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Brisante Fragen zur effizienten Bewirtschaftung von Grünräumen

Insourcing oder Outsourcing in der Bewirtschaftung von Grünräumen? Diese brisante Frage lockte rund 250 Teilnehmende aus den den verschiedensten Fachbereichen an die diesjährige Tagung Grünflächenmanagement der ZHAW in Wädenswil. Anhand von aktuellen Beispielen zeigte die Fachtagung, welche Modelle der Bewirtschaftung in unterschiedlichen Situationen Sinn machen und was die Konsequenzen sind.

Die Rekordzahl von Teilnehmenden an der Tagung des Instituts für Umwelt und natürliche Ressourcen vom 5. November zeigte die Aktualität des Themas. Der Spardruck in der Grünraumbewirtschaftung nimmt zu, ein ökonomisch effizientes, kostengünstiges Management wird notwendig. Schweizer Städte und Gemeinden müssen sich vermehrt mit Fragen zu (Teil-)Privatisierungen auseinandersetzen. Die Forderungen werden lauter. Spitäler, Pflegeheime, halböffentliche Institutionen und private Firmen überlegen sich bei anstehenden Veränderungen, wie Führungswechsel, Sanierungen oder Personalfluktuationen, die Aufträge an externe Dienstleistungsunternehmen zu vergeben.
Die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Outsourcing-Prozesse sind noch kaum abschätzbar. Die Auflösung von Beschäftigungsverhältnissen im zweiten Arbeitsmarkt führt zu Folgekosten, welche anderweitig aufgefangen werden müssen. Eine hochwertige, an den Zielen der Biodiversitätsförderung ausgerichtete und differenzierte Pflege des Grüns muss in jedem Fall erreicht werden, unabhängig davon, ob öffentlich oder privat ausgeführt.

Mehrkosten bei Outsourcing genau prüfen

Die Tagungsreferierenden zeigten anhand von aktuellen Beispielen aus einem breiten Spektrum der grünen Branche auf, unter welchen Umständen In- oder Outsourcing-Lösungen Sinn machen und welche Instrumente für ein erfolgreiches Grünflächenmanagement notwendig sind. Verschiedene Referierende betonten, dass insbesondere in grösseren Städten ein Outsourcing des Grünflächenmanagements nur sinnvoll ist, wenn es an möglichst einen einzigen Gesamtanbieter vergeben werden kann, da ansonsten die Mehrkosten für Vergabemanagement und Monitoring die potenziellen Einsparungen überkompensieren. Beispielsweise kam eine Analyse der Friedhofspflege in der Stadt Zürich zum Schluss, dass das kommunale Gartenbauamt (Grün Stadt Zürich) diesen Leistungsauftrag auch weiterhin eigenständig erfüllen soll, weil schweizweit kein Anbieter für eine Gesamtvergabe in Frage kommt. Etwas anders sieht das für kleinere Städte aus. Pully am Genfersee beispielsweise, erachtet eine externe Vergabe bei Spezialarbeiten und Maschineneinsatz wie auch in Stosszeiten, bei denen in kurzer Zeit eine grosse Zahl an Fachkräften gebraucht werden, als sinnvoll, um seine jährlichen Vollkosten zu minimieren.

Ziele und Konzepte frühzeitig festlegen

Oliver Vogel, Partner des Landschaftsarchitekturbüros Planikum, wies in seinem Referat auf die Bedeutung einer frühzeitigen Verankerung von Unterhaltszielen und -konzepten in Ausschreibungs- und Vergabeunterlagen hin. In seinem Schlussreferat erläuterte Tagungsorganisator Florian Brack, Leiter der ZHAW-Forschungsgruppe Freiraummanagement, die Städte und Institutionen im Grünraummanagement berät, wichtige Überlegungen zum Thema. Er zeigte auf, inwiefern bestehende Ansätze zu hinterfragen sind und neue Lösungen entwickelt werden müssen, um Produkt- und Prozessinnovationen zu realisieren und Marktvorteile zu erzielen.

Die Dokumentation der diesjährigen und der vergangenen Fachtagungen ist zu finden unter:
www.zhaw.ch/iunr/freiraummanagement

Die nächste Tagung Grünflächenmanagement findet am 3. November 2016 statt.

Kooperationspartner der Tagung waren: Verein Schweizerische Stadtgärtnereien und Gartenbauämter / Jardin Suisse / Bioterra / Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen / Stiftung Natur und Wirtschaft / International Facility Management Association / Verband fmpro

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Fachkontakt Medien
Florian Brack, Leiter Forschungsgruppe Freiraummanagement, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, ZHAW-Departement Life Sciences und Facility Management, Wädenswil. Tel. 058 934 59 26, E-Mail: florian.brack@zhaw.ch

Medienkontakt
Cornelia Sidler, Media Relations, Departement Life Sciences und Facility Management, ZHAW, Wädenswil. Telefon 058 934 53 66, E-Mail cornelia.sidler@zhaw.ch