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Quantified Self – zwischen Lifestyle und Medizin

Der Trend zur Selbstvermessung der eigenen Gesundheit mittels Sensoren und Apps nimmt rasant zu. Eine TA-SWISS-Studie unter der Leitung des ZHAW-Instituts für Ergotherapie untersucht die Chancen und Risiken von Quantified Self.

Mit Fitnessarmbändern, mit eingebauten Sensoren in Kleidern oder mit einer Auswahl von über 100‘000 Gesundheits-Apps können wir unser Leben heute rund um die Uhr vermessen. Unabhängig vom benutzten Gerät handelt es sich bei der Selbstvermessung zu Gesundheitszwecken um einen ernstzunehmenden Trend. Immer mehr Menschen möchten ihre Körperfunktionen messen und selber analysieren. Die Messung, Übertragung und Auswertung von solchen Daten schlagen ein neues Kapitel zu Big Data im Bereich der Medizin auf.

ZHAW-Forschungsprojekt
Was erhoffen sich die Menschen von der Selbstvermessung? Fliessen solche Daten künftig in elektronische Patientendossiers ein? Können damit Krankheiten früher erkannt und therapiert werden? Wo sind die Grenzen der Selbstvermessung? Das Ziel einer interdisziplinären Studie von ZHAW-Forschenden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung Berlin ist es, den aktuellen Stand und die zukünftige Entwicklung des Phänomens «Quantified Self» zu analysieren. Die Studie untersucht die Implikationen aus gesellschaftlicher, medizinischer, ökonomischer, technischer, rechtlicher und ethischer Perspektive für die Schweiz. Weiter soll die Studie die Chancen und Risiken aufzeigen und Empfehlungen für Entscheidungsträger ableiten.

Vor- und Nachteile 

Der Trend zur Selbstmessung ist keine blosse Spielerei, sondern der Drang nach Optimierung. Aus diesem Trend ergeben sich Vorteile: den selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang mit Gesundheit und den eigenen Ressourcen. Es entstehen neue Möglichkeiten für das Gesundheits- und Krankheitsmanagement, die Erbringung von Dienstleistungen und das Gesundheitssystem als Ganzes. Gleichzeitig bestehen aber auch Grauzonen, Grenzen und Hürden, die den Einsatz im medizinischen Kontext erschweren oder bedenklich erscheinen lassen. Für die Studienleiterin Prof. Dr. Heidrun Becker sind die Datenqualität und der Datenschutz der erhobenen Gesundheitsdaten oft mangelhaft: «Die wissenschaftliche Grundlage der Messung, die Aufbereitung und Interpretation sowie die Weiterverwendung der Daten sind häufig intransparent und nicht validiert. Zudem mangelt es an verbindlichen nationalen und internationalen Standards und Gesetzen, um die Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Geräten und Dienstleistungen des Quantified Self einschätzen zu können.»

Mehr Informationen zum Forschungsprojekt «Quantified Self – zwischen Lifestyle und Medizin»

Kontakt
Prof. Dr. Heidrun Karin Becker
Leiterin Forschungsstelle Ergotherapiewissenschaft
+41 (0) 58 934 64 77
heidrun.becker@zhaw.ch