazu zeigen wir die Effizienz von Phagenbehandlungen in Challenge Tests und untersuchen, wie ein Phage am besten appliziert werden muss.

Weil Phagen eine sehr hohe Wirtsspezifität haben können, eignen sie sich sehr gut für die Entwicklung neuer Nachweisverfahren. In unseren Forschungsprojekten untersuchen wir daher Phagenproteine, die für die spezifische Adsorption an die Bakterien wichtig sind und identifizieren neue Phagenrezeptoren. Darüber hinaus untersuchen wir, wie lytische Enzyme aus Bakteriophagen für die Bekämpfung pathogener Keime und Biofilme eingesetzt werden können.