Medienwissenschaftliche Untersuchung im Fall Ignaz Walker
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Vinzenz Wyss
- Stellv. Projektleiter/in : Prof. Dr. Guido Keel
- Projektteam : Nadja Del Fabro, Filip Dingerkus, Mirco Saner
- Projektvolumen : CHF 20'000
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Öffentliche Hand (ohne Bund) (Kanton Uri)
Beschreibung
Im Fall I. W. wurde verschiedentlich die Rolle einiger Medien
problematisiert und über deren Einfluss spekuliert. In einem
unabhängigen medienwissenschaftlichen Gutachten sollten auf der
Grundlage einer systematischen Analyse Befunde erarbeitet werden,
die aus medienwissenschaftlicher, medienethischer und aus
juristischer Sicht interessieren und dabei helfen, den Fall auch im
Hinblick auf die behördliche Kommunikationsarbeit und entsprechende
Learnings aufzuarbeiten.
Erwünscht ist eine unabhängige Beurteilung des Falles aus
medienwissenschaftlicher und medienethischer Sicht. Die Studie soll
die Rolle der Medien im gesamten Prozessverlauf analysieren und
einordnen. Es interessieren insbesondere die Themensetzung sowie
die der Berichterstattung zugrundeliegenden Frames und Narrative.
Allenfalls lässt sich auch klären, inwiefern es zu einer so
genannten medialen «Rudelbildung» gekommen ist, welche Thesen in
der Berichterstattung zu erkennen sind und was daraus geworden
ist.
Der Regierungsrat wünscht die wissenschaftliche Aufarbeitung der folgenden Themen insbesondere unter Rückgriff auf die Methoden der Inhaltsanalyse sowie Dokumentenanalyse. Eventuell sind auch Befragungen von Medienschaffenden, Gerichten, Strafverfolgungsbehörden etc. sinnvoll:
- Identifikation und Auflistung der medialen Thesen, Frames und Narrative
- Möglicher Einfluss medialer Berichterstattung auf Beratungen und Urteile der Gerichtsinstan-zen (Landgericht, Obergericht, Bundesgericht)
- Klärung der journalistischen «Rudelbildung» rund um den Verteidiger von I.W.
- Identifikation von «Leitmedien» und deren Effekte auf Folgepublikationen
- Gegenbewegungen zu Aktionen des «Jäggi-Teams» (v. a. Lokalmedien, NZZ, Weltwoche) und die Gründe, wieso mit der Zeit die gegenteiligen Thesen vertreten wurden
- Empfehlungen zuhanden des Regierungsrats und der Verwaltung, die sich im Lichte des Auftrags allenfalls ergeben