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Hot Shit! Umweltingenieur-Studentin macht aus Fäkalien Kohle

Kann man aus Fäkalien Kohle machen? Diese Frage stellte sich die Umweltingenieur-Studentin Ruth Arnheiter, zusammen mit der Eawag und der Makerere Universität von Kampala. Um darauf eine Antwort zu finden, machte die Studentin im Rahmen des Praktikums für Internationale Zusammenarbeit den weiten Weg nach Uganda.

Nachhaltiges «Kohle machen» nötig

Noch heute kocht die Mehrheit der Bevölkerung von Uganda auf offenem Feuer. Doch warum soll von weit her Holz für Kohleproduktion transportieren werden, wenn geeignetes Ausgangsmaterial für Brennkohle vor Ort zur Verfügung steht? Die Rede ist vom Fäkalschlamm des stillen Örtchen.

In Schwarzafrika sind mindestens 65 % der Toiletten an keine Kläranlage angeschlossen. Lastwagen transportieren den sich darin ansammelnden Schlamm zur nächstgelegenen Kläranlage. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel wird er jedoch häufig illegal in der Natur entsorgt. Dieses Vorgehen führt unweigerlich zur Verunreinigung der Landschaft und zu gesundheitlichen Problemen in der Hauptstadt.

«Hot Shit» in Afrika

Mit Gummistiefel und Mundschutz gerüstet machte sich Ruth Arnheiter auf zur Kläranlage in Kampala und beprobte mehrere bei der Anlage ankommende Lastwagen. Der auf der Anlage entwässerte und im Labor fertig getrocknete Schlamm wurde an der Makerere Universität bei verschiedenen Temperaturen (bis 600° C) unterschiedlich lange pyrolysiert. Das Ergebnis war eine schwarze Kohle aus Fäkalien.

Arbeiten im Ausland

Die Umweltingenieur-Studentin bewegte sich inmitten von Fäkalien, Kläranlagen und einer neuen Kultur. Sie lernte einen Arbeitsrhythmus kennen, der mit der Gesundheit des Menschen in Einklang steht und trotzdem zu einer hohen Arbeitsqualität führt.

Die Kohle wird nun im Rahmen einer Masterarbeit auf ihren Brennwert analysiert und betreffend Eignung als Ausgangsmaterial für die Kohleproduktion beurteilt.

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