Masterarbeiten MAS Pflege
Mit der Masterarbeit dokumentieren die Absolvent:innen der Master of Advanced Studies in Pflege ihre Projekte zur Weiterentwicklung der Pflegepraxis.
Ausgehend von einer Fragestellung aus ihrer Praxis führen die Studierenden zum Abschluss des Master of Advanced Studies (MAS) in Pflege ein evidenzbasiertes, emanzipatorisches, partizipatives Qualitätsentwicklungsprojekt durch. Dieses beinhaltet die Planung, Durchführung und Reflexion. Mit der schriftlichen Masterarbeit wird das Projekt abschliessend dokumentiert.
An der öffentlichen Veranstaltung «MAS in Action! Präsentation Praxisentwicklungsprojekte MAS» stellen die Absolvent:innen ihre Praxisprojekte der Fachbereiche gerontologische, onkologische und pädiatrische Pflege sowie in Patienten- und Familienedukation vor. Die nächste Durchführung findet voraussichtlich im Herbst 2023 statt.
Masterarbeiten 2022
- Türöffner Familienzentrierte Pflege – Ein Familienpfad zum Eintritt in ein Betagtenzentrum
Jessica Börm, MAS in Gerontologischer Pflege
Der Eintritt in ein Pflegeheim stellt Bewohnende und deren Familien vor eine ihrer herausforderndsten Lebensereignisse. Im Praxisfeld werden zunehmend Konflikte, Missverständnisse und Reklamationen gegenüber den Pflegeteams erlebt. Bei Pflegefachpersonen kann dies zu Überforderungssituationen führen. Das Projekt hat zum Ziel, Pflegefachpersonen zu befähigen, diesen gestiegenen Herausforderungen konstruktiv begegnen zu können. Gemeinsam wird herausgearbeitet, was es braucht, den Eintrittsprozess mit einer systemischen Grundhaltung zu gestalten und mit einem familienzentrierten Erstgespräch zu erweitern. Entstanden ist ein Praxiskonzept inklusive bereits erprobter Gesprächsleitfäden. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Pflegefachpersonen sich befähigter fühlen, den Eintrittsprozess zu begleiten und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Familien zu entwickeln.
- Link Nurse Infektionsprävention im akuten Setting: Erstellen eines Kompetenzprofils und einer Handlungsanweisung für Hygiene Inputs
Albina Bösch-Tajic, MAS in Patienten- und Familienedukation
In der Infektionsprävention im akuten Setting kommen bestimmte Pflegende als Link Nurse Infektionsprävention (LNI) zum Einsatz. Sie sind Bindeglied zwischen ihrem Team und der Spitalhygiene. Die LNI unterstützt die Förderung und Umsetzung hygienischer Massnahmen auf der Abteilung. Der Projektfokus lag in der Konkretisierung der Aufgaben und Rolle der LNI auf der Abteilung durch Erarbeitung eines Kompetenzprofils und der Entwicklung einer Handlungsanweisung für die monatlichen Hygiene Inputs namens «Hygiene to go». Mit dem Kompetenzprofil besteht für die LNI eine allgemeingültige Regelung für ihre Rolle, Positionierung und Sichtbarkeit auf der Abteilung. Die sechsmonatige Pilotphase ist im Juni 2022 gestartet.Das Projekt könnte idealerweise auf weitere Abteilungen ausgeweitet und in die Institutionsstrategie 2025 (Reduktion von HAI auf 5%) integriert werden.
- HermiHi (Herz mit Hirn) – Für das Pflegeteam einer akutgeriatrischen Abteilung. Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen
Lukas Buchli, MAS in Gerontologischer Pflege
Die Prävalenz von Menschen mit kognitiven Einschränkungen im Akutspital ist hoch, die Pflege ist dadurch gefordert. Wie gelingt es, den Bedürfnissen dieser Menschen im stationären Setting gerecht zu werden? Der erarbeitete Pocket Guide als zentraler Output unterstützt in Themen wie «Orientieren», «Begleiten» oder «Herausforderndes Verhalten». Er wird mit einem Schulungsfilm erfahrbar gemacht. Die Selbstreflexion sowie der Perspektivenwechsel sind darin zentral und helfen bei der Weiterentwicklung der Grundhaltung der Mitarbeitenden. Weiter sind Bereiche der Station umgestaltet sowie Beschäftigungsboxen erschaffen worden. Die Evaluation der Pilotierung zeigt Verbesserungen im (Betreuungs-) Wissen sowie im Differenzieren der Pflegeplanung. Die subjektiv wahrgenommene Verringerung von kritischen oder eskalierenden Situationen kann als Motivator dienen, weitere solche Projekte voranzubringen.
- Die Implementierung eines Schmerz Behandlungskonzeptes bei beatmeten und sedierten Patienten auf der Intensivstation
Audrey N.J. Hofmann, MAS Interprofessionelles Schmerzmanagement
Schmerz ist meist ein konstanter Begleitfaktor von intensivpflichtigen Patient:innen. Auf der Intensivstation eines Kantonsspitals bestand ein Schmerzbehandlungskonzept, welches jedoch nicht aktuell und vollständig implementiert war. Ziel des interprofessionellen Projekts war eine Qualitätsverbesserung durch die Implementierung eines aktualisierten Behandlungskonzeptes mit den Eckpunkten Schmerzmonitoring, Dokumentation, Behandlungsalgorithmus, Schulung und Qualitätssicherung bei allen beatmeten und sedierten Patient:innen auf der Intensivstation zu erreichen. Die Weiterentwicklung des Behandlungskonzeptes folgte den Empfehlungen der S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und die spezifischen Kriterien im DNQP-Dokument «Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege – Aktualisierung 2020».
- Basiswissen vermitteln für den nachhaltigen Haltungswechsel – Familienzentrierte Pflege
Simone Hügi, MAS in Pädiatrischer Pflege
Allgemein wird die Familienzentrierte Pflege als Goldstandard angesehen. Doch das Fehlen von konkreten Implementierungsstrategien ist ein grosses Hindernis in der Umsetzung der Familienzentrierten Pflege. Dieses Pilotprojekt ist der Versuch einer optimalen, auf ein Pflegeteam abgestimmten Implementierung der Familienzentrierten Pflege. Eine attraktive, der hohen Arbeitsbelastung angepasste sowie einfach zugänglich gestaltete Wissensvermittlung bildet dazu die Basis. Der Fokus wurde auf das Basiswissen gelegt, welches mit bereits gelebten Prinzipien verbunden werden konnte. Diverse Analysen dienten der Erfassung der Bedürfnisse des Pflegeteams und ermöglichten eine emanzipative Partizipation der Projektgruppe, welche die Nachhaltigkeit der Implementierung gewährleisten. Das Projekt ist somit der Anfang einer länger andauernden Implementierungsphase.
- «vernetzt sein…» – Austrittspflegegespräch mit an Diabetes mellitus Typ 1 erkranktem Kind, den Eltern und der Kinderspitex
Sibylle Jung, MAS in Pädiatrischer Pflege
Die Zunahme an chronisch kranken Kindern und deren schnelleren Überweisung in den ambulanten Bereich sind Realität. Die Selbstmanagementförderung der Betroffenen wird wichtiger und die Pflegefachpersonen haben dabei eine führende Rolle. Daraus resultiert, dass ein Kind und seine Eltern in kurzer Zeit mit einer hohen Intensität in pflegerischem und medizinisch-technischem Wissen geschult werden müssen. Um die Weiterführung der Betreuung durch die Kinderspitex zu erleichtern, sowie den pflegerischen Wissenstransfer zum familiären Selbstmanagement sicher zu stellen, wurde ein standardisiertes, interdisziplinäres Austrittspflegegespräch mit dem Kind, den Eltern und der Kinderspitex implementiert. Die Pflegefachpersonen erweitern ihr Wissen über das entwicklungsbedingte, geteilte Selbstmanagement und die verschiedenen Gesprächstechniken, um das Austrittspflegegespräch kompetent zu führen.
- NIC/NOC im Langzeitsetting – Erstellung eines Kataloges und Implementierung in einem Alterszentrum
Lavorato Valeria, MAS in Gerontologischer Pflege
Die Klassifikationssysteme NANDA-I Pflegediagnosen (PD), Nursing Outcome Classification (NOC) und Nursing Intervention Classification (NIC) – gesamt auch als NNN bezeichnet – bilden das pflegerische Tun ab. Zur Entscheidungsfindung von PD, NOC und NIC dient das Outcome-Present-State-Testing-Modell (OPT-Modell), welches im Gegensatz zu vorherigen Pflegeprozessmodellen die Wirkung der Pflegeinterventionen messbar machen. In diesem Projekt wurde anhand standortbezogener Analysen und Ergebnissen aus aktueller Literatur, ein umfassender Katalog erstellt, der NNN bei 54 Pflegediagnosen in der Langzeitpflege verknüpft. Weiter wurde das OPT-Modell an die Gegebenheiten der Institution adaptiert. Die Evaluation der Pilotphase zeigt bereits erste positive Entwicklungen bei den involvierten Pflegefachpersonen und unterstützt somit die nächsten Projektschritte: die Schulung und Implementierung im laufenden Betrieb.
- Teambasierte Fallanalysen – für die Zukunft im Betreuten Wohnen
Nawratil Edwin Michael, MAS in Gerontologischer Pflege
Das emanzipatorische Projekt entstand aus der Beobachtung der zunehmenden Multimorbidität der Bewohnenden und der daraus resultierenden Herausforderungen des Pflegeteams im betreuten Wohnen. Ein Fokusgruppeninterview präzisierte die Defizite im Bereich des Fachwissens und der pflegetechnischen Handlungen. Ein Fallanalyse-Schema wurde als geeignetes Instrument erachtet, um in der jeweiligen Situation den Gap zwischen erforderlichen Kompetenzen und vorhandenem Know-how aufzuzeigen. Situative Lerneinheiten sollen diese Defizite zeitnah beheben. In der Methodik des Cognitive Apprenticeship wird in Fallbesprechungen das kritische Denken trainiert, um die Pflegenden zu einer klinischen Entscheidungsfindung zu befähigen. Studien zufolge führt dies zu einem evidenzbasierten Pflegeprozess mit einem qualitativ besseren Outcome der Bewohnenden und einer höheren Berufszufriedenheit der Pflegenden.
- «Sprichst du NNN?» – Pflegeklassifikationen digitalisiert anwenden
Steger Christian, MAS in Gerontologischer Pflege
Erfahrungen in einer Langzeitpflegeinstitution zeigten, dass Pflegefachpersonen Mühe haben Pflegeprobleme zu benennen, Interventionen zu begründen sowie zu dokumentieren. Mit der Einführung der Pflegeklassifikationen NANDA-I, NIC und NOC (NNN) beabsichtigte das Pilotprojekt die Qualität der Pflegedokumentation zu verbessern sowie die Geschwindigkeit bei der Erstellung zu erhöhen. Mittels «NNN»-Verknüpfungen wurden fünf Beispielpflegepläne erarbeitet. Es zeigt sich, dass durch die Anwendung des Outcome-Present-State-Testing-Modell (OPT-Modell) das kritische Denken der Pflegefachpersonen trainiert werden kann. Erste Auswirkungen auf das Formulieren relevanter Pflegediagnosen, messbaren Pflegeergebnissen sowie auf die Planung evidenzbasierter Massnahmen, konnten erkannt werden. Es wird empfohlen, spezifische NNN-Verknüpfungen auszuarbeiten und die klinische Entscheidungsfindung der Pflegefachpersonen zu entwickeln.
- Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz im Langzeitbereich – eine Frage der Haltung?
Laura Sulejmani, MAS in Gerontologischer Pflege
Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz hat sowohl für die Betroffenen als auch für die Betreuenden schwerwiegende Folgen. Die Symptome führen bei den Betroffenen durch den Verlust von kognitiven Funktionen zu einer reduzierten Lebensqualität. Bei den Betreuenden kann es zu erhöhter Belastung kommen. Das Praxisentwicklungsprojekt setzt sich zum Ziel, dieser negativen Spirale entgegenzutreten. In einem gemeinsamen Reflexionsprozess adaptierten die Projektgruppenmitglieder das Konzept der Serial Trial Intervention exakt auf den eigenen Praxisalltag. Ausgerüstet mit diesem evidenzbasierten Konzept und dem personenzentrierten Ansatz, entwickelten sie ihre klinischen Kompetenzen ganz konkret weiter. Erste erfreuliche Ergebnisse zeigen: das Symptommanagement der betroffenen Menschen, zum Beispiel Schmerz, verbessert sich und die Betreuenden sind zufriedener mit ihrer Arbeit.
- Fachliche Einführung neuer Pflegefachpersonen durch Mentoring
Sulser Dina Valeria, MAS in Pädiatrischer Pflege
Auf einer allgemein pädiatrischen Station für Kinder und Jugendliche in einem Kantonsspital werden Patient:innen von Geburt bis zum 18. Lebensjahr aus zwölf verschiedenen Disziplinen betreut. Die Anforderungen nach der Einarbeitungszeit eine qualitativ angemessene Pflege zu gewährleisten sind hoch. Das Ziel des Projektes war es, ein Einführungskonzept mit Schwerpunkt Mentoring zu entwickeln. Das Mentoring-Prinzip umfasst eine längerfristige und vertrauensvolle Begleitung, wodurch neue Pflegefachpersonen in der Pädiatrie ein Jahr lang begleitet und fachlich gefördert werden. Das neue Einführungskonzept definiert nebst den Rahmenbedingungen das fachliche Soll einer neuen Pflegefachperson und erlaubt eine individuelle und nachhaltige Einführung. Die Projektgruppe erstellte dazu Assessments zur Kompetenzeinschätzung und praktische Einführungshilfsmittel.
- Einführung einer Patientenedukationsgruppe auf einer sozial psychiatrischen Akutstation
Julijana Vugrinec, MAS in Patienten- und Familienedukation
Eine psychische Erkrankung bedeutet oft eine enorme Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen. Die Betreuung und Begleitung von psychisch kranken Menschen ist eine Herausforderung für die Pflegenden und die Angehörigen. Die Theorie weist darauf hin, dass für den Genesungsprozess und für eine langfristige, anhaltende Stabilität von Menschen mit psychischen Erkrankungen eine individuelle und zielgerechte Edukation essenziell ist. Im Rahmen dieses Praxisentwicklungsprojektes wurde ein Leitfaden zum Leiten einer Patientenedukationsgruppe mit Schwerpunkt auf die sozial-psychiatrische Pflege und ein entsprechendes Dokument zur Vorbereitung entwickelt. Der Leitfaden orientiert sich inhaltlich an den Themen soziale Kompetenzen, Kommunikation und Austrittsmanagement.
- Gemeinsam zur erfolgreichen Blutentnahme: Kinder im ambulanten Setting auf eine Blutentnahme vorbereiten
Nathalie Wunderli Bollinger, MAS in Pädiatrischer Pflege
Blutentnahmen sind im ambulanten Setting häufig. Betroffene Kinder sind darauf oft ungenügend vorbereitet. Dies kann alle Beteiligten beeinflussen. Deshalb ist eine partizipative Kooperation der Kinder, bei Blutentnahmen, nicht immer gewährleistet. In einem emanzipatorischen und evidenzbasierten Qualitätsverbesserungsprojekt wurde partizipativ ein Konzept für die patientenzentrierte Blutentnahmevorbereitung erstellt. Das Konzept deckt die Bedürfnisse, Probleme und Erfahrungen der Kinder, Familien und Mitarbeitenden ab. Für diese Edukation wurden Anschauungsmaterial, einen Vorbereitungsflyer und ein Maskottchen erstellt. Nach der Schulung und Implementierung zeigten Mitarbeitende mehr Fähigkeiten und eine Sensibilität, Kinder auf eine Blutentnahme vorzubereiten. Dies bezogen findet nun eine Allianz auf Augenhöhe mit gegenseitigem Respekt und Wertschätzung statt.
Wenn Sie mehr Informationen zu einer Masterarbeit erhalten möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter ipf.gesundheit@zhaw.ch
Frühere Masterarbeiten Abstract
- Abstract 2021 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action 2021(PDF 449,3 KB)
- Abstract 2019 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action 2019
- Abstract 2018 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2018
- Abstract 2017 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2017
- Abstract 2016 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2016
- Abstract 2015 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2015
- Abstract 2014 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2014
- Abstract 2014 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2012