Eingabe löschen

Kopfbereich

Schnellnavigation

Hauptnavigation

Mobilitätsfördernde Pflegeintervention (MfP) Kliniken Valens

In der Schweiz leben rund 100‘000 Menschen mit neurologischen Erkrankungen. Jedes Jahr kommen 19‘000 Menschen dazu, welche unter neurologischen Symptomen leiden. Ursachen wie Schlaganfall, Unfall bedingte Schädel-Hirn Verletzungen oder Multiple Sklerose sind bei Erwachsenen somit auch die häufigste Ursache von Langzeitbehinderungen.

Pflegerische Interventionen in der Neurorehabilitation richten sich darauf aus, die Bewegungsmöglichkeiten dieser Menschen zu fördern. Dazu wurde in der Klinik Valens eine spezielle Methode, die «Mobilitätsfördernde Pflegeintervention (MfP)», entwickelt. Durch MfP wird die Umgebung der individuellen Krankheitssituation angepasst. Für Alltagshandlungen, wie aus dem Bett aufstehen oder sich setzen, werden neue Bewegungsabläufe trainiert. Ziel ist es, Körperorientierung und Bewegungskompetenz der Betroffenen zu unterstützen.

Der Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und die Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft finanzieren diese experimentelle Studie. Geprüft wird, ob Patienten mit MfP im Alltag selbständiger sind, weniger häufig stürzen und über eine bessere Lebensqualität verfügen als Personen ohne diese spezielle Pflege. Am 1. Februar 2011 konnte das Projekt in der Klinik Valens gestartet werden. 162 Patienten mit Hirnverletzungen werden während zwei Jahren untersucht. 

Hintergrund

Diese neurologischen Erkrankungen sind bei Erwachsenen die häufigste Ursache von Langzeitbehinderungen wie Bewegungseinschränkungen, Wahrnehmungsproblemen oder kognitive Beeinträchtigungen. Im Rehabilitationszentrum Valens werden diese Menschen gezielt in ihrer Bewegungsfähigkeit gefördert. Dazu wurde von der Pflege die Mobilitätsfördernde Pflegeintervention (MfP-Valens) entwickelt.

Patientinnen und Patienten werden auf dem Boden auf einem Matratzenlager gepflegt. Sie bewegen sich mehrmals täglich vom Liegen ins Sitzen/Stehen und umgekehrt. Dabei erlernen sie individuelle Bewegungsmuster und -möglichkeiten kennen und integrieren. Die Intervention verspricht in der klinischen Praxis einen positiven Effekt auf die Bewegungsfähigkeit, Orientierung und Wahrnehmung dieser Menschen zu haben; nicht zuletzt auch auf die Lebensqualität.

Ein klinisches Experiment im Jahre 2009 hat MfP-Valens in einem Pilotprojekt wissenschaftlich untersucht. Diese Pilotstudie wurde von der MS-Gesellschaft finanziell unterstützt. Patienten mit MfP zeigten weniger Sturzangst, konnten ihre Wahrnehmung verbessern und lernten neue Bewegungsmuster, die für ihre Unabhängigkeit hilfreich waren. Ob dieser Effekt von MfP auf die Funktionsfähigkeit, Sturzhäufigkeit und Selbstwirksamkeit verallgemeinert werden kann, soll mit der Hauptstudie systematisch untersucht werden.

Methode

Die randomisiert kontrollierte Studie wird im Rehabilitationszentrum Valens auf den neurologischen Stationen durchgeführt. Insgesamt werden 165 Patientinnen und Patienten mit Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma und Multipler Sklerose in die Studie eingeschlossen. Wir nehmen an, dass Patientinnen und Patienten in der Interventionsgruppe eine bessere Funktionsfähigkeit und Selbstwirksamkeit, weniger Stürze und eine höhere Lebensqualität wie Patienten in der Kontrollgruppe haben werden.

Hauptstudie

Durch die Finanzierung vom Schweizerischen Nationalfond (DORE) und der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft konnte am 1. Februar 2011 mit der Hauptstudie gestartet werden. Während zwei Jahren werden die Selbständigkeit im Alltag, Veränderungen der Sturzgefährdung und Selbstwirksamkeit, sowie das Aktivitätsausmass dieser Menschen gemessen und mit einer Gruppe von Patientinnen und Patienten verglichen, die nach herkömmlichen Methoden mobilisiert werden. Mit Hilfe von Interviews wird nach dem Versuch das Erleben der TeilnehmerInnen während des Klinikaufenthalts analysiert. Wenn sich die Hypothesen bestätigen und diese Menschen von der Intervention entsprechend unseren Annahmen profitieren werden, soll MfP Teil einer evidenzbasierten Pflege in der Rehabilitation werden.

Publikationen und Berichte

Medien

Fachartikel

Präsentationen

Projektorganisation

Co-Projektleitung

  • Prof. Dr. Lorenz Imhof, PhD, RN
    Er absolvierte seine Pflegeausbildung und Fachvertiefung in Basel und erwarb seinen Master of Science und Doctor of Philosophy in Nursing an der Universität in San Francisco, USA. Seine Forschungsschwerpunkte sind Demenz und Vergesslichkeit, Umgang mit chronischen Leiden und Entscheidungs-findung in der professionellen Pflege.
  • Susanne Suter-Riederer, MScN, RN
    Susanne Suter-Riederer absolvierte ihre Pflegeausbildung in Sursee und Olten und erwarb ihren Master of Science in Pflege an der Fachhochschule in Winterthur. Ihre Forschungstätigkeiten beziehen sich auf ihr Fachgebiet Rehabilitation, insbesondere auf mobilitätsfördernde Pflegeinterventionen (Bodenpflege) bei Menschen mit Erregungszuständen, Verwirrtheit und Bewe-gungseinschränkungen in der Neurorehabilitation.

Projektdauer 1.3.2011 – 28.2.2013

Projektpartner Kliniken Valens

Projektteam ZHAW, Forschung und Entwicklung Pflege

  • Dr. Rahel Naef, MN, RN
  • Prof. Dr. Heidi Petry, PhD, RN

 

Projektpartner und Sponsoren

Projektpartner

Wir danken unserem Praxispartner Kliniken Valens für die Zusammenarbeit in diesem Projekt.

Sponsoren

Der Schweizerische Nationalfond (SNF) unterstützt dieses Projekt grosszügig

Wir danken der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft für die finanzielle Unterstützung.