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ZHAWARE Veranstaltung 5: Extreme Gesinnungen und die Grenzen der Freiheit

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ZHAWARE widmen wir uns in der fünften und letzten Veranstaltung diesem Thema und schliessen damit den Kreis zur ersten Veranstaltung «Kritisches Denken».

Kann jemand von einem Hochschulstudium ausgeschlossen werden aufgrund einer extremen Gesinnung? Weil er ein Neonazi ist, weil sie ein Mitglied einer radikalen und gewaltbereiten linken Gruppierung ist, weil er ein islamistischer Fundamentalist ist, weil sie eine Verschwörungstheoretikerin ist? Soll die Hochschule eine Gesinnungsprüfung bei allen Studierenden durchführen, bevor sie zum Studium zugelassen werden? Und auch bei allen Mitarbeitenden?

Natürlich nicht. Ein solches Gesinnungsrecht kannte beispielsweise der Nationalsozialismus. Gesinnungsrecht ist ein Merkmal einer Diktatur. Gesinnung allein reicht nicht aus, um jemanden von einer Hochschule auszuschliessen. In der Schweiz, in einem Rechtsstaat, befindet sich die Grenze des Tolerierbaren dort, wo sich jemand strafrechtlich relevant äussert oder verhält. Eine Intervention setzt einen Straftatbestand voraus.

Wie aber gehen wir um mit Meinungsäusserungen, die nicht in unser eigenes politisches Spektrum passen, mit Gesinnungen, die nicht im Rahmen des strafrechtlich Relevanten liegen, uns aber abstossen oder zu der Sorge Anlass geben? Mit Gesinnungen, die gefährlich werden können für ein respektvolles Zusammenleben und die unseren demokratischen Rechtsstaat und seine Werte bedrohen?

Wir haben in einer Demokratie nur eine Möglichkeit: Die Diskussion, die verbale Auseinandersetzung, den Austausch von Argumenten, die Konfrontation mit anderen Ansichten, das Benennen von Befürchtungen und Ängsten, das gegenseitige Zuhören, das Aushalten von Dissonanz. «Dem Hass begegnen lässt sich nur, indem man seine Einladung, sich ihm anzuverwandeln, ausschlägt. Es gilt zu mobilisieren, was den Hassenden abgeht: genaues Beobachten, nicht nachlassendes Differenzieren und Selbstzweifel.» (Carolin Emcke)

Beiträge

  • Andreas Gerber-Grote und Elena Wilhelm: Einführung
  • Dirk Baier, ZHAW: Extremismus in der Schweiz
  • Gudrun Hentges und Georg Gläser, Universität zu Köln: Politische und demokratische Bildung an Hochschulen: Begründungen und Handlungsempfehlungen
  • Katharina Sommer, Christian Wassmer und Elena Wilhelm: Rückblick auf das Ringseminar ZHAWARE und zugleich ein Plädoyer für eine institutionelle Wende der ethischen Verantwortung

Datum

Von: 28. Juni 2023, 17.15 Uhr

Ort

Onlineveranstaltung

Veranstalter

Hochschulentwicklung