Masterarbeiten MAS Pflege
Mit der Masterarbeit dokumentieren die Absolvent:innen der Master of Advanced Studies in Pflege ihre Projekte zur Weiterentwicklung der Pflegepraxis.
Ausgehend von einer Fragestellung aus ihrer Praxis führen die Studierenden zum Abschluss des Master of Advanced Studies (MAS) in Pflege ein evidenzbasiertes, emanzipatorisches, partizipatives Qualitätsentwicklungsprojekt durch. Dieses beinhaltet die Planung, Durchführung und Reflexion. Mit der schriftlichen Masterarbeit wird das Projekt abschliessend dokumentiert.
An der öffentlichen Veranstaltung «Präsentation Praxisentwicklungsprojekte MAS» stellen die Absolvent:innen ihre Praxisprojekte der Fachbereiche gerontologische, onkologische und pädiatrische Pflege sowie in Patienten- und Familienedukation vor.
Masterarbeiten 2023
- Cancer related Fatigue in der Rehabilitation
Ursula Blättler, MAS in Onkologischer Pflege
Cancer related Fatigue ist eine dauernde Müdigkeit, die mit erholsamem Schlaf nicht regeneriert werden kann. Äusserlich sind keine Zeichen sichtbar, aber innerlich ist sie dauernd spürbar. Meistens tritt sie nach einer Radio- oder Chemotherapie auf. Die genaue Ursache ist bis heute nicht geklärt. Aus der IST-Analyse stellte sich heraus, dass die Pflegenden im Praxisbetrieb zu wenig spezifisches Fachwissen über Cancer related Fatigue haben. Mit der Projektgruppe wurde eine Mitarbeiterschulung, ein Leitfaden und eine Patientenbroschüre entwickelt. Die Patientenbroschüre dient als Gesprächsgrundlage. Ihr Inhalt mit Assessment, Energietagebuch und verschiedenen Interventionen unterstützt die Förderung des Selbstmanagements. Dies wird durch die Pflege begleitet und im Pflegeprozess dokumentiert. Im Leitfaden ist der Prozessablauf und die Dokumentation im elektronischen Pflegeprozess beschrieben.
- «Wir machen NANDA!» - Pflegediagnostik in der Spitex
Nina Budmiger, MAS in Gerontologischer Pflege
NANDA-I Pflegediagnosen bilden die Basis für passendere Pflegeinterventionen und bessere Pflegeoutcomes. Im Projekt «Wir machen NANDA!» entwickelte ein Spitex-Betrieb deshalb einen Katalog an Hilfsmitteln, welche die Pflegefachpersonen im pflegediagnostischen Prozess unterstützen. Neben Schulungen und regelmässigen Fallbesprechungen wurde unter anderem ein Tool entwickelt, um die Nutzung der Fachsprache zu fördern. Der Betrieb befand sich während des Projektes in einem umfassenden Veränderungsprozess, und die Projektgruppe reagierte mit Widerstand auf das Thema NANDA-I Pflegediagnostik. Dank gezielten Strategien wie persönlichem Coaching gelang es der Projektleitung dennoch, erste Erfolge zu feiern im Projekt: Eine Zwischenanalyse zeigte Tendenzen einer positiven Entwicklung von Haltung und Wissen der Pflegefachpersonen.
- Work Safe. Work Together: Antitumortherapieeinführung für neue Mitarbeiter:innen
Diogo Fernandes Oliveira Gomes, MAS in Onkologischer Pflege
Ziel des durchgeführten Projektes ist die Verbesserung der Pflegequalität bei der Verabreichung der Antitumortherapie. Dies soll durch Massnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit bei der Durchführung von Behandlungen angestrebt werden. Neue Pflegekräfte mit noch mangelhaftem Fachwissen und wenig Erfahrung können Sicherheitsprobleme verursachen. Wie kann die Sicherheit von neuem Personal erhöht werden? In diesem Projekt wurde eine optimierte Antitumortherapie (ATT)-Einführung entwickelt, die durch spezifische Theorie, begleitende Praxis und Follow-ups evaluiert wird, um die Schwierigkeiten neuer Pflegekräfte zu erkennen und an deren Entwicklung zu arbeiten. Es wurden Fragebogen vor und nach der ATT-Einführung erhoben sowie Follow-up- Interviews geführt. Nach einem Monat fühlen sich zwei von drei neuen Mitarbeitenden unterstützt und sicherer in der Anwendung der ATT sowie der Betreuung der Patientinnen und Patienten.
- «Kindern die Luft zum Atmen geben» Optimierung der Erstinstallation einer mechanischen Atemunterstützung für das Pflegefachpersonal auf einer pädiatrischen Intensivstation»
Claudia Föse, MAS in Patienten- und Familienedukation
Die Erstinstallation einer mechanischen Atemunterstützung benötigt umfangreiche Schulungen für Familien. Diese erfolgen im laufenden Betrieb auf einer pädiatrischen Intensivstation. Die Edukation der Familien besteht im Vermitteln von theoretischen Inhalten und praktischen Skills zur erfolgreichen Anwendung eines Heimtherapiegerätes zur Atemunterstützung. Auf der Abteilung der Autorin bestand Handlungsbedarf für das interprofessionelle Behandlungsteam für eine qualitativ hochstehende Anleitung und Begleitung der Kinder und ihrer Bezugspersonen. Im Praxisentwicklungsprojekt wurden Unterlagen im Projektteam erstellt, welche das Behandlungsteam unterstützen. Ein Leitfaden hilft zur Orientierung und als zeitlicher Rahmen für die jeweiligen Schulungsthemen mit Merkblättern als Handlungsinstrumente.
- Implementierung der familienzentrierten Pflege bei der Aufnahme neuer Klientinnen und Klienten in die ambulante pflegerische Versorgung
Sigrid Geus, MAS in Gerontologischer Pflege
Das emanzipatorische Pflegepraxisprojekt in der Spitex-Organisation ist in dem Bewusstsein entstanden, dass Familien bereits von Anfang an integriert werden müssen. Die Durchführung des zweiteiligen Projekts erfolgt nach dem Modell des Clinical Leadership. Das Thema wurde durch das Projektteam erarbeitet, in der Perspektive der Klientinnen und Klienten reflektiert und ein Gesprächsleitfaden für Aufnahmegespräche entwickelt. Das Calgary Familien Assessment- und Interventionsmodell von Wright und Leahy (2009) stellt das zu Grunde liegende Konzept dar. Ein bedeutendes Outcome zeigte sich schon während der ersten Monate: Angehörige werden vermehrt als wichtige Ressource der Klientin, des Klienten wahrgenommen, sowie neu als Mitbetroffene. Mit dem familienzentrierten Gesprächsleitfaden erhalten die Mitarbeitenden ein hilfreiches Instrument zur Hand. Beides fördert die Beziehung und Pflegequalität.
- Frühmobilisation auf der pädiatrischen Intensivstation
Johanna Katharina Henkel, MAS in Pädiatrischer Pflege
Die Frühmobilisation spielt in der Versorgung kritisch kranker Patienten:innen erwiesenermassen eine bedeutende Rolle, um die Genesung zu beschleunigen. Sie ist Teil eines evidenzbasierten Massnahmenpakets zur frührehabilitativen Versorgung in der pädiatrischen Intensivmedizin. Die alters- und zustandsentsprechende Frühmobilisation scheint im Sinne einer optimalen Versorgung unerlässlich. Die Frühmobilisation beeinflusst die Liegedauer und den Genesungsprozess der Patient:innen positiv. In einem Pilotprojekt auf der kardialen Intensivstation wurde interprofessionell ein Teilkonzept zur Frühmobilisation entwickelt und umgesetzt. Dieses evidenzbasierte und emanzipatorische Praxisentwicklungsprojekt zielt darauf ab, das bestehende Qualitätsdefizit zu beheben und eine mobilitätsfördernde Kultur bei den Mitarbeitenden zu etablieren.
- Praxisintegration der Serial Trial Intervention bei behavioralen und psychologischen Symptomen von Menschen mit Demenz im Akutspital
Raffaela Inauen, MAS in Gerontologischer Pflege
Neben den kognitiven Symptomen entwickeln Menschen mit Demenz (MmD) im Verlauf ihrer Erkrankung behaviorale und psychologische Symptome der Demenz (BPSD), welche mit erhöhtem Leidensdruck für die Betroffenen, ihren Angehörigen sowie für das Pflegepersonal einhergehen. Die Serial Trial Intervention (STI) gilt als mögliche Pflegeintervention zur Bewältigung von BPSD und bietet einen strukturierten Ansatz, um potenzielle Ursachen von BPSD zu identifizieren und durch gezielte Interventionen zu reduzieren. Mit einer Projektgruppe (PG) wurde ein Praxisleitfaden und eine Booklet Seite entwickelt, welcher den Pflegefachpersonen Handlungsempfehlungen für den Umgang mit BPSD im Pflegealltag gibt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, welche die PG bei der Pilotierung gesammelt haben und für die Implementierung von Bedeutung sind, wurden mittels einer SWOT-Analyse dargestellt.
- Verstehen Sie mich? Informationsfluss in der onkologischen Bettenstation fördern
Jessica Mesa, MAS in Onkologischer Pflege
Die Pflegenden haben die Hauptverantwortung im Verabreichen der Chemo- und Immuntherapien. Hierbei ist die Edukation der Patient:innen zum Symptom- und Nebenwirkungsmanagement essentiell. Die Verständigung kann durch eine Sprachbarriere beeinträchtigt sein. Dadurch kann es zu unterschiedlichen Behandlungsfehler kommen, z.B. indem Komplikationen erst spät erkannt werden. Ziel des MAS-Projektes ist es Pflegende zu unterstützen eine empathische, offene, respektvolle und wertschätzende Haltung gegenüber fremdsprachigen Patient:innen einzunehmen und Sie durch einen Leitfaden mit Übersetzungshilfen sowie einer App in der Kommunikation zu unterstützen.
- Pflegerisches Erstgespräch bei einer antitumoralen Therapie
Nadine Schumacher, MAS in Onkologischer Pflege
Der Start einer antitumoralen Therapie bedeutet für Patient:innen und deren Angehörige eine grosse Belastung. Die Wissensvermittlung zu spezifischen Themen mittels einem pflegerischen Erstgespräch bei einer antitumoralen Therapie kann das Wissen der Patient:innen und deren Angehörigen erhöhen und die Angst reduzieren. Durch das erste Teilprojekt konnte ein evidenzbasierter Leitfaden für das Pflegepersonal sowie eine Informationsmappe für die Patienten erarbeitet werden, wodurch das Pflegepersonal der Poliklinik Medizin Onkologie befähigt wurde, eine strukturierte Edukation für Patienten mit einer antitumoralen Ersttherapie durchzuführen. Im zweiten Teilprojekt konnten in einer ersten Phase der Pilotierung positive Erfahrungen mit dem pflegerischen Erstgespräch vor Therapiestart gesammelt werden. Ziel ist nun die Implementierung des Angebotes.
Wenn Sie mehr Informationen zu einer Masterarbeit erhalten möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter ipf.gesundheit@zhaw.ch
Frühere Masterarbeiten Abstract
- Abstract Masterarbeiten 2022(PDF 456,0 KB)
- Abstract Masterarbeiten 2021(PDF 449,3 KB)
- Abstract 2019 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action 2019
- Abstract 2018 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2018
- Abstract 2017 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2017
- Abstract 2016 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2016
- Abstract 2015 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2015
- Abstract 2014 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2014
- Abstract 2014 präsentiert an der Veranstaltung MAS in Action! 2012