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ZHAW-Lehrpreis für Mark Cieliebak und Marina de Queiroz Tavares

Der Lehrpreis der ZHAW zum Thema «Visionäre Lehre» wurde dieses Jahr ex aequo an zwei Dozierende der School of Engineering verliehen: Marina de Queiroz Tavares und Mark Cieliebak. Beide Gewinner möchten mit ihren Lehrmethoden die Studierenden zum besseren Lernen motivieren.

Mark Cieliebak und Marina de Queiroz Tavares
Der ZHAW-Lehrpreis 2015 ging an Mark Cieliebak und Marina de Queiroz Tavares

Marina de Queiroz Tavares, Dozentin für Signalverarbeitung und Nachrichtentechnik an der School of Engineering (SoE), setzt bei ihrem Lehrkonzept auf mehr praktische Erfahrungen und ermöglicht den Studierenden dadurch grössere Erfolgserlebnisse. Ihr Konzept ist das Ergebnis einer fünfjährigen Zusammenarbeit mit Dozent Hans-Joachim Gelke vom Institute of Embedded Systems und Kommunikationsdozentin Carol Suter Tufekovic. Gemeinsam haben sie sich insbesondere damit beschäftigt, Unterrichtsinhalte zu erneuern und zu verbessern. «Zum einen verlangt der technische Fortschritt ein ständiges Update des Materials, zum anderen sollen Hard- und Soft-Skills im Unterricht gleichermassen integriert werden», so Marina de Queiroz Tavares. Das bedeutet für die Studierenden, dass sie in Teams an relativ komplexen Projekten arbeiten, in denen sie die gelernten technischen Inhalte direkt anwenden, ihre Ergebnisse präsentieren und darüber hinaus Einblicke in Themen der höheren Semester in Elektrotechnik erhalten. Bei diesen anspruchsvollen Gruppenarbeiten ist Engagement und Teamgeist jedes Einzelnen notwendig, um das Ziel zu erreichen. Dazu Marina de Queiroz Tavares: «Wir fordern im Vergleich zum ‹normalen› Unterricht mehr von den Studierenden, bieten ihnen im Gegenzug aber zusätzliche Unterstützung – und das Erfolgserlebnis ist am Ende umso grösser.»

Begeisterung dank Flipped Classroom

Mark Cieliebak, Dozent für Software Engineering an der SoE, wendet die Methode «Flipped Classroom» für einige seiner Vorlesungen in der Informatik schon seit einiger Zeit an. Dabei werden die klassischen Elemente Unterricht und Nachbereitung quasi vertauscht: «Die Studierenden bereiten das Thema einer Lektion zuhause vor, indem sie zum Beispiel ein Buchkapitel lesen», erklärt Cielibak. «Im Unterricht werden dann gemeinsam mit dem Dozierenden offene Fragen geklärt, kurze Übungsaufgaben bearbeitet und Diskussionen zum Stoff geführt.» Die Pädagogische Hochschule Zürich hat im Auftrag der SoE bereits untersucht, wie sich das Unterrichtsmodell auf die Fach- und Methodenkompetenzen von Studierenden auswirkt. Die Studie zeigt, dass Flipped Classroom zu einer Verbesserung bei den allgemeinen Kompetenzen und den Arbeits-, Lern- und Kontrollstrategien führt, während die fachlichen Leistungen gleich bleiben. Cieliebak ist überzeugt, dass seine Studierenden ein tiefergreifendes Verständnis für den Stoff und dafür entwickeln, was spannend und wichtig ist. «Das liegt vor allem daran, dass sie im Unterricht viel Zeit haben, selber über den Stoff zu reden. Dadurch sind sie meiner Meinung nach auch sehr begeistert vom Thema.»

Neue Herausforderungen in der Lehre

Mit der Vergabe des ZHAW-Lehrpreises werden jedes Jahr herausragende Lehrkonzepte honoriert. Laut der Jury zeigen die beiden Gewinnerkonzepte die konsequenteste Ausrichtung auf die für den Preis vorgegebenen Kriterien: Sie gehen auf veränderte Umstände und Herausforderungen in der Lehre ein, entwerfen ein zukunftsfähiges Lehrkonzept und setzen dieses auch erfolgreich um. Die Jury setzte sich aus externen Fachpersonen sowie einer Vertretung der Kommission Lehre zusammen und wurde von Rektor Jean-Marc Piveteau geleitet. Der Lehrpreis wurde am 9. April 2015 offiziell überreicht.