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Ausbildungskonzept BSc Ergotherapie

Das Ausbildungskonzept des BSc Ergotherapie nennt den Gegenstand der Ausbildung, die Ausbildungsziele, die Studienstufe und den Umfang, umschreibt das Profil der zukünftigen Absolvent:innen und gibt Beispiele zukünftiger Aufgabenfelder an. Zudem umreisst es die erforderlichen Fachgebiete und Praxisbereiche für die Ausbildung sowie Kooperationen.

Jeder Studiengang der ZHAW verfügt über ein fachhochschulspezifisches Ausbildungskonzept (vgl. ZHAW Qualitätsstrategie, S. 7, L1.2).

1 Gegenstand der Ausbildung

Ziel des Studiengangs ist, dass die Studierenden des BSc Ergotherapie die Abschlusskompetenzen erwerben und die Berufsbefähigung erlangen. Der Studiengang genügt nationalen und internationalen Anforderungen, sodass die Absolventinnen und Absolventen im oben beschriebenen Berufsfeld national und international arbeiten oder ein konsekutives Masterstudium absolvieren können.

1.1 Profil zukünftiger Absolvent:innen und Beispiele zukünftiger Aufgabenfelder

Ergotherapeut:innen unterstützen Menschen, die durch einen Unfall, eine Beeinträchtigung oder eine Krankheit in ihrem Alltag eingeschränkt sind. Ziel ist es, dass die Betroffenen für sie wichtige Handlungen möglichst selbständig ausführen können. Dazu analysieren Ergotherapeut:innen jeden einzelnen Schritt einer Handlung. Sie erfassen die Schwierigkeiten und die Stärken ihrer Klient:innen und berücksichtigen dabei deren Umfeld. Gemeinsam mit den Klient:innen formulieren sie Therapieziele und suchen individuell und kreativ nach Lösungen. Die Webseite und die Broschüre geben umfangreiche Informationen zum Profil zukünftiger Absolvent:innen.

Mit dem Bachelorabschluss kann einerseits der wissenschaftliche Pfad weiterverfolgt werden und anderseits können Weiterbildungen absolviert werden, die eine hohe fachliche Spezialisierung ermöglichen.

Durch den Abschluss eines Master of Science (MSc.) in Ergotherapie oder eines Master of Advanced Studies (MAS) kann eine Expertentätigung oder eine Funktion in Forschung und Lehre übernommen werden. Aufbauend auf dem Masterstudium kann ein Doktortitel (Universität) erworben werden.

1.2 Beispiele zukünftiger Aufgabenfelder

Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten arbeiten mit Menschen jeden Alters zum Beispiel in Spitälern, Rehabilitationskliniken, psychiatrischen Kliniken, Heimen, Sonderschulen und in privaten Praxen. Mit entsprechender Berufserfahrung können sie ein Team oder eine Abteilung leiten oder als Selbständigerwerbende eine Praxis führen. Auch Tätigkeiten in der Lehre, Forschung sowie in der Gesundheitsförderung und Prävention sind möglich.

Neben der marktgerechten Ausbildung orientieren wir uns an nationalen und internationalen Entwicklungen in der Erschliessung neuer Arbeitsfelder, wie zum Beispiel die schulbasierte Ergotherapie oder die Arbeit mit Asylsuchenden.

2 Praxisbezug

2.1 Erwartete Entwicklungen in der Praxis und deren Treiber sowie deren Berücksichtigung im Ausbildungsprofil

Das Bachelorstudium in Ergotherapie bereitet die Studierenden darauf vor, auf die komplexen Herausforderungen in der Praxis reagieren zu können. Hierbei berücksichtigen wir einerseits den gesellschaftlichen Wandel, zum Beispiel die Zunahme chronischer und psychischer Erkrankungen, sowie Veränderungen im Gesundheitssystem, wie die Stärkung der Prävention und der ambulanten, gemeindenahen Versorgung. Der Einbezug neuer Technologien hat einen wichtigen Stellenwert in der Lehre eingenommen. Die Studierenden müssen in der Lage sein, innovative und kreative Lösungen gemeinsam mit Betroffenen und in interprofessioneller wie auch internationaler Zusammenarbeit für komplexe Lebenssituationen hin zu einer grösstmöglichen gesellschaftlichen Teilhabe zu entwickeln.

2.2 Vernetzung mit Partnern in Wirtschaft und Arbeitswelt

Die ZHAW arbeitet für die Praktikumsplanung mit festen Praxispartner:innen aus der ganzen Deutschschweiz zusammen, die regelmässig Praktikumsplätze anbieten und mit der Praktikumsorganisation des Studiengangs Bachelor Ergotherapie in Kontakt stehen. Um Praktikumsplätze anbieten zu können, müssen Praktikumsinstitutionen die «Qualitätsstandards Praktikumsplätze BSc Ergotherapie» erfüllen. Die Qualität der Ausbildung in den Praktikumsbetrieben wird periodisch anhand von Qualitätsgesprächen überprüft.

Die Praxispartner:innen bieten Praktikumsplätze in den traditionellen Arbeitsfeldern Psychiatrie, Arbeitsrehabilitation, Orthopädie, Neurologie, Geriatrie und Pädiatrie an. Um vielseitige Praxiserfahrungen sammeln zu können, müssen die Studierenden alle Praktika in einem anderen Arbeitsfeld absolvieren.

2.3 Fundierung in Forschung und State of the Art der relevanten Fachgebiete

Die stetige Weiterentwicklung des Curriculums wird durch kollaborative Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern gewährleistet, z.B. im Rahmen eines Sounding-Boards oder mit Praxisvertreter/innen. Der Fokus liegt dabei auf der projektbezogenen Zusammenarbeit mit Partnern und der Kooperation an der Schnittstelle zwischen Lehre, Forschung und Praxis.

Der Studiengang ist wie folgt in der Forschung verankert:

Mitarbeitende bilden sich regelmässig bei internen und externen Veranstaltungen weiter. Der Transfer der Forschungsresultate wird des Weiteren sichergestellt durch die Unterrichtstätigkeit von Mitarbeitenden aus Forschung und Weiterbildung.

3 Studienform

3.1 Einordnung in die grundständige Lehre

Für die Berufsausübung wird ein Bachelor FH gemäss Gesundheitsberufegesetz verlangt. Für das Erlangen der Berufsbefähigung gibt es keine alternativen Aus- oder Weiterbildungen.

3.2 Studienumfang

Die Regelstudienzeit umfasst 180 Credits. Sie sind aufgeteilt in 60 Credits für die Assessmentstufe und 120 Credits für das Hauptstudium. Nach Absolvierung der 180 Credits wird der BSc-Titel (Bachelor of Science ZHAW in Ergotherapie) und die Berufsbefähigung vergeben (Auszug aus Anhang Studienordnung, Punkt 1.1).

Weitere Informationen befinden sich im Anhang zur Studienordnung: Anhang zur Studienordnung BSc Ergotherapie

3.3 Weiterführende Ausbildungsmöglichkeiten

4 Aufbau des Curriculums

4.1 Aufbau und Gliederung des Studiengangs

Der Aufbau des Bachelorstudiengangs Ergotherapie entspricht nationalen und internationalen Standards und didaktischen Anforderungen. Das Studium besteht zu 40 Prozent aus Präsenzveranstaltungen und zu rund 60 Prozent aus Selbstlernanteilen.

4.2 Flexibilisierung

Auszug aus Studienordnung (Punkt 1.2):

Der Bachelorstudiengang BSc Ergotherapie wird als Vollzeitstudium geführt. Über ausnahmen (beispielsweise bedingt durch Krankheit, Mutterschaft, Spitzensport o.ä.) entscheidet die Studienleitung. Sowohl im interprofessionellen als auch im professionsspezifischen Studienangebot bestehen Wahlmöglichkeiten.

4.3 Module: Pflichtmodule und Module mit Wahlmöglichkeiten

Auf dem Studiportal sind die öffentlich zugänglichen Modulbeschreibungen des professionsspezifischen sowie multi- und interprofessionellen Studienangebots einsehbar:

5 Hochschuldidaktisches Konzept

Das Hochschuldidaktische Konzept orientiert sich am ZHAW Leitbild und am Leitstern des Departements. Ziel ist eine wissens- und kompetenzorientierte Hochschulbildung.

6 Zulassungsvoraussetzungen

Studienanwärter:innen werden zum Studium zugelassen, wenn sie die Zulassungsvoraussetzungen des Bundesrechts und des kantonalen Rechts erfüllen.

Zusätzlich zur Berufsmaturität, Fachmaturität oder gymnasialer Maturität muss eine mindestens einjährige Arbeitswelterfahrung (Zusatzmodul C) in einem dem Fachbereich verwandten Beruf nachgewiesen werden. Davon sollen insgesamt 8 Monate im Gesundheits- und Sozialwesen erbracht werden und 4 Monate in der übrigen Arbeitswelt. Von diesen 8 Monaten im Gesundheits- und Sozialwesen fordern wir mindestens 4 Monate Praktikum im Gesundheitswesen, um Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem zu machen und um in Kontakt mit beeinträchtigen Menschen zu treten.

Aufnahmeverfahren
Das zweiteilige Eignungsabklärungsverfahren stellt sicher, dass Bewerbende die erforderlichen Eintrittskompetenzen mitbringen. Es besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Den 90 besten Kandidierenden der Gesamtrangliste nach beiden Teilen der Eignungsabklärung wird ein Studienplatz angeboten. 

Die Eintrittskompetenzen umfassen die Bereiche Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz. Im Eignungsabklärungsverfahren werden Kompetenzen aus allen Bereichen geprüft. 

7 Abschlusskompetenzen

7.1 Formulierung der Abschlusskompetenzen

Die Abschlusskompetenzen für Ergotherapeut:innen BSc sind im Gesundheitsberufegesetz GesBG, Kapitel 2 geregelt. Details definiert die Gesundheitsberufekompetenzverordnung in Artikel 4.

Absolvent:innen eines Bachelorstudiengangs in Ergotherapie müssen fähig sein:

  1. in der Arbeit mit den zu behandelnden Personen sowie deren Angehörigen fachlich die Verantwortung für den ergotherapeutischen Prozess zu übernehmen und diesen zu koordinieren;
  2. die für den ergotherapeutischen Prozess individuell und situativ angemessenen Befunderhebungs- und Interventionsmethoden gestützt auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse auszuwählen und anzuwenden;
  3. die Betätigungen der zu behandelnden Personen im sozialen, kulturellen, räumlichen, zeitlichen und institutionellen Kontext zu analysieren sowie entsprechende ergotherapeutische Massnahmen zu ergreifen;
  4. die vorhandenen Ressourcen zu erfassen und zu nutzen, Hilfsmittel auszuwählen und anzupassen, das Umfeld zu gestalten und damit die Autonomie der zu behandelnden Personen zu fördern;
  5. nach für die Ergotherapie gültigen Qualitätsstandards zu handeln und die Wirksamkeit ihrer Interventionen zu überprüfen;
  6. mit den zu behandelnden Personen eine angemessene therapeutische Beziehung aufzubauen und so zu kommunizieren, dass sie an der Entscheidungsfindung teilhaben können;
  7. in interprofessionellen Teams die ergotherapeutische Sichtweise einzubringen und sich für die betätigungsrelevanten Bedürfnisse der zu behandelnden Personen einzusetzen;
  8. Zielsetzungen und Rahmenbedingungen für Evaluation der Lehrangebote sind in der Evaluationspolicy Lehre ZHAW definiert.
  9. Forschungsbedarf im Bereich der Ergotherapie zu erkennen, sich an der Beantwortung von Forschungsfragen zu beteiligen und aufgrund ihrer klinischen Erfahrung die wirkungsvolle Umsetzung der Erkenntnisse in der ergotherapeutischen Praxis zu fördern;
  10. das notwendige ergotherapeutische Wissen zu behandelnden Personen, deren Umfeld sowie Angehörigen der eigenen und anderer Berufsgruppen weiterzugeben und sie bei der Umsetzung zu unterstützen.

7.2 Erläuterung des Alignments von Abschlusskompetenzen und Kompetenzen in den Modulen

Dem Curriculum der Bachelorstudiengänge liegt das Modell CanMEDS 2015 zu Grunde, das die Kompetenzen von Gesundheitsberufen in sieben Rollen bündelt: Expert:in, Kommunikator:in, Teamworker:in, Leader:in, Health Advocate, Lernende/Lehrende sowie Professionsangehörige. In sämtlichen Modulen werden diese Rollen adressiert. 

8 Evaluation

Das Evaluationskonzept für Lehre und Weiterbildung regelt die Evaluationen am Departement Gesundheit.