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ToViPoRe: Massennachweis des Tomato Brown Rugose Fruit Virus durch Hochdurchsatz-Sequenzierung

Auf einen Blick

Beschreibung

Die Schweizer Landwirtschaft ist durch das Auftreten des Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV), auch „Jordanvirus“ genannt, gefährdet. Das Virus, welches Tomaten und Peperoni befällt, kann zu einem massiven Ertragsausfall führen, was für die Produzent:innen erhebliche wirtschaftliche Verluste bedeutet. Dieses hochansteckende Virus, das nur Pflanzen befällt und für Menschen ungefährlich ist, überträgt sich im Gewächshaus via Werkzeuge von Pflanze zu Pflanze. Das Virus kann sich über Samen oder Jungpflanzen auch über grössere Distanzen ausbreiten.

Durch den zunehmenden globalen Handel mit Pflanzen und Saatgut, wurden bereits aus mehreren Ländern Krankheitsausbrüche gemeldet. Die Schweiz bildet hier keine Ausnahme. Das Virus wurde erstmals 2021 auf importierten Pflanzen nachgewiesen und auch im Jahr 2022 mehrfach in importierten Setzlingen festgestellt.Schweizer Tomatenproduzenten fordern daher eine Intensivierung der Diagnostik dieses Virus bei Jungpflanzen. Der Bedarf an einem zuverlässigen Massentest ist offensichtlich, doch die aktuell verwendeten Nachweismethoden sind nicht für solche Massentests ausgelegt.

Unser Forschungsprojekt zielt auf zwei Nachweisstrategien ab: 1) die Entwicklung eines raschen aber spezifischen und kostengünstigen molekularen Tests zur Diagnostik und 2) die Kombination dieses molekularen Tests mit Hochdurchsatz-Sequenzierung. Letzteres ermöglicht nicht nur den eindeutigen Nachweis des Virus oder eng verwandter Tomatenviren, sondern auch die parallele Analyse vieler Proben.Zu diesem Zweck arbeiten vier Schweizer Forschungspartner:innen, die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Agroscope, das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg und die Bioreba AG eng mit verschiedenen Akteur:innen aus der Forschung, dem Gemüsesektor und dem Vollzug zusammen.

Dieses vom Bundesamt für Landwirtschaft finanzierte, zweijährige Projekt ist im Februar 2023 angelaufen und betritt technologisches Neuland in der Diagnostik von Schädlingen und Pflanzenpathogenen. Wenn diese Machbarkeitsstudie erfolgreich ist, wird die zukünftige Diagnostik stark von diesem Forschungsprojekt profitieren.