Herr Urselmann, Sie haben kürzlich die 8. Auflage Ihres Buches zum Thema Fundraising veröffentlicht. Auf was dürfen sich die Leser:innen freuen?

Das Buch ist im Ganzen noch besser strukturiert und übersichtlicher, trotz zunehmendem Umfang und Komplexität des Inhalts. Durch den Einbau von zahlreichen Querverweisen kann das Buch in der neuen Auflage wie ein Lexikon gelesen werden. Dies erlaubt einen Einstieg an beliebiger Stelle und die Leser:innen können sich von Querverweisen leiten lassen.

Konnten Sie neben einer nutzerfreundlicheren Strukturierung auch den Umfang des Inhalts erweitern?

Auf jeden Fall. Beispielsweise konnte das Kapitel Fundraising-Management durch zwei Kapitel ergänzt werden. Somit gibt es neu das Kapitel Personalmanagement, und das Kapitel Datenmanagement, welches gerade auch mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung erforderlich ist. Zudem erweitern neue Kapitel zu Donor Journey und Automatisierung, Influencern im Fundraising (Blog, Vlog, Games), kontaktlosem Spenden über NFC und QR-Code sowie Zahlungsverfahren wie Twint und Kryptowährungen die neue Auflage.

In was unterscheidet sich die neue Ausgabe, abgesehen von den neuen Themenbereichen und der Strukturierung, zur letzten Ausgabe?

Neben den zusätzlichen Inhalten konnten zahlreiche neue und wertvolle Tipps, auch für kleine NPO, integriert werden. Insgesamt hat eine Aktualisierung von Inhalten, Beispielen und den Abbildungen, gerade auch im Online-Fundraising, stattgefunden. Zudem gibt es mehr Informationen zu nationalen Besonderheiten im Fundraising in der Schweiz und Österreich.

Sie thematisieren die Digitalisierung in Ihrer neuen Ausgabe gleich in mehreren Kapiteln. Worin sehen Sie die grössten Chancen für das Fundraising im Kontext der Digitalisierung und des damit einhergehenden Wandels?

Durch die Digitalisierung des Fundraising kann auch das Datenmanagement in einer Organisation verbessert und eine bessere Individualisierung in der Ansprache von Spenderinnen und Spendern erreicht werden. Allerdings entstehen durch Online-Fundraising, Automatisierung, besseres CRM und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auch mehr Schnittstellen und komplexere Anforderungen, die erst einmal bewältigt sein wollen.

Welches sind Ihrer Einschätzung nach, künftig die grössten Herausforderungen im operativen und strategischen Fundraising von kleinen NPO?

Große NPO können und werden weiterhin immer spezialisiertere Mitarbeitende einstellen, um mit der rasant fortschreitenden Professionalisierung im Fundraising mithalten zu können. Dafür fehlen kleinen NPO i.d.R. die nötigen Mittel. Sie müssen – budgetbedingt – eher mit Generalisten arbeiten als mit Spezialisten. Dies wird gerade im Bereich des Online-Fundraising zunehmend zu einer Herausforderung.

Inwiefern profitieren unsere Teilnehmende in der Weiterbildung konkret von der neuen 8. Auflage, die begleitend zum Unterricht im CAS Fundraising Operations und CAS Fundraising Strategies eingesetzt wird?

Die Teilnehmenden in den CAS der ZHAW werden von der Aktualisierung und Neustrukturierung der neuen 8. Auflage ebenso profitieren wie von der gestiegenen Anzahl an Praxisbeispielen und -Tipps sowie der spezifischeren Differenzierung zwischen dem Fundraising in Deutschland, Schweiz und Österreich.