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Digital Health für Eltern mit Migrationserfahrung

Auf einen Blick

Beschreibung

Zielsetzung

Ziel des Projektes ist die systematische und evidenzbasierte Entwicklung von digital gestützten Gesundheitsversorgungsangeboten für werdende Eltern und Eltern mit Kleinkindern, die aufgrund kultureller und sprachlicher Barrieren im Zugang zur Versorgung in der Geburtshilfe, Pflege, Ergotherapie, Physiotherapie und Pädiatrie benachteiligt sind. Die Ergebnisse des Projekts sollen dazu beitragen, die Wirksamkeit zukünftiger digitaler Mittel zu erhöhen, um die Gesundheitskompetenz werdender Eltern oder Eltern mit kleinen Kindern nachhaltig zu verbessern.

Methode und Vorgehen

Wir teilten das Projekt in fünf Teilprojekte auf, die im Verantwortungsbereich der jeweiligen Institute des Departements Gesundheit der ZHAW lagen. Eine übergeordnete Projektstruktur wurde genutzt, um den Austausch zwischen den Teilprojekten systematisch und kontinuierlich zu sichern, Ergebnisse zu bündeln und Synergien zu nutzen. Zur Bearbeitung übergeordneter Fragestellungen wurden Expertinnen aus dem Department Angewandte Linguistik (Institut für Übersetzen und Dolmetschen), dem Departement Angewandte Psychologie (Fachgruppe Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie) und dem Departement für Soziale Arbeit (Institut für Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe) eingebunden. In der Entwicklung der digital gestützten Versorgungsangebote orientierten wir uns am Modell zur Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen. Diese bestehen aus mehreren, voneinander abhängigen und sich wechselseitig beeinflussenden Massnahmen bzw. Komponenten. Sie werden systematisch durch theoretische Vorarbeiten und aufeinander aufbauende Vorstudien entwickelt. Die Projektarbeiten wurden in zwei Etappen durchgeführt. 1. Im Zentrum der ersten Etappe stand die Identifikation versorgungsrelevanter Gesundheitsprobleme der Migrationsbevölkerung in der Schweiz. Dazu haben wir in den Teilprojekten erste Literaturrecherchen, Synthesen und Übersichten (z.B. Übersichten zu digitalen Angeboten für Eltern und Kinder mit Migrationserfahrung in der Schweiz) durchgeführt und diskutiert. Zusätzlich wurden explorative Interviews mit Fachpersonen aus Bildung, Sozialem und Gesundheit durchgeführt, insbesondere bezüglich der Versorgungssituation von Migrant:innen in der Schweiz. Darüber hinaus führten wir Fokusgruppeninterviews mit Eltern und Kindern sowie Beobachtungen von Spielsituationen durch. 2. Auf der Grundlage der in den Teilprojekten gewonnen Erkenntnissen haben wir in der zweiten Etappe eine gemeinsame, übergeordnete Fragestellung formuliert und anhand einer Scoping Review bearbeitet: «What is known about digital tools and their use in assessing and improving health related outcomes and well-being among ethnic minority and migrant health service users?». Dabei wurden folgende Schritte der Scoping Review vollzogen: Suche in vier wissenschaftlichen Datenbanken anhand von gemeinsam festgehaltenen Stich- und Schlagwörtern, Importieren der Referenzen in Covidence (Software für die Scoping Review), Titel- und Abstractscreening, Volltextscreening und Extraktion sowie Verfassung der Publikation. Die Review befindet sich aktuell im Publikationsprozess.

Ergebnisse

Durch die Recherchen in den Teilprojekten konnten wir Gesundheitsprobleme identifizieren, von denen die Migrationsbevölkerung besonders betroffen ist. Dieser Zusammenhang wurde jedoch im Laufe der Projektarbeit differenziert, indem wir das Konstrukt der Bevölkerungsgruppe der Migrant:innen detailliert aufarbeiteten. Deutlich wurde, dass der Aufenthaltsstatus, das soziale Umfeld, die individuelle Vorerfahrung der Menschen, die Sprache und die vorhandene Gesundheitskompetenz wesentliche Einflussfaktoren sind, die gesundheitliche Ungleichheiten begründen. Sie sollten bei der Entwicklung zukünftiger digitaler Angebote berücksichtigt werden. Des Weiteren aktualisierten und systematisierten wir im Projekt das Wissen zu bestehenden digital gestützten Versorgungsangeboten, die im Handlungsspektrum der jeweiligen Gesundheitsberufe liegen und im schweizerischen Kontext bereits genutzt werden. Unsere Recherchen ergaben, dass zukünftige digitale Mittel insbesondere genutzt werden sollten, um Orientierung im komplexen Schweizer Gesundheitssystem zu geben sowie Informationen über geeignete Versorgungsangebote zu vermitteln und sprachliche Brücken zu bauen. Im Laufe der Literatursuche wurde auch klar, dass digitale Mittel international schon vielfach eingesetzt werden für Migrant:innen oder Populationen, die kulturellen Minderheiten angehören. Analysen der gewonnen Daten zeigten, wie wichtig der Einbezug der Zielpopulation in der Entwicklung von digitalen Mitteln ist, um die Wirksamkeit dieser Interventionen zu gewährleisten.

Weiterführende Informationen

Publikationen