Studium in Angewandter Psychologie
Das Studium bereitet auf vielfältige berufliche Aufgaben im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen, in Wirtschaft und Verwaltung, in Kultur und Kommunikation vor. Es führt zum Abschluss Bachelor of Science bzw. Master of Science in Angewandter Psychologie.

Psychologie gehört zu den beliebtesten Studienfächern an schweizerischen Hochschulen. Während an den Universitäten jeweils mehrere hundert Studierende gleichzeitig ihr Studium beginnen, starten bei uns jeweils 90 im Vollzeit- und 45 im Teilzeitbachelor sowie rund 90 im Masterstudiengang. Der Numerus clausus ermöglicht uns, das Studium in einer persönlichen Atmosphäre im Klassenverband zu gestalten.
Die Studierenden lernen einander und die Dozierenden nicht nur als Fachleute, sondern auch als Menschen kennen. Im Fachhochschulstudium treffen Persönlichkeiten mit vielfältigen beruflichen Hintergründen und Bildungsverläufen aufeinander, was eine anregende Grundlage für den Aufbruch in die spannende Welt der Angewandten Psychologie bildet.
«Ich habe mich ganz bewusst für ein Studium an der ZHAW entschieden, da mir ein anerkannter Abschluss im Bereich Angewandte Psychologie wichtig war.»
Selina Luchsinger, Masterabsolventin
Studiengänge

Die erste Etappe
Das Bachelorstudium in Angewandter Psychologie ist die erste Etappe auf dem Weg zur Berufstätigkeit als Psycholog:in und beinhaltet eine grundlegende wissenschaftliche Ausbildung. Das Bachelorstudium ist noch keine Qualifikation zur selbständigen Berufsausübung. Dafür braucht es ein abgeschlossenes konsekutives Masterstudium in Psychologie.

Vertiefung und Berufsqualifikation
Das Masterstudium in Angewandter Psychologie qualifiziert zum Berufseinstieg als Psycholog:in. Die Studierenden wählen im Master individuelle Vertiefungsmöglichkeiten, die sich an den Fachgruppen des Psychologischen Instituts und an gesellschaftsrelevanten psychologischen Themenbereichen orientieren.
Wir bieten Studierenden einen Rahmen, in dem sie sich aktiv und kritisch mit sich und ihrer künftigen Berufsrolle auseinandersetzen können. Die Studierenden eignen sich wissenschaftliche, praktische, soziale Kompetenzen und Selbstkompetenzen sowie ein reflektiertes Durchsetzungsvermögen an. Das Studium am Department Angewandte Psychologie der ZHAW geniesst hohe Akzeptanz, woraus ausgezeichnete berufliche Chancen in allen Feldern der Angewandten Psychologie resultieren.
Mit der Bologna-Reform bieten Fachhochschulen und Universitäten gleichwertige Studiengänge auf Bachelor- und Masterstufe an. Die Studiengänge der Fachhochschulen vermitteln konkrete berufliche Qualifikationen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Sie sind in höherem Masse als Studiengänge an den Universitäten handlungs- und anwendungsorientiert und eignen sich besonders für Studierende, die sich auf konkrete berufliche Aufgabenfelder vorbereiten wollen.
Downloads und weitere Infos
Perspektiven
Psychologinnen und Psychologen sind in allen Feldern der Berufswelt tätig. Und im Kontext der dynamischen gesellschaftlichen Entwicklung kommen immer neue Gebiete hinzu. Das Studium ist so angelegt, dass wir Kompetenzen vermitteln und neues Wissen generieren, um sowohl Menschen mit psychischen Problemen zu unterstützen und deren psychische Gesundheit zu fördern als auch eine produktive Zusammenarbeit in allen Anwendungsfeldern zu ermöglichen. Bei uns steht das Individuum mit seinen Potenzialen und Entwicklungsaufgaben im Zentrum, und neben der Ausbildung der fachlichen und methodischen Kompetenzen ist die Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen von zentraler Bedeutung.
Berufsaussichten
Unsere Ausrichtung
Unser Ziel ist es, auf wissenschaftlicher Basis thematisch breit ausgerichtete Psychologinnen und Psychologen mit hoher Handlungskompetenz auszubilden. Dieses generalistische Profil, das an keiner anderen Fachhochschule in der Schweiz angeboten wird, wird auf Masterstufe durch eine von den Studierenden selbst gewählte Vertiefung ergänzt. Diese Vertiefungsmöglichkeiten sind sehr breit und orientieren sich einerseits an den sieben Fachgruppen des Psychologischen Instituts und andererseits an gesellschaftsrelevanten psychologischen Themenbereichen. Dies sowie die zusätzliche Qualifizierung zu anwendungsorientierter Forschung führen zu einer hohen Akzeptanz und einer arbeitsmarktgerechten Mobilität unserer Absolventinnen und Absolventen. Beruflicher Erfolg gründet jedoch auch massgeblich auf gut entwickelten Selbst- und Sozialkompetenzen. Daher legen wir grossen Wert auf die kritische Selbstreflexion oder die Fähigkeit, sich in sozialen Systemen und Organisationen zu bewegen.
Studienordnungen
Weitere Informationen
Beratungsangebote für Studierende
Angewandte Psychologie – was ist das?

Die Angewandte Psychologie befasst sich nach Prof. Dr. Hans Biäsch (1901–1975), einem der ganz grossen Pioniere auf diesem Gebiet, mit der «psychologisch richtigen Anwendung psychologischer Erkenntnisse und Methoden im Hinblick auf praktische Problemlösungen».
In den Anfangsjahren waren dies hauptsächlich Probleme wie zum Beispiel die Abklärung der Eignung für Arbeitsstellen mit bestimmten Anforderungen an den Menschen. Heutzutage stammen die Fragestellungen nicht nur aus dem Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie, sondern auch aus den klassischen Bereichen wie Klinische Psychologie, Pädagogische Psychologie und Verkehrspsychologie sowie aus neuen Disziplinen wie Medien- und Umweltpsychologie.
Das heisst, nebst dem immer währenden Bedürfnis, zum Beispiel psychische Krankheiten zu verstehen und zu heilen, versucht die Angewandte Psychologie auch Lösungen für jeweils aktuelle Probleme zu finden, wie zum Beispiel über den richtigen Umgang Jugendlicher mit neuen Medien, oder Fragen nach Gesundheitsförderung in Unternehmen und dem Umweltverhalten von Menschen nachzugehen. Mit der Angewandten Psychologie bewegte man sich somit von der reinen Forschung, als die sich die wissenschaftliche Psychologie ursprünglich betrachtete, hin zur Anwendung und Nutzbarmachung psychologischer Erkenntnisse in der Praxis. Somit leistet die Angewandte Psychologie einen grossen Beitrag für die Weiterentwicklung und das Wohlergehen der Gesellschaft, von Organisationen, Teams und Einzelpersonen.
Besonderheiten des Departements
Die Wurzeln des Studiums am Departement Angewandte Psychologie gehen bis in das Jahr 1937 zurück, als Hans Biäsch das Seminar für Angewandte Psychologie am IAP gründete. Hier wurden erstmalig – um dem gesteigerten Bedarf nach Dienstleistungen wie Berufseignungsabklärung (z.B. von Tramchauffeuren) gerecht zu werden – in einem zweijährigen Studiengang Psychologinnen und Psychologen ausgebildet. Seit den Anfängen hat sich viel am Berufsbild der Angewandten Psychologinnen und Psychologen geändert – von einfachen Hilfskräften hin zu anerkannten Fachexperten. Zugleich hat die ursprüngliche Idee einer Hochschulbildung immer noch ihre Gültigkeit, die auch für Personen ohne gymnasiale Matura zugänglich ist und auf wissenschaftlicher Grundlage, insbesondere anwendungs- und praxisorientierter Forschung, konkrete berufliche Qualifikationen vermitteln will. So schafft es das Departement Angewandte Psychologie, sich gleichzeitig immer weiterzuentwickeln, den aktuellen Bedürfnissen und Strömungen der Angewandten Psychologie Rechnung zu tragen und eine praxisnahe und marktorientierte wissenschaftlich fundierte Ausbildung zu bieten, ohne die Wurzeln und die Ursprünge zu vergessen.