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Yvonne Treusch gewinnt interdisziplinären Preis für Studie zu Ergotherapie mit Menschen mit demenzassoziierter Apathie

Der Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik 2013 der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde DGPPN geht an Yvonne Treusch von der ZHAW-Forschungsstelle Ergotherapie und das VIDEANT-Team von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité in Berlin. Das prämierte Projekt ist ein wichtiger Beitrag zur Demenzforschung und zum Umgang mit der wachsenden Altersgesellschaft sowie ein wegweisendes Beispiel für einen gelungenen Theorie-Praxis-Transfer.

Ein Grossteil demenzkranker Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner leidet unter Apathie. Die Integration dieser Menschen in sozialtherapeutische Gruppenangebote ist dadurch erschwert. Um neue und praktikable Behandlungsmethoden demenzassoziierter Apathie zu erforschen, führte Yvonne Treusch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ergotherapie gemeinsam mit dem interdisziplinären Team an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité Campus Mitte, Berlin, ein Forschungsprojekt durch. Aufgrund einer Bedarfsanalyse in neun Pflegeheimen und eines Literaturreviews wurde das Behandlungskonzept "biografieorientierte Mobilisation" entwickelt und über zehn Monate in den Pflegeheimen implementiert. Die Intervention bestand aus einer individualisierten, wöchentlichen Eins-zu-eins-Behandlung durch eine Ergo- und eine Sporttherapeutin. In dieser wurden zunächst die Betätigungen, die für die Bewohnerinnen und Bewohner biografisch relevant waren, eruiert. Darauf wurde ihnen entweder eine reale Tätigkeit angeboten oder gemeinsam eine Imaginationsgeschichte in Verbindung mit körperlicher Aktivierung entwickelt.

Mit dieser Intervention konnten Effekte auf die Apathie-Schwere nachgewiesen werden: Bei demenzkranken Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern, die behandelt wurden, zeigte sich nach der Intervention im Vergleich zur Kontrollgruppe ein signifikant geringeres Ausmass an Apathie. Ein Jahr nach dem Interventionsende konnte jedoch keine Wirkung mehr nachgewiesen werden. Dies lässt darauf schliessen, dass sich der fortschreitende Verlauf der Apathie nur durch kontinuierliche Behandlung verhindern lässt.

Die Studie wurde im Rahmen des Leuchtturmprojekts Demenz "VIDEANT" des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Michael Rapp verfasst. Mit ihrem Preis zeichnet die DGPPN Yvonne Treuschs Arbeit für ihre hervorragende wissenschaftliche Fundierung, die Interdisziplinarität und den innovativen therapeutischen Ansatz aus. Sie sieht darin ein wegweisendes Beispiel für einen gelungenen Theorie-Praxis-Transfer.

Prämierte Studie: Treusch, Y., Majic, T., Page, J., Gutzmann, H., Heinz, A., Rapp, M.A. (Submitted). Apathy in Nursing Home Residents with Dementia: Results from a Cluster-Randomized Controlled Trial.

Informationen zur Forschungsstelle Ergotherapie