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Greenwashing im Marketing: Neue Perspektiven für Unternehmen

Greenwashing, ursprünglich als gezielte Irreführung durch Unternehmen für ein umweltfreundliches Image verstanden, erhält heute eine differenzierte Bedeutung. Diese erweiterte Perspektive bezieht sowohl bewusste Irreführung als auch unbegründete Anschuldigungen mit ein. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen transparent zu kommunizieren, um diese Glaubwürdigkeit zu bewahren.

Die Europäische Kommission offenbarte 2020 in einer Studie alarmierende Ergebnisse: In 42% der analysierten Fälle wurden übertriebene, falsche oder irreführende Aussagen entdeckt. Die Auswirkungen von Greenwashing auf die Reputation und das Vertrauen können beträchtlich sein. Daher hat die Europäische Kommission verschärfte Regulierungen erarbeitet, um Greenwashing einzudämmen. Künftig sollen Angaben auf soliden wissenschaftlichen Grundlagen basieren und von unabhängigen Stellen überprüft werden. Unternehmen müssen ihre Kommunikations- und Marketingstrategien überdenken, um Transparenz sicherzustellen und Glaubwürdigkeit aufzubauen.

Angesichts der komplexen Natur von Greenwashing müssen Unternehmen eine nuancierte Sichtweise einnehmen. Authentizität und klare Kommunikation sind in einer Ära wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstseins unverzichtbar, um den Vorwurf des Greenwashings zu vermeiden und Vertrauen zu gewinnen.

Neue EU-Richtlinie gegen Greenwashing

Im März 2023 brachte die EU eine Richtline zu umweltfreundlichen Aussagen (green claims) auf den Weg. Wir erklären kurz, worum es geht:

Die Ausgangslage:

Die Ziele der EU-Richtline:

Konkrete Massnahmen:

Claims, die von der Richtline ins Visier genommen werden: 

Beispielhafte Claims:

Next Steps: Die aktuelle Richtlinie ist eine wichtige Grundlage für die Umsetzung einer verpflichtenden Regelung. Auch wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis rechtsverbindliche Regelungen in Kraft treten, unterstreicht die Richtline bereits die Bedeutung einer korrekten Produktkennzeichnung.

Lesen Sie hier die genaue Richtline.

Key Action Steps für Unternehmen

  1. Greenwashing muss nicht immer Vorsatz sein, sondern liegt auch in der Wahrnehmung der Konsumenten. Stellen Sie sich die Frage, wie Ihre Botschaft bei Dritten ankommt.
  2. Transparente Kommunikation: Kommunizieren Sie Ihre Nachhaltigkeitsbemühungen ehrlich und transparent sowohl intern als auch extern, um Vertrauen aufzubauen.
  3. Solide Grundlagen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Umweltkommunikation auf verlässlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Standards basiert, um übertriebene oder nicht verifizierte Aussagen zu vermeiden.
  4. Unabhängige Überprüfung: Erwägen Sie die Möglichkeit, Ihre Nachhaltigkeitsangaben von unabhängigen Instanzen überprüfen zu lassen, um die Glaubwürdigkeit zu stärken.
  5. Ganzheitliche Betrachtung: Vermeiden Sie, sich ausschließlich auf oberflächliche Werbeaussagen zu konzentrieren, und betrachten Sie Ihre gesamten unternehmerischen Aktivitäten im Kontext von Nachhaltigkeit.