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Vorgestellt: Entwicklungen und Trends im Stiftungsfundraising

Ein Interview mit unseren Dozentinnen Felicitas Dunekamp und Simone Bichsel zum neulancierten WBK "Empowerment im Stiftungsfundraising."

Felizitas Dunekamp

Felizitas Dunekamp ist Dozentin im «WBK Empowerment im Stiftungsfundraising».
Seit 2015 ist sie Geschäftsführerin der DUNEKAMP GmbH, Agentur für Fundraising- und Organisationsberatung.

Simone Bichsel

Simone Bichsel ist Dozentin im „WBK Empowerment im Stiftungsfundraising“ und Fundraising Consultant bei DUNEKAMP GmbH, Agentur für Fundraising- und Organisationsberatung.

Ihr habt den neuen WBK «Empowerment im Stiftungsfundraising» gemeinsam mit dem ZKM auf den Weg gebracht. An wen richtet sich das neue Angebot?

Wir sprechen mit dem WBK jede Person an, der/die in Förderstiftungen einen wichtigen finanziellen Geldgeber für ihre Organisation und ihr Projekt erkannt hat. Vorkenntnisse und Erfahrungen sind sicher gut, aber keine Voraussetzung. Wir werden individuell auf jede:n Teilnehmer:in eingehen – je nach Bedarf an Wissen und Unterstützung. Unter Empowerment verstehen wir die Befähigung der Teilnehmer:innen, so dass sie nach dem WBK das Stiftungsfundraising selbstständig umsetzen können.

Ihr unterrichtet am ZKM u.a. im WBK Basics Fundraising Management. Wie ergänzt der neue Kurs die bestehende vielfältige ZKM-Angebotspalette an Weiterbildungen im Fundraising?

Der WBK Fundraising behandelt das Thema Stiftungsfundraising, aus zeitlichen Gründen nur oberflächlich. Immer wieder haben uns Teilnehmende zurückgemeldet, dass sie gerne mehr zu diesem wichtigen Fundraisinginstrument erfahren würden. Das hat uns motiviert, einen vertieften Weiterbildungskurs gemeinsam mit der ZHAW auszuarbeiten. Wir werden sehr praxisorientiert den Prozess des Stiftungsfundraisings vermitteln und wir haben genügend Zeit individuelle Fragestellungen aus den verschiedenen Gebieten des Stiftungsfundraisings zu behandeln – denn Stiftungsfundraising z.B. für Sozialorganisationen und für Kulturprojekte unterscheidet sich – darauf wollen wir eingehen.   

Warum ist gerade jetzt ein guter Zeitpunkt für Verantwortliche in NPO den WBK «Empowerment im Stiftungsfundraising» zu besuchen?

Stiftungsfundraising ist immer aktuell und kann das ganze Jahr umgesetzt werden, sofern geeignete Projekte zur Finanzierung vorhanden sind. Viele Stiftungen halten aber ihre Stiftungsratssitzungen im Frühling und im Herbst. Dort werden die Entscheide getroffen, welche Organisationen und Projekte finanziell unterstützt werden. Damit haben die Teilnehmer:innen nach dem Kurs genügend Zeit Projekte und Förderbedarf zu definieren, ihre Dossiers aufzuarbeiten, potenzielle Stiftungen zu recherchieren und Vorakquise zu betreiben, um die Gesuche rechtzeitig für die Herbstsitzungen einreichen zu können.

Welche besonderen Highlights erwarten die Teilnehmenden während der zwei Kurstage bzw. im Weiterbildungskurs? Könnt ihr einen kleinen Einblick in die Inhalte geben, die im Kurs vertieft werden.

Die Teilnehmerinnen des WBK "Empowerment im Stiftungsfundraising" können sich auf eine Vielzahl von Highlights und praxisnahen Inhalten freuen, die sie befähigen sollen, erfolgreich Fördermittel von Stiftungen zu akquirieren. Ein besonderes Highlight ist die Gelegenheit sich mit Vertreter:innen von Förderstiftungen auszutauschen und direktes Feedback zu erhalten. Zudem haben alle Teilnehmer:innen nach dem Kurs Anspruch auf eine individuelle Beratungsstunde, um Fragen zu klären und Unterstützung bei der praktischen Umsetzung zu erhalten.

Zum Abschluss noch eine Einschätzung von Euch als Fundraising-Expertinnen: Wo seht Ihr aktuell die grössten Herausforderungen für Stiftungsfundraiser:innen, z.B. aus dem Kulturbereich? Welche Entwicklungen und Trends werden das Stiftungsfundraising in näherer Zukunft generell am meisten beeinflussen?

Wir sehen folgende Herausforderungen: Zum einen müssen wir den Überblick über die Förderstiftungen behalten. Fast jeden Tag werden neue Stiftungen gegründet und andere wieder aufgelöst. Ansprechpartner:innen innerhalb der Stiftungen wechseln und immer häufiger ändert sich die Vergabepolitik von Stiftungen. Das bedeutet, dass für jedes Gesuch wieder neu, vertieft recherchiert werden muss und die Angaben zu den Stiftungen aktualisiert werden müssen. Der Aufwand der individuellen Gestaltung von Gesuchen wird häufig unterschätzt. Zum anderen müssen wir Förderstiftungen unbedingt als Projektpartner betrachten und nicht als Geldgeberin, die auf ein «Massengesuch» mit einer Zusage der Finanzierung reagieren soll. Hier ist es enorm wichtig sich von der Masse abzuheben: Das bedeutet Aufwand für die individuelle Gesuchstellung zu betreiben und Beziehungen zu Stiftungen aufzubauen. Beziehungspflege gehört zum Stiftungsfundraising dazu und ist ebenfalls sehr zeitaufwendig.

Eine weitere Herausforderung sehen wir im Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) im Gesuchprozess. Sie birgt potenzielle Gefahren wie Verlust des individuellen Charakters beim Antrag, mangelnde Anpassungsfähigkeit bei spezifischen Anforderungen und Kriterien der Förderstiftungen und fehlende Kreativität, die zu austauschbaren und uninspirierten Anträgen führt. Es ist wichtig, dass Fundraiser:innen ihre menschliche Expertise einbringen und die Ergebnisse von KI kritisch hinterfragen, um sicherzustellen, dass die Anträge weiterhin individuell und auf die jeweilige potenzielle Stiftung angepasst daherkommen.

Das ZKM-Team bedankt sich herzlich für das Interview!

Lesen Sie auch das Interview mit Felizitas Dunekamp, in dem sie unter anderem über das Kulturfundraising in der Schweiz spricht: Vorgestellt: Felizitas Dunekamp | ZHAW Zentrum für Kulturmanagement ZKM

Interessieren Sie sich für den WBK “Empowerment im Stiftungsfundraising”? Hier finden Sie weitere Informationen zu Inhalten, Kursdaten und Anmeldung.