In den vergangenen Jahrzehnten haben sich zahlreiche Länder in Mittel- und Osteuropa (MOE) in Prozessen der Dezentralisierung engagiert, im Rahmen derer Zuständigkeiten der nationalen Regierung auf lokale Regierungseinheiten (LRE) übertragen wurden. Dennoch ist bislang unklar, unter welchen Umständen LRE in jüngst dezentralisierten MOE hochwertige öffentliche Dienstleistungen erbringen können.

Wir postulieren, dass politische, administrative und finanzielle Faktoren im Zusammenhang mit den Merkmalen der LRE und ihrer Umsetzungsstruktur die Qualität öffentlicher Dienstleistungen erklären können, die hier als Einhaltung der auf zentraler Regierungsebene festgelegten Standards verstanden wird. Basierend auf dieser Annahme leiten wir eine Reihe von Hypothesen ab, die wir am Beispiel des öffentlichen Dienstes der Vorschulerziehung in Albanien mit generalisierten linearen gemischten Effektmodellen testen.

Unsere Untersuchungen zeigen, dass finanzielle Faktoren zwar eine wichtige Rolle spielen, die Beziehung zwischen Geld und hochwertigen öffentlichen Dienstleistungen jedoch komplexer ist als bisher angenommen. Wir konnten feststellen, dass private Spenden dazu führen können, dass zentrale Regierungsstandards untergraben werden, und dass Anforderungen, die keine finanziellen Kosten mit sich bringen, eher umgesetzt werden. Darüber hinaus spielen politische und administrative Faktoren, obwohl sie zuvor oft vernachlässigt wurden, eine wichtige Rolle.

Die Auslagerung bestimmter Funktionen führt zu einer höheren Servicequalität, während städtische Gebiete eine höhere Qualität der Dienstleistungen bieten. Dies lässt den Schluss zu, dass politische Akteure sich auf ländliche Gebiete konzentrieren müssen.