Eingabe löschen

Kopfbereich

Schnellnavigation

Hauptnavigation

ZHAW erleichtert KMUs den Weg in die Digitalisierung

Die ZHAW beteiligt sich mit sechs anderen Hochschulen am Forschungslab «KMUdigital» der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH. Letzte Woche fand der Startschuss in Dornbirn statt.

Wieviel Digitalisierung muss in den Mittelstand? Wieviel Digitalisierung passt in den Mittelstand? Diesen Fragen will sich das Forschungslab «KMUdigital» zuwenden. Dabei handelt es sich um eines von drei neuen Labs der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH, dem Netzwerk von dreissig Hochschulen rund um den Bodensee. Am 22. März 2017 erfolgte der offizielle Startschuss für KMUdigital an der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn. Das neue IBH-Lab wird zunächst für vier Jahre mit 2.3 Millionen Euro aus dem Regionalprogramm «Interreg V-Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein» der Europäischen Union gefördert.

Zugang zu neusten Methoden

«Wir wenden uns vor allem an traditionelle KMU, die auf die Digitalisierung reagieren müssen», erklärte Lab-Leiter Oliver Haase von der Hochschule Konstanz (HTWG). Nebst sechs weiteren Hochschulen bringt auch die ZHAW ihre Kompetenzen ein. «Produzierende KMU erhalten Zugang zu den neusten Methoden in Sachen Industrie 4.0», sagt Jürg Meierhofer vom ZHAW-Institut für Datenanalyse und Prozessdesign. Die ZHAW sei dabei gefragt, wenn es um Themen wie Service Engineering, Data Product Design, Smart Produkt Engineering oder Data Science gehe. 

Die Praxis arbeitet mit

«KMU sind die Stütze unserer Wirtschaft, aber ihnen fehlen oft die Ressourcen, um eigene Forschung zu betreiben und sich auf den digitalen Wandel vorzubereiten», sagte Professorin Tanja Eiselen, Rektorin der Fachhochschule Vorarlberg. In diese Lücke springe das IBH-Lab KMUdigital. Eiselen begrüsste 70 Gäste aus Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein, Österreich und der Schweiz. Die Forschenden präsentierten dabei die ersten drei konkreten Projekte, die KMU in der Region im digitalen Wandel und so in ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterstützen. 

Bereits konkrete Ansätze – und weitere in Planung

Marcus Kurth, Professor an der HTWG Konstanz, stellte das Projekt «i4Production» vor. Dabei geht es um digitalisierte Produktionsprozesse und Lieferketten mehrerer Unternehmen. «Beim Thema Produktion gibt es noch viel Potenzial, um effizienter zu werden», so Kurth. Dazu gehöre beispielsweise auch die Einbindung von Kunden in die Produktentwicklung. 

Das zweite Projekt «Digitale Agenda Bodensee» beschäftigt sich mit den politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Digitalisierung. Am Anlass zeigte sich, dass diese von den Unternehmen als störend wahrgenommen werden. «Ziel ist die Erarbeitung eines Weissbuchs mit konkreten Handlungsempfehlungen, um politische Prozesse in der Region zu beeinflussen – zugunsten der Digitalisierung von KMU», erklärt hierzu Markus Rhomberg, Professor an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen.

Das dritte Projekt blickt aus betriebswirtschaftlicher Perspektive auf die Digitalisierung in KMU und will dafür einen «Digitalisierungsnavigator» etablieren. Christian Thiel, Professor an der FHS St.Gallen, stellte diesen vor: «Es geht um die Fragen: Welche Aspekte der Digitalisierung haben für ein bestimmtes KMU am meisten Potenzial? Wie kann es diese mit möglichst kleinem Risiko umsetzen?» Dafür kreiert das Forscherteam einen digitalen Fitness-Check. Bis 2018 wird das IBH-Lab KMUdigital drei weitere Projekte anstossen.