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Grosse Anerkennung für das Institut für Pflege an der International Family Nursing Conference in Dublin

Das Institut für Pflege der ZHAW hat sich an der 16. International Family Nursing Association Conference in Dublin mit verschiedenen Fachinputs präsentiert. Die erfolgreiche Teilnahme ist ein wichtiger Meilenstein für das Institut und unterstreicht seine führende Rolle in der Pflegeforschung und -lehre.

Teil der Delegation aus dem Institut für Pflege, von links: Sonja Bächi, Rahel Hottinger, Christina Schuler, Gabriela von Arx, Evelyn Huber, Barbara Preusse-Bleuler, Margrit Hilpertshauser und Corina Sgier

Die erstmals hybrid durchgeführte International Family Nursing Association (IFNA) Konferenz fand Ende Juni 2023 an der Dublin City University (DCU) in Irland statt. Teilnehmende aus der ganzen Welt trafen sich, um sich über die neuesten Forschungsergebnisse im Thema Family Nursing auszutauschen und ihr Netzwerk zu pflegen. Die IFNA setzt sich für eine Family Care ein, die sich auf Gesundheit, soziale Gerechtigkeit, Menschenwürde und Respekt für alle konzentriert. Die Vision der IFNA ist es, eine Gemeinschaft von Pflegefachpersonen und weiteren Fachpersonen des Gesundheitswesens aufzubauen, die sich für die Verbesserung der Gesundheit von Familien weltweit einsetzen.

Die Teilnahme an der Konferenz war ein grosser Erfolg für die Family Systems Care Unit (FSCU) sowie eine wichtige Anerkennung für den Masterstudiengang in Pflege der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und für die Professur für Familienzentrierte Pflege von Prof. Dr. André Fringer. Unter der Leitung von Barbara Preusse-Bleuler waren die FSCU und das Institut für Pflege mit mehreren Fachinputs, Postern und Präsentationen von Masterarbeiten hervorragend vertreten. Ebenfalls hatten sie die Gelegenheit, einen Pre-Conference Workshop zu gestalten. Darüber hinaus nahm das Institut für Pflege an einem Expert:innenpanel teil.

Verbindung von Praxis, Lehre und Forschung

Am ZHAW-Departement Gesundheit wird der familienzentrierte Fokus seit vielen Jahren sowohl in der Lehre, der Forschung wie auch in verschiedenen Weiterbildungen verfolgt. Barbara Preusse-Bleuler, Co-Leiterin der FSCU, stellte zusammen mit dem FSCU-Team am Pre-Conference Workshop den Aufbau der Family Systems Care Unit des Departements Gesundheit vor. Seit gut drei Jahren wird eine einzigartige Kombination aus Live-Familienberatung, Lehre und Forschung betrieben. Ein Team von klinischen Expert:innen bietet supervidierte klinische Familiengespräche an. Alle Familiengespräche inklusive dem klinischen Vorbereitungs- und Reflexionsprozess werden aufgezeichnet. Dadurch entsteht eine wachsende Datenbank, die für die angewandte Forschung nutzbar ist.

«Anhand eines konkreten Fallbeispiels sind wir mit den Teilnehmenden in die familiensystemische klinische Praxis eingetaucht und haben unsere Arbeitsweise in der FSCU erfahrbar machen können. Es war für mich sehr eindrücklich und bewegend zu erleben, wie sich zusammen mit den internationalen Kolleg:innen eine vielfältige und tiefgehende klinische Reflexion entwickelte», berichtet Barbara Preusse-Bleuler. Auch die Vorstellung des gesamten Konzepts der FSCU als Real-Live-Lab stiess auf reges Interesse. Neue Kontakte mit internationalen Teams konnten geknüpft werden und verschiedene relevante Themen wurden diskutiert.

Forschung in der Family Systems Care Unit

Gabriela von Arx, Absolventin des Master of Science in Pflege, präsentierte die Forschungsergebnisse ihrer Masterarbeit «Anerkennung und Wertschätzung in Familienzentrierten Pflegetherapeutischen Gesprächen». Die Single Case Study zeigt, dass Wertschätzung und Anerkennung aktiv den Beratungsprozess gestaltet und eine partizipative Beziehungsgestaltung auf Augenhöhe ermöglicht. Schlüsselelement ist eine Grundhaltung aus wohlwollender Neugier und Verständnis ohne Vorverurteilung.

Die Masterstudentin Rahel Hottinger erhielt bereits vor ihrer offiziellen Master-Verteidigung die Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen. Mit einer Multicase Study hat sie analysiert, wie sich Resilienz in Familien und Individuen entwickelt, die vom Verlust eines geliebten Menschen betroffen sind. Das Phänomen der Resilienz hat Hottinger anschaulich in einem selbstentwickelten Modell dargestellt.

Gabriela Nemecek, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pflege und ehemalige Masterstudentin konnte zudem Forschungsergebnisse zum Thema Einsamkeit und soziale Isolation von pflegenden Angehörigen präsentieren. Dieses Thema ist bisher kaum erforscht, da Einsamkeit beziehungsweise soziale Isolation häufig losgelöst von gesellschaftlichen Strukturen betrachtet wird. Aufgrund von Überlastung, Überforderung und der allumfassenden Verfügbarkeit von pflegenden Angehörigen ist das Phänomen der «einsamen Pflegenden» trotz sozialer oder familiärer Strukturen ein nicht zu unterschätzendes Phänomen.

Erfolgreiche Konferenz stärkt Sichtbarkeit und Einfluss des Instituts für Pflege im Bereich Family Nursing

«Wir sind sehr stolz auf die Anerkennung und das positive Feedback, das wir auf der Konferenz erhalten haben», sagt Institutsleiterin Prof. Dr. Katharina Fierz. «Dies ist ein grosser Schritt für die FSCU und eine Bestätigung für die intensive Arbeit und das Engagement unseres Teams.»

Das hervorragende Feedback und die hohe Wertschätzung für die geleistete Arbeit stärken nicht nur die Sichtbarkeit und den Einfluss der Family Systems Care Unit und des Masterstudiengangs Pflege, sondern zeichnen das Institut für Pflege als Ganzes aus. «Dies gibt neuen Schwung für die weitere Entwicklung im Bereich Family Nursing», freut sich die Institutsleiterin.