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Ein abwechslungsreicher Tag der Bachelorarbeiten

Angehende Health Professionals mit besten Berufsaussichten haben rund 500 Interessierten aus den Praktikumsinstitutionen sowie Eltern und Bekannten ihre Abschlussarbeiten im Kurzformat präsentiert. Anschliessend wurde die beste Bachelorarbeit in jeder Berufsgruppe prämiert.

Eine strahlende Runde: die Autor:innen der prämierten Bachelorarbeiten aus den Studiengängen Hebamme, Pflege, Ergo- und Physiotherapie sowie Gesundheitsförderung und Prävention.

Kurz vor Semesterende fand am 30. Juni 2023 der Tag der Bachelorarbeiten am ZHAW-Departement Gesundheit statt. Rund 500 Bachelorstudierende stellten ihre Arbeiten aus den Bereichen Physio- und Ergotherapie, Pflege, Hebamme sowie Gesundheitsförderung und Prävention vor. Über 500 Personen aus der ganzen Schweiz besuchten den Anlass und verfolgten während des ganzen Tages die verschiedenen Präsentationen der 275 Bachelorarbeiten.

Beste Bachelorarbeiten

Auch dieses Jahr wurde pro Studiengang die beste Bachelorarbeit prämiert. Angesichts der vielen interessanten Arbeiten war dies keine einfache Aufgabe – sowohl für die anonymisierte Vorauswahl in den Studiengängen als auch für die Berufsverbände, die die beste Arbeit pro Studiengang auszeichneten. Hier die sechs prämierten Arbeiten im Überblick:

BSc Ergotherapie

Anouk Jans und Denise Scheuber zeigen in ihrer Bachelorarbeit auf, wie «Ergotherapie als Erfolgsfaktor für die schulische Inklusion» dienen kann. Dazu führen sie konkrete Leistungen auf, die Ergotherapeut:innen v.a. im Ausland bereits erfolgreich an Schulen erbringen. Dazu gehört etwa die Beratung für Lehrpersonen und Eltern, Interventionen für ganze Schulklassen sowie Anpassungen von Umgebungsfaktoren. Sie verweisen jedoch auch auf Hemmschuhe im aktuellen System. Zum Beispiel, dass in der Schweiz ergotherapeutische Leistungen – anders als etwa Logopädie – über das Gesundheitswesen finanziert werden. Die Trennung in Bildungs- und Gesundheitsausgaben erschwert jedoch die interprofessionelle Zusammenarbeit, die für gelingende Inklusion besonders wichtig wäre.

BSc Gesundheitsförderung und Prävention

Vanessa Schellenberg hat in ihrer Bachelorarbeit «Plötzlich im Berufsleben. Jugendliche Lebenswelten im Kontext der Gesundheitsförderung und Prävention – Ein Konzept für Lernende im Bereich «Alter und Pflege» der Stadt Winterthur» die Bedürfnisse von Lernenden erhoben, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen für die Gesundheitsförderung seitens der Lehrbetriebe abzuleiten. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen einen klaren Bedarf an Interventionen zur Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere im Hinblick auf die psychische Gesundheit der Lernenden, und liefern eine solide Grundlage für die Ableitung weiterer Handlungsempfehlungen in diesem Bereich.

BSc Hebamme

Anita Fritschi und Isabelle Zimmermann haben sich in ihrer Bachelorarbeit «Eine neue Ära der Geburtshilfe? Vom Konzept zur Realität: Umsetzungsbeispiele der Advanced Midwifery Practice in der Schweiz» mit der Frage auseinandergesetzt, wie die Advanced Midwifery Practice (AMP) Herausforderungen im Gesundheitssystem abfedern und die Berufszufriedenheit der Hebammen stärken könnte. Die AMP befindet sich in der Schweiz aber noch in der Pionierphase. Anita Fritschi und Isabelle Zimmermann haben für ihre Bachelorarbeit fünf Expert:inneninterviews mit Hebammen geführt, die in einer AMP-Rolle arbeiten, und diese Interviews anhand der bestehenden Literatur eingeordnet. Die Autorinnen kommen zum Schluss, dass die AMP in der Schweiz noch sehr unterschiedlich umgesetzt wird, aber klar ersichtliche Vorteile sowohl für die gebärfähigen Personen als auch die Mitarbeitenden aufweist.

BSc Pflege

Stefanie Casanova und Vera Zehnder zeigen in ihrer Bachelorarbeit «Wenn ein Sterbedatum festgelegt wird. Wie erleben Pflegefachpersonen den assistierten Suizid in der stationären und ambulanten Praxis, und wodurch wird dieses Erleben beeinflusst?» auf, dass der assistierte Suizid unterschiedlich erlebt wird. Komplexe emotionale Erfahrungen werden beschrieben. Religionszugehörigkeiten, Wissen, Wertvorstellungen sowie Erfahrungen haben einen Einfluss auf das Erleben. Das Ziel der Bachelorarbeit ist es, durch eine differenzierte Beschreibung des Erlebens sowie der beeinflussenden Faktoren einen Ausblick auf den Handlungsbedarf bezüglich der Unterstützung von Pflegefachpersonen in der Praxis zu generieren. Denn: Der assistierte Suizid gewinnt an Relevanz. Deshalb ist es unabdingbar, dass sich die Praxis entsprechend vorbereitet, Pflegefachpersonen adäquat zu begleiten und zu unterstützen.

BSc für Diplomierte Pflegende

Pasquale Deuber und Simone Schnyder setzen sich in ihrer Bachelorarbeit «Eine Symptombekämpfung mit Langzeitfolgen? Auswirkungen von temporärem Pflegefachpersonal im Akutspital.» mit dem Mangel von Pflegepersonal auseinander. Dieser führt dazu, dass zunehmend temporäres Pflegefachpersonal im Akutspital eingesetzt wird. In einer Literaturrecherche wurden diverse Auswirkungen untersucht. Betreffend die Kosten, die Zufriedenheit des Pflegepersonals und die unterlassene Pflege wurden negative Auswirkungen beschrieben. Bei andere Auswirkungen, darunter etwa Medikationsfehler oder Stürze und Infektionen von Patient:innen, zeigten sich gemischte Ergebnisse. Die Autorinnen kommen zum Schluss, dass ein moderater Einsatz von temporärem Pflegefachpersonal bei Personalengpässen sinnvoll sein kann. Die Arbeitsumstände sowie die Art der Einführung sind massgebliche Einflussfaktoren. Es besteht jedoch weiterer Forschungsbedarf, um Lücken zu schliessen.

BSc Physiotherapie

Lea Schelbert und Nora Schillig haben in ihrer Bachelorarbeit den «Einfluss von Rumpftraining auf menstruationsbedingte Unterleibsschmerzen bei primärer Dysmenorrhoe. Rumpftraining statt Medikamente als Analgesie?» untersucht. Rund 70 Prozent der Menstruierenden leiden unter menstruationsbedingten Unterleibsschmerzen ohne nachweisbare Pathologie. Aktuell wird primäre Dysmenorrhoe hauptsächlich mit Analgetika oder hormonellen Kontrazeptiva behandelt. In ihrer Literaturrecherche haben Lea Schelbert und Nora Schilling herausgefunden, dass einige Studien eine signifikante Abnahme der Schmerzintensität nach einem Rumpftraining nachweisen konnten. Ihre Schlussfolgerung: Rumpftraining hat einen positiven Einfluss auf die Unterleibsschmerzen bei primärer Dysmenorrhoe. Zur Verifizierung der Resultate müssen jedoch weitere Studien durchgeführt werden.

Wir gratulieren allen Studierenden herzlich zu den grossartigen Leistungen und wünschen ihnen viel Freude und Befriedigung im Beruf. Dass sie als angehende Health Professionals das nötigte Rüstzeug mitbringen, haben ihre Bachelorarbeiten auf vielfältige Art und Weise gezeigt.