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Das Wohl der Fische wird zum Marktthema

Die tiergerechte Fischzucht stand im Mittelpunkt des 6. ZHAW-Fischforums der Schweiz. Tierwohl ist in der Aquakultur ein wichtiges Thema und betrifft alle – Fischwirte ebenso wie Behörden, den Tierschutz, den Detailhandel und die Konsumentinnen und Konsumenten. Und so divers die Beteiligten, so komplex ist auch die Materie. Das zeigte sich nicht nur an den ganz unterschiedlichen Vortragsthemen, sondern auch am bunt gemischten Publikum und den lebendigen Fachdiskussionen.

Die Frage nach dem Tierwohl ist in Europa nicht nur ein relevantes, sondern teilweise ein brisantes Thema. Zweifellos sind wir in den europäischen Ländern Vorreiter, wenn es um das Wohlbefinden der Tiere geht, und die Aquakultur ist auch in der Schweiz keine Ausnahme. Während es mit Hilfe der Forschung noch Grundsatzfragen zu klären gibt, ist die Industrie bereits dabei, neuste Erkenntnisse umzusetzen. Und der Handel arbeitet seinerseits an der Vermarktung des Gutes «Fish Welfare». Dies reflektierten auch die Vorträge am Fischforum der ZHAW in Wädenswil.

Mehrwert dank tiergerechter Fischzucht

Den Anfang machten Constanze Pietsch und Linda Tschirren von der Fachgruppe Fish Welfare am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen. Die ZHAW-Forscherinnen setzten sich in ihren Vorträgen intensiv mit Fischwohl, dessen Definition und vor allem dessen Messbarkeit auseinander. Danach zeigten Beiträge aus Deutschland und der Schweiz, wie Konsumentinnen und Konsumenten über Fischwohl und Nachhaltigkeit denken. Adrian Horst vom traditionsreichen Fischspezialisten Bianchi schilderte, inwiefern mit diesen beiden Attributen in der Fischmast ein Mehrwert geschaffen werden kann. Sein Vortrag machte klar, welches Potenzial die Schweizer Aquakultur noch hat, decken die inländischen Fischerzeugnisse doch nur 2% des Bedarfs ab.

Potenzial für Welfare-Standards

Die rechtlichen Grundlagen für die Haltung von Fischen sind in ganz Europa und auch in der Schweiz eher spärlich. Aber die Behörden liebäugeln mit klaren Vorschriften und die Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Tierschutz verlangen transparente Regeln. Umso wichtiger also, dass die Fischwirte praxisorientierte und hilfreiche Mittel erhalten, um das Fischwohl in ihren Anlagen zu messen, zu dokumentieren und zu verbessern. Wie diese Bestrebungen in Deutschland seitens des Gesetzgebers aussehen, zeigte Dirk Kleingeld vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Hannover. Klar wurde, dass die Behörden nicht allein handeln und regeln können und sollen. Eine grosse Chance, um Welfare-Standards einzuführen, sind die grossen Detailhändler. Wie dies funktionieren könnte, führte Stefan Johnigk von der Organisation Geniessenschaft Deutschland dem Publikum eindrücklich vor Augen. Den Abschluss machten Gregor Schmidt aus Deutschland und Kurt Roland aus der Schweiz. Sie schilderten, wie Verletzungen in der Fischmast durch meist kleine aber wirkungsvolle Anpassungen verhindert werden können und boten einen Einblick in die akustische Welt der Fische.

Einblick in die Aquakultur-Anlagen der ZHAW

Die Pausen boten auch Gelegenheit für Führungen durch die Forschungsanlagen des ZHAW-Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen auf dem Campus Grüental. Die Forschungsgruppe Aquakultursysteme unterhält an ihrem Standort in Wädenswil verschiedenste Projekte und präsentierte den Teilnehmenden nebst den Anlagen Projekte in den Bereichen der Industrie ebenso wie der Forschung.

Downloads (Bild 1-2 ©ZHAW, Bild 3-6 ©Tevy, Wädenswil)

Fachkontakte Medien

  • Dr. Constanze Pietsch, Leiterin Arbeitsgruppe Fish Welfare, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IUNR, ZHAW, Wädenswil. 058 934 56 13, constanze.pietsch@zhaw.ch
  • Monika Schwalm, Leiterin Weiterbildung, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IUNR, ZHAW, Wädenswil. 058 934 59 25, monika.schwalm@zhaw.ch

Medienstelle ZHAW, Wädenswil

  • Cornelia Sidler, Media Relations, Departement Life Sciences und Facility Management, ZHAW, Wädenswil. 058 934 53 66, cornelia.sidler@zhaw.ch