Tagung zum Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege
«Ästhetik im Recht der Denkmalpflege»
Datum 20.11.2020, 09:00 – 11:30 Uhr
Kostenlose digitale Teilnahme
Ästhetik im Recht der Denkmalpflege
«Wir konservieren ein Denkmal nicht, weil wir es für schön halten, sondern weil es ein Stück unseres nationalen Daseins ist», schrieb Dehio im Jahr 1905. In der modernen Denkmalpflege wird derweilen ein immanentes Bedürfnis nach Ästhetik, ja sogar ein «Ästhetisierungsschub» (Lipp) ausgemacht. Was hat die Ästhetik in der heutigen Denkmalpflege zu suchen? Inwiefern äussert sich diese Frage im Recht der Denkmalpflege? Was bedeutet sie konkret im Rahmen der Abklärung von Schutzobjekten, für die rechtlich gebotene Rücksichtnahme z.B. auf Nachbarbauten und für die Arbeit von Kommissionen und Jurys? Wie unterscheiden sich die diesbezüglichen Sichtweisen von Architekten, Eigentümern und Behörden? An der Tagung gehen die Referentinnen und Referenten diesen Fragen nach und stellen sich der anschliessenden Diskussion mit dem Publikum.
Tagungsunterlagen
CV der Referierenden
- Andreas Abegg (PDF 188,5 KB)
- Stephanie Herold (PDF 38,7 KB)
- Oliver Streiff (PDF 203,3 KB)
- Reto Nussbaumer (PDF 162,1 KB)
- Maarten Delbeke (PDF 420,7 KB)
Präsentationen
- Ästhetik in der Denkmalpflege (PDF 87,1 KB)
(Stephanie Herold) - Ästhetik und Ortsbild (PDF 1,4 MB)
(Oliver Streiff) - Ästhetik in der Praxis der Denkmalpflege (PDF 7,0 MB)
(Reto Nussbaumer) - The Relevance of Profiles for Architecture as an Aesthetic Practice (PDF 2,4 MB)
(Maarten Delbeke)
Programmheft
Die Tagungsreihe
Heimat ist der Ort, an dem man sich niederlässt und zu Hause fühlt. Denkmal bedeutet Gedächtnishilfe und Erinnerungszeichen. Das Recht schützt diese ideellen Werte und schränkt damit das private Eigentum und die Möglichkeiten behördlicher Raumgestaltung ein. Dennoch geraten heute Heimat und Denkmale immer stärker unter Druck – im Kontext von Bauboom, Verdichtung und jüngst der Energiewende. Konflikte in konkreten Fällen nehmen zu. Die Tagungsreihe der ZHAW setzt sich zum Ziel, wichtige aktuelle Fragen aus diesem Kontext fächerübergreifend zu thematisieren und so zu einem Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege beizutragen, das unserer Gesellschaft und zukünftigen Generationen gerecht wird.
Veranstalter
Das Zentrum für Öffentliches Wirtschaftsrecht widmet sich der Vielfalt von Verknüpfungen von Staat und Wirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Besondere Aufmerksamkeit schenken wir den neuartigen Verwaltungstätigkeiten: Die Staatsverwaltung begegnet der Wirtschaft heute nicht nur hoheitlich, sondern erfüllt ihre Aufgaben auch unter Einbezug von Leistungen Privater. Sie kauft zum Beispiel Leistungen auf dem Markt ein, kooperiert mit privaten Unternehmen und kann selbst wirtschaftliche Tätigkeiten erbringen.
Organisation
Kosten
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Veranstaltungsort
Digitale Teilnahme: Zoom-Zugangslink sowie Passwort werden nach Anmeldung mitgeteilt.
Bisherige Tagungen
Tagung zum Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege - Unterschutzstellung
08. März 2019
Mit der Unterschutzstellung soll ein Denkmal vor Beeinträchtigungen geschützt werden. Zugleich wird das Eigentum eingeschränkt, was insbesondere zu Entschädigungen führen kann. Wann ist eine Unterschutzstellung gerechtfertigt, wie hat sie zu erfolgen, damit sie ihren Zweck – den dauernden Erhalt des Denkmals – erreicht und wie ist mit politischen Stolpersteinen umzugehen? Die halbtägige Veranstaltung ging diesen Fragen aus einer interdisziplinären Sicht nach.
Tagung zum Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege - Interessenabwägung
27. Februar 2018
Durch die Abwägung der verschiedenen Interessen wird ein Entscheid gesucht, der möglichst allen Interessen Rechnung trägt. In der Interessenabwägung kollidieren aber auch die verschiedenen Welten, welche ein Denkmal jeweils nach ihrer ganz eigenen Optik für sich beanspruchen. Kann die Interessenabwägung dabei mehr sein als das blosse Aneinanderreihen (resp. Abschreiben) von geäusserten Interessen? Wie lässt sich der Sprung von der Interessenabwägung zur unmittelbar darauffolgenden Entscheidung, die regelmässig Partei ergreift, rechtfertigen? Braucht es neue Ansätze, um das Arbiträre der Interessenabwägung zu überwinden? An der Tagung gingen die Referentinnen und Referenten diesen Fragen und den dahinterstehenden Interessenkonflikten auf den Grund.
Tagung zum Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege – Inventare
23. August 2017
Inventare im Natur- und Heimatschutz variieren in ihrer Ausgestaltung und Rechtswirkung. Gemeinsam ist ihnen, dass sie eine fachlich eruierte Auswahl an Schutzobjekten festhalten und – zukunftsgerichtet – als eine Grundlage zur Beurteilung zukünftiger Bauprojekte dienen. Infolge ihrer erheblichen präjudizierenden Bedeutung rückten Inventare regelmässig ins Kreuzfeuer der Interessen von Eigentümern, Politik, Heimatschutz und Denkmalpflege. «Käseglocke» auf der einen Seite und «Alibi-Inventare» oder «Massenentlassungen» auf der anderen Seite sind typische Kampfbegriffe. Wozu dienen Inventare, wie sind sie zu erstellen und welche wissenschaftlichen, rechtlichen und politischen Auswirkungen ziehen sie nach sich? An der Tagung gehen die Referentinnen und Referenten diesen Interessenkollisionen auf den Grund.
Tagung zum Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege – Das Denkmalgutachten
28. Februar 2017
Das denkmalkundliche Gutachten, oder kurz: Denkmalgutachten, liefert wesentliche Entscheidungsgrundlagen für die Stadtplanung, die Denkmalpflege, den Heimatschutzverband, den Investor, den Architekten usw. Es führt den Beweis, ob und inwiefern einem Objekt die Denkmaleigenschaft zukommt. Damit dokumentiert es einerseits die Legitimation der Denkmalpflege. Andererseits wird es in verwaltungsrechtlichen Verfahren zum Spielball widerstreitender Interessen, und im politischen Planungsprozess verdampft es regelmässig in wenig transparenten Entscheidungen gegen oft hochrangige Denkmäler. An der Tagung gehen die Referenten der Frage nach, wie Gutachten Denkmaleigenschaften zu begründen vermögen, was sie für die einzelnen Akteure leisten und welche Bedeutung sie im Recht erhalten.
Tagung zum Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege – Aktuelle Fragen zum Begriff des Denkmals
29. August 2016
Der Denkmalbegriff unterliegt einem steten Wandel. Mit Blick auf aktuelle Herausforderungen wie Verdichtung, Umnutzung und vermehrte technische Anforderungen prüften die Referenten, wie heute der Denkmalbegriff zu fassen ist.