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Die Daten-Detektivin

Melanie Imhof doktoriert an der ZHAW in Zusammenarbeit mit der Universität Neuchâtel in Informatik. Künstliche Intelligenz und Datenanalyse sind ihre Leidenschaft.

«Presst den Saft» aus den Forschungsdaten: Melanie Imhof

ZHAW-Impact Nr. 37 vom Juni 2017

Obere Kirchgasse in Winterthur, School of Engineering, 3. Stock. Hinter einer verschlossenen Türe sitzen zwei Dutzend junge Männer konzentriert vor grossen Bildschirmen. Kabel winden sich über die Tische, auf einer Theke liegen angebrochene Packungen Chips. Melanie Imhof ist die einzige Frau im Raum. Dass sie in einer Männerdomäne arbeitet, daran hat sie sich gewöhnt. «Am Anfang meines Studiums war ich von den leicht angriffigen Witzen der Mitstudenten noch schockiert. Inzwischen lache ich mit.»

Imhof fand bereits während ihrer Schulzeit Gefallen an Zahlen und entschied sich nach dem Gymnasium für ein Studium in Informatik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule. Nach ihrem Master wechselte sie an die ZHAW, wo sie seither als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet. «Es geht bei all meiner Forschung darum, Saft aus den Daten rauszupressen», sagt Imhof. Big Data und Künstliche Intelligenz sind die Themen ihrer Arbeit, Algorithmen ihr Instrument.

 

Doktorarbeit an der ZHAW

Das Spannendste an ihrem Gebiet seien die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten, sagt Imhof. So ist sie für einen Partner der ZHAW zurzeit dabei, ein Online-Spiel weiterzuentwickeln. Dafür versucht sie einen künstlichen Bauern so zu programmieren, dass er selber lernt, wie er erfolgreich seinen Hof führt. Daneben arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit, welche sie Ende Jahr abgeben wird. Hierbei untersucht sie, mithilfe welcher Algorithmen Suchmaschinen genauere Ergebnisse liefern. Was sie am meisten interessiere, sei nicht das Programmieren selber, sondern die kreative Denkarbeit davor.

Was sie machen wird, wenn sie im Winter die Doktorarbeit abgeschlossen hat, weiss Imhof noch nicht. Mehrere grosse Firmen, darunter Google, haben ihr erste Angebote unterbreitet. Und auch eine Zukunft an der ZHAW könnte sie sich vorstellen. Um ihre Zukunft macht sie sich keine Sorgen. Nur eine Frage beschäftigt sie zuweilen: Wie sich ihr Wunsch nach Kindern und Teilzeitarbeit mit ihrer künftigen Arbeitsstelle vereinbaren lässt.

Autor: Simon Jäggi

In der 37. Ausgabe des ZHAW-Impacts drehen sich die Themen um Smart Data: Die Pioniere des ZHAW Datalab entwickeln innovative Lösungen gegen Krebs, Geldwäsche und Fehlalarm. Was kann Künstliche Intelligenz wirklich, und wie bringt man Maschinen das Lernen bei? Die Datenversteher: Die Weiterbildungskurse für Data Science sind sehr gefragt.

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