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Psychosoziale Gesundheitsrisiken in Betrieben

Qualitative Befragung von Geschäftsleitern und Mitarbeitenden zu nachhaltigen Veränderungen in Kleinbetrieben aufgrund des Gesundheitsförderungsprojektes VitaLab.

Wirkungsanalyse

Ausgangslage
Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO hat Anfang 2014 einen neuen Vollzugsschwerpunkt lanciert, um die Prävention im Bereich psychosozialer Risiken am Arbeitsplatz zu verstärken. In einer ersten Phase werden gute Praxisbeispiele gesucht. Die vorliegende Forschungsstudie setzte sich zum Ziel, eine Wirkungsanalyse der im Rahmen des Projektes VitaLab erfolgten Massnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) zu erstellen und die Erfüllung der Kriterien guter Praxis in Kleinunternehmen (KU) zu überprüfen.

Methode
Es wurde ein qualitatives Verfahren mittels Interviews mit je 10 Mitarbeitenden und Geschäftsleitern gewählt, die BGM-Dienstleistungen des Projektes VitaLab bezogen hatten. Die befragten Personen stammten aus 12 Betrieben unterschiedlicher Branchen. Bei der Mehrheit der befragten KU waren 7 bis 20 Mitarbeitende angestellt. Sämtliche Interviews wurden auf Tonträger aufgenommen, transkribiert und codiert. Für die Auswertungen wurde die inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse gewählt, in der Kategorien anhand des Textes entwickelt werden.

Ergebnisse
61% aller Interviewpartnerinnen und –partner gaben an, Veränderungen aufgrund des Einflusses der VitaLab-Interventionen erkennen zu können. Die wahrgenommenen Veränderungen lagen primär in der Verbesserung der sozialen Beziehungen und der physischen Arbeitsumwelt. Die Auswirkungen auf die Gesundheitsindikatoren Arbeitszufriedenheit, Absenzen, Fluktuation und Qualität der Arbeitsleistung erwiesen sich zwar als nachvollziehbar, es ist aber schwierig, von einer klaren Wirkung zu sprechen. Beim Einfluss der VitaLab-Interventionen auf die psychosozialen Belastungen im Betrieb konnten 56% der Geschäftsleiter Reduktionen erkennen im Vergleich zu lediglich 37% der Mitarbeitenden. Geschäftsleiter gaben insbesondere an, Verbesserungen durch Stellvertretungsregelungen, Rollenklärungen, weniger Überstunden und klarere interne Abläufe erreicht zu haben. Die Kriterien guter Praxis (Einhaltung der Arbeitszeiten, regelmässige Ermittlung der Gesundheitsgefährdung, Kommunikationssystem bei Gesundheitsgefährdungen, Partizipation und Integration von Gesundheitsfragen im Management) wurden in den befragten Betrieben weitgehend erfüllt. Es zeigte sich, dass Mitarbeitende vermehrt regelmässige und/oder standardisierte Gespräche wünschen.

Schlussfolgerung
Aufgrund der Resultate konnten sechs Empfehlungen formuliert werden wie das Anbieten einer Sicht von aussen über externe Vertrauenspersonen oder Checklisten im Sinne einer Gefährdungsanalyse, Gesprächsleitfäden, Schulungen oder eLearning-Tools für Führungskräfte oder Wissensvermittlung über die Bedeutung und Notwendigkeit des Einflusses der Geschäftsleitung auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden.

Projektleitung

Prof. Dr. Agnes von Wyl

Prof. Dr. Agnes von Wyl

Leiterin Fachgruppe Klinische Psychologie & ...

+41 (0) 58 934 84 33
agnes.vonwyl@zhaw.ch

Team

Projektmitarbeitende

Janine Hentrich

Sarah Dubach