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Zum fünften Mal: Statistik der frei praktizierenden Hebammen

Das Institut für Hebammen hält seit 2009 das Mandat des Schweizerischen Hebammenverbands SHV für die Aufbereitung und Auswertung der statistischen Daten der frei praktizierenden Hebammen. Der neuste Bericht gibt einen Überblick über die Erfassung im Jahr 2013 und wurde vom SHV im Mai veröffentlicht.

Die Leistungen der frei praktizierenden Hebammen in der Schweiz haben seit Erfassungsbeginn im Jahr 2005 stark zugenommen. In den neun Jahren hat beinahe eine Verdopplung an erfassten Fällen stattgefunden. Die Zunahme betrifft alle drei Tätigkeitsbereiche der frei praktizierenden Hebammen. So wird im Jahr 2013 die höchste je erfasste Anzahl an Fällen sowohl insgesamt, als auch für die Betreuung während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett verzeichnet.

Der Hauptanteil der Tätigkeiten der frei praktizierenden Hebammen liegt in der Betreuung der Familien im Wochenbett nach der Entlassung aus dem Spital. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt treten in über einem Drittel der Fälle Abweichungen vom physiologischen Wochenbettverlauf auf, was den Betreuungsbedarf in dieser Phase verdeutlicht. Die frei praktizierenden Hebammen scheinen die entstandene Versorgungslücke durch die immer früheren Spitalentlassungen nach der Geburt mit einem erhöhten Leistungsangebot auszugleichen. Nebst den regulären Wochenbettbesuchen im Frühwochenbett machen Stillberatungen nach dem zehnten Tag den grössten Teil der erbrachten Leistungen aus.

Im Jahr 2013 wurde mit 3 921 hebammengeleiteten Geburten die höchste Anzahl seit Erfassungsbeginn verzeichnet. Trotzdem sind hebammengeleitete Geburten die Ausnahme, sowohl im Vergleich mit den gesamtschweizerischen Geburtenzahlen als auch im Vergleich mit den Leistungen der frei praktizierenden Hebammen während dem Wochenbett. Hebammengeleitete Geburten finden am häufigsten als Beleghebammengeburten im Spital oder in einem Geburtshaus statt, Geburten zu Hause sind im Vergleich dazu etwas seltener. Bei 9 von 10 angefangenen hebammengeleiteten Geburten wird die Geburt von der frei praktizierenden Hebamme bis zum Schluss betreut. Jede zehnte Frau erlebt während der Geburt eine Verlegung ins Spital oder eine Übergabe ans Spitalpersonal, am häufigsten wegen eines Geburtsstillstands oder protrahierten Geburtsverlaufs.

Ein besonderes Qualitätsmerkmal der Hebammenarbeit liegt in der Kontinuität der Betreuung. Praktisch alle Frauen mit einer hebammengeleiteten Geburt und eine grosse Mehrheit der Frauen mit Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft erfahren eine kontinuierliche Betreuung durch die von ihnen gewählte frei praktizierende Hebamme.

Weitere Informationen:

Projektseite Forschungsstelle Hebammenwissenschaft der ZHAW

Webseite Schweizerischer Hebammenverband SHV

Statistik der frei praktizierenden Hebammen der Schweiz 2013(PDF 4,5 MB)