Masterarbeiten MAS Pflege
Mit der Masterarbeit dokumentieren die Absolventinnen und Absolventen der Master of Advanced Studies in Pflege ihre Projekte zur Weiterentwicklung der Pflegepraxis.
Die Masterarbeit in einem Master of Advanced Studies in Pflege beinhaltet die Planung, Durchführung, Dokumentation und Reflexion eines Pflegeentwicklungsprojekts im gewählten fachlichen Schwerpunkt. Die Projekte werden in Absprache mit dem Arbeit- oder einem Auftraggeber geplant und durchgeführt.
Zum Abschluss des Weiterbildungsstudiums präsentieren die Absolventinnen und Absolventen die Masterarbeiten der Fachrichtungen gerontologische Pflege, onkologische Pflege und pädiatrische Pflege sowie in Patienten- und Familienedukation an der öffentlichen Veranstaltung «MAS in Action!» und geben einen Einblick in die Organisation, den Verlauf und die Ergebnisse der Praxisprojekte.
Wenn Sie mehr Informationen zu einer Masterarbeit erhalten möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter ipf.gesundheit@zhaw.ch
Masterarbeiten 2021
- Transkulturelle Versorgung wird Alltag: Umgang mit Familien mit Migrationsrealität
Katja Beck, MAS in Pädiatrischer Pflege
Wir leben in einer zunehmend komplexer werdenden Welt. Immer mehr Menschen sehen sich gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen. Dies zeigt sich in der demographischen Entwicklung der Schweiz. Neben vielen Vorteilen, die Diversität mit sich bringt, stellt dies Pflegefachpersonen vor viele Herausforderungen.
Das vorliegende Praxisentwicklungsprojekt soll diesen Herausforderungen emanzipatorisch, evidenzbasiert und partizipativ begegnen. Es fokussiert auf Hilfestellungen und Unterstützung für Pflegefachpersonen, um die Integration von transkultureller Versorgung in den Berufsalltag zu begünstigen und somit allen Familien und Patientinnen und Patienten mit Migrationsrealität adäquat begegnet zu können. Dabei soll eine wohlwollende, offene und familienzentrierte Haltung der Mitarbeitenden in Bezug auf die beschriebene Thematik erreicht werden.
- Familienzentrierte Pflegegespräche führen – gewusst wie! Ein Praxisentwicklungsprojekt
Kimberly Derrer, MAS in Pädiatrischer Pflege
Die familienzentrierte Pflege ist in Anbetracht einer qualitativ hochstehenden pädiatrischen Versorgung unabdingbar. Die pflegerischen Herausforderungen liegen in der Prozessgestaltung der familienzentrierten Pflegegespräche während des gesamten Rehabilitationsaufenthaltes. Das Hauptziel des Projektes ist eine Kompetenzentwicklung in den drei Bereichen Fachwissen, Skills und Haltung bei allen Pflegefachpersonen der betroffenen Abteilung zu erreichen. Weiter war das Konzeptualisieren, Testen, Evaluieren und Anpassen eines bestehenden Gesprächsleitfadens zur Gestaltung des Gesprächsprozesses während des gesamten Rehabilitationsaufenthaltes Inhalt des Projektes. Die Zwischenergebnisse zeigen sich positiv. Die Projektgruppenmitglieder fühlen sich sicherer im Umgang mit komplexen Situationen. Die Kommunikation zwischen Familie und Pflegefachperson wird als zielgerichteter und kontinuierlicher erlebt. Die Implementierung des Gesprächsleitfadens auf der Abteilung wird geplant.
- Erarbeitung eines Konzeptes zur Implementierung der Schichtübergabe am Patientenbett auf einer pädiatrischen Bettenstation
Simone Fügli, MAS in Pädiatrischer Pflege
Ziel des emanzipatorischen und partizipativen Praxisentwicklungsprojektes war es, ein evidenzbasiertes Konzept zu erstellen, welches die Schichtübergabe am Patientenbett im pädiatrischen Setting mit den entsprechenden Charakteristika definiert. Eine systematische Literaturrecherche zur Thematik zeigte auf, dass der transparente Informationsfluss im Sinne der Familienzentrierten Pflege der zentrale Faktor für einen positiven Outcome der Schichtübergabe ist. Mögliche Umsetzungsideen wurden in der Projektgruppe diskutiert und auf die praktische Umsetzbarkeit geprüft. Entstanden ist so ein Konzept, welches den altersentsprechenden Einbezug ermöglicht und einen strukturierten Ablauf der Schichtübergabe beinhaltet. Die partizipative Arbeitsweise hat sich hierbei als Erfolgsfaktor für die Erarbeitung und Implementierung des Projektes erwiesen.
- Eine Broschüre für Schulkinder mit Spina bifida, die auf ein Darmmanagement angewiesen sind
Aline Hengartner, MAS in Patienten- und Familienedukation
Viele Patientinnen und Patienten mit Spina bifida (Sb) sind auf ein regelmässiges Darmmanagement (DM) angewiesen. Hierbei ist es das oberste Ziel, die soziale Kontinenz zu erreichen. Dies meint; Kinder sollen spielen und sich frei bewegen können ohne Angst zu haben Stuhl zu verlieren. Für ein selbstgesteuertes DM sind altersgerechte Informationen wichtig, sie fördern die Adhärenz und stehen allen Patientinnen und Patienten in jeder Altersstufe zu. In diesem Projekt wurde eine Broschüre erstellt für Schulkinder mit Sb, die auf ein DM angewiesen sind, damit sie mehr über ihre Erkrankung lernen, Interventionen des DM besser verstehen und umsetzten können. Die erstellte Broschüre sensibilisiert und befähigt Pflegefachpersonen, solche Schulungen adressatengerecht und strukturiert durchzuführen und gezielt auf Schulkinder mit Sb und ihre Bedürfnisse einzugehen, wodurch sich die Pflegequalität erhöht.
- Gyni Care Nurse (GCN) – Die Präzisierung der Medizin fordert neue spezialisierte Rollen
Regula Jung, MAS in Onkologischer Pflege
Fachrollen analog der Breast Care Nurse (Pflegeexpertin für Brustkrebspatientinnen) wurden für die gynäkologische Onkologie bisher noch nicht entwickelt. Die zunehmende Präzisierung und Bündelung von Kompetenzen in der Medizin fordern auch von den Pflegefachpersonen spezialisierte Rollen. Ziel des Projektes war die Entwicklung der Rolle der Gyni Care Nurse (Pflegeexpertin für gynäkologische Krebserkrankungen). Die Rollendefinition zielt auf Prozessoptimierung durch Kompetenzdefinitionen und Aufgabenbeschreibungen. Die Patientinnen und ihre Angehörigen erhalten durch die Gyni Care Nurse eine klare Ansprechperson und dadurch eine Förderung der Kontinuität der Versorgung. Die erarbeiteten Dokumente können in weitere Projekte einfliessen, die Ergebnisse und das Wissen des Projektes kann für weitere onkologische Pflegefachrollen verwendet werden.
- Den Informationsfluss verbessern durch die Bildung von MiniTeams
Patricia Klaus Häberli MAS in Pädiatrischer Pflege
Notfallstation arbeiten Pflegepersonal und die Ärzteschaft in enger Zusammenarbeit. Von ihnen wird ein hohes Mass an Flexibilität, Konzentration und Stressresistenz gefordert. Informationsabbrüche während der Behandlung der Patientinnen und Patienten generieren Fehler, gefährden die Patientensicherheit und bergen Frustration bei den Mitarbeitenden. In diesem Qualitätsentwicklungsprojekt soll eine Verbesserung des Informationsflusses erzielt werden, um Kommunikationsfehler unter den Mitarbeitenden, mit Auswirkung auf die Sicherheit von Patientinnen und Patienten zu reduzieren. Die Projektgruppe hat mit der Intensivierung der Zusammenarbeit durch die Etablierung von MiniTeams eine starke Massnahme zur Verbesserung des Informationsflusses gefunden. Sie ist erfolgsversprechend und erfordert gleichzeitig ein neues Mindset in der interprofessionellen Zusammenarbeit, was eine grosse Herausforderung darstellt.
- Patienten- und Angehörigenedukation zur Abgabe von oralen Medikamenten in der Onkologie
Kathrin Kohler, MAS in Onkologischer Pflege
Im Praxisentwicklungsprojekt wurde ein Patientenedukationsangebot erarbeitet, um Patientinnen und Patienten zu befähigen, Verantwortung für die korrekte Einnahme ihrer Medikamente zu übernehmen. Zudem wurde der Handlungsablauf bei unerwünschten Arzneimittelreaktionen integriert. Die Angehörigen der Patientinnen und Patienten können in die Schulung einbezogen werden. Das Patientenedukationsangebot beinhaltet eine Schulungsbox, welche Informationsbroschüren, Lernkarten mit Emojis und Medikamentenoriginalpackungen mit den jeweiligen Packungsbeilagen enthält. Zur Unterstützung der Handhabung enthält die Schulungsbox Anschauungsmaterial mit verschiedenen Medikamentendosetten, damit die Patientinnen und Patienten diese Möglichkeiten kennenlernen.
- «Gang weg, du dummi Chue!» – Aggressionen bei Menschen mit Demenz professionell erkennen, analysieren und behandeln
Jeannine Koster-Stieger, MAS in Gerontologischer Pflege
Aggressionen bei Menschen mit Demenz sind ein häufig anzutreffendes Phänomen, welches eine grosse Belastung für die Betroffenen, aber auch für das Pflegepersonal darstellen kann. Die Theorie besagt, dass Aggressionen bei Menschen mit Demenz Ausdruck unbefriedigter Bedürfnisse sein können. Im Rahmen dieses Praxisentwicklungsprojektes wurde einerseits ein Protokoll zur Erfassung von Aggressionsereignissen, andererseits ein Leitfaden zur systematischen Ursachenfindung und Interventionsplanung von Aggressionen bei Menschen mit Demenz entwickelt. Der Leitfaden orientiert sich inhaltlich an der Serial Trial Intervention (STI), woraus die Projektgruppe verschiedene Aspekte auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten im eigenen Betrieb adaptiert hat.
- InterProfessionelleFallbesprechungen – Ein Praxisentwicklungsprojekt auf einer pädiatrischen und neonatologischen Intensivstation
Fabienne Mani, MAS in Pädiatrischer Pflege
Das Ziel dieses emanzipatorischen, partizipativen und evidenzbasierten Praxisentwicklungsprojektes ist es, durch die Erstellung einer Leitlinie zu interprofessionellen Fallbesprechungen die Kompetenz der Gesundheitsfachpersonen in der Betreuung von chronisch kritisch kranken Kindern und deren Familien auf der Intensivstation zu stärken. Mittels einer systematischen Literaturrecherche und eines Praxisentwicklungsprojektes, erstellte und implementierte die interprofessionelle Projektgruppe eine passende Leitlinie. Die Auswertung der Literatur zeigt, dass es für ein interprofessionelles Team wichtig ist, alle Informationen zu einer Patientensituation zu sammeln und anschliessend gemeinsam eine Entscheidung über die weitere Betreuung zu treffen. Die Form der partizipativen Praxisentwicklung scheint ein geeignetes Vorgehen zu sein, um interprofessionelle Projekte zu implementieren.
- Kompetenzvertiefung in Familienzentrierter Pflege für eine gelingende Zusammenarbeit mit Patientinnen, Patienten und Familien in der ambulanten Onkologie
Francine Monique Rieder-Nicolet, MAS in Onkologischer Pflege
Die zunehmende Verlagerung onkologischer Therapien ins ambulante Setting erhöht die Herausforderungen für Betroffene und ihr Bezugssystem. Eine einheitliche, gezielte Beratung ist bei hohem Arbeitsanfall mit knappen Zeitressourcen zentral. Auf der Basis Familienzentrierter Pflege wurden in diesem Projekt ein Leitfaden für die Pflegeanamnese sowie Empfehlungen zur Umsetzung des Modells im Pflegealltag entwickelt. Das systematische Einbinden von Familien in Behandlungsprozesse führt sowohl auf Seite der betroffenen Familien als auch auf Seite der Pflegefachpersonen zu folgenden, positiven Effekten: erhöhte Lebensqualität, massgeschneiderte Interventionen, verbessertes Verständnis der Sichtweise Betroffener sowie Zunahme an Arbeitszufriedenheit. Kompetenzerweiterung durch Schulung und Anwendung Familienzentrierter Pflege fördert eine nachhaltige Implementierung.
- Polypharmazie in der Langzeitpflege – Erstellung und Implementierung eines systematischen Medikationsüberprüfungs-Prozesses in der Praxis
Alessia Schrepfer, MAS in Gerontologischer Pflege
Im Durchschnitt nehmen Patientinnen und Patienten in Pflegeheimen 12.8 Medikamente (Spannbreite zwischen 2 und 27) pro Tag ein. In der aktuellen Literatur finden sich viele Hinweise, dass Polypharmazie und Fehlmedika-tion mit diversen negativen klinischen Parametern wie Hospitalisierung, Stürzen oder Medikamentennebenwirkungen assoziiert sind. Die Thematik ist der Praxis bekannt, jedoch mangelt es an gezielten Interventionen dieser Problematik entgegenzuwirken. Innerhalb des Projektes wurde mittels Literaturrecherche, Workshops und einem Pilot ein systematischer Medikationsüberprüfungsprozess inklusive Aufgaben-Kompetenzen-Verantwortungsprofilen erarbeitet. Aufgrund aller vorliegenden Fakten und Erkenntnisse entstand innerhalb des Projektes die weiterführende These, dass durch ein proaktives statt reaktives Symptommanagement in der Langzeitpflege die Polypharmazie vorgebeugt werden kann.
- Den Eintritts- und Übergangsprozess in den Pflegewohnungen personenzentriert gestalten
Simone Staub, MAS in Gerontologischer Pflege
Der Heimeintritt wird von Bewohnerinnen und Bewohnern als eines der herausforderndsten Lebensereignisse beschrieben. Bis jetzt wurde dieser Tatsache in den Pflegewohnungen zu wenig Beachtung geschenkt. Das Ziel des Praxisentwicklungsprojekts ist es, den Eintritts- und Übergangsprozess in den Pflegewohnungen bis Ende 2021 personenzentriert zu gestalten. Die Projektgruppe entwickelte eine neue Eintritts-Checkliste und einen Kundinnen- und Kundenpfad. In Schulungen wurde das Pflegeteam sensibilisiert und befähigt den Eintritts- und Übergangsprozess professionell zu begleiten. Die Evaluation der Pilotierung zeigte, dass ein achtsamer Umgang und die Umsetzung der Eintritts-Checkliste sowie des Kundinnen- und Kundenpfades den Eintrittsprozess der Bewohnerinnen und Bewohner positiv beein-flussen kann.
- «Welcome MVB» – Konzept zum Erstkontakt von fremdsprachigen Müttern in der Mütter- und Väterberatung
Esther Stauffer-Moser, MAS in Patienten- und Familienedukation
Die Kontaktaufnahme mit fremdsprachigen Müttern in der Mütter-Väterberatung (MVB) gelingt nur begrenzt. Die Autorin hat von Februar bis Juni 2021 mit zwei erfahrenen MVB partizipativ und emanzipatorisch das evidenzbasierte Konzept «Welcome MVB» erarbeitet. In zwei Testings wurde es interdisziplinär breit evaluiert. Es regelt den Erstkontakt von fremdsprachigen Müttern in der MVB. Dabei wurden drei Themenfelder bearbeitet: Kontaktdaten, Zugangswege der MVB und Einsätze von interkulturell Vermittelnden (ikV). Die Studienresultate aus der strukturierten Literaturrecherche lieferten eine reiche Palette an Ergebnissen. Ein Qualitätsfaktor sind die transkulturellen Kompetenzen der MVB. Das Qualitätsverbesserungsprojekt zeigte auf, dass die MVB mit den ikV fremdsprachige Mütter wirkungsvoll unterstützen kann. Die Evaluation wird ein Jahr nach Einführung anhand der Einsätze erfolgen.
Frühere Masterarbeiten Abstract
- Abstract 2019 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action 2019
- Abstract 2018 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2018
- Abstract 2017 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2017
- Abstract 2016 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2016
- Abstract 2015 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2015
- Abstract 2014 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2014
- Abstract 2014 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2012