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Studierende am Welt-Hebammenkongress

Spannende Begegnungen erlebten Studentinnen des HB11 inmitten von über 3700 Hebammen aus allen Kontinenten am ICM Kongress in Prag.

Im fünftägigen prallen Programm mit über 500 Veranstaltungen besuchten die Studentinnen im Rahmen des Moduls Gestaltung der Berufsrolle ausgewählte Vorträge und Workshops zum Thema Hebammenarbeit und Gesundheitsversorgung von Frauen rund um den Globus.

Um sich ein Bild über Best Practice-Modelle aus allen Kontinenten für die Versorgung von Frauen und Familien zu machen, interviewten sie zudem über 20 Hebammen. "Die Antwort auf die Frage nach der grössten Herausforderung für die Hebammenarbeit in ihrem Land überlegten sich die Hebammen jeweils gründlich", erzählten die Studentinnen, "und es war ihnen wichtig, dass wir es genau so aufschreiben."

Die gesammelten Eindrücke präsentierten die Studentinnen heute Interessierten am Campus der ZHAW Gesundheit. Die besten Rahmenbedingungen fanden sie bei den Hebammen aus den Niederlanden, Dänemark und Neuseeland. Dort ist die Versorgung durch Hebammen im System und bei den Frauen etabliert und akzeptiert. Ein neues Problem in hoch entwickelten Ländern sind beispielsweise die Auflagen von Haftpflichtversicherungen, die so teuer sind, dass es dort bald keine frei praktizierenden Hebammen mehr geben wird. Auch ist in diesen Ländern die Über-Medikalisierung  und Über-Instrumentalisierung mit beispielsweise hohen Sectioraten ein Problem für die Hebammenarbeit.

Ganz im Gegenteil zu Schwellen- und Entwicklungsländern, wo Medikamente und der Zugang zu Versorgung durch Gesundheitsfachfrauen wie Hebammen für Frauen vor und nach der Geburt meist schwer und oft nicht möglich ist. Zum einen fehlt das Geld, zum anderen ist das Vertrauen in die stammesälteste Frau oft stärker als in eine ausgebildete Hebamme. So ist in afrikanischen Ländern wie Liberia, Somalia, Sambia, um nur einige zu nennen, die Sterblichkeitsrate für Frauen und Kinder vor, während und nach der Geburt noch immer sehr hoch und die Aussicht auf Besserung klein.

Die Gespräche hinterliessen intensive Eindrücke bei den Studentinnen. Diese sollten sie, so der Wunsch von Andrea Stiefel, Stv. Studiengangleiterin BSc Hebamme, mit nehmen in ihr Berufsleben und sich in ihrem Berufsfeld hier und anderswo engagieren. Die Versorgung von Frauen durch Hebammen hat auch hier, wenn auch in ganz anderem Rahmen, noch nicht den Stellenwert, der für die Gesellschaft wünschenswert ist.

Weitere Informationen:

Film ICM 2014 "Memories Prague"

Übersicht Programm ICM-Kongress(PDF 69,0 KB)