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Monitoring Tagfalter und Heuschrecken im Jagdbanngebiet Graue Hörner

Tagfalter im Jagdbanngebiet Graue Hörner

Auf einen Blick

  • Projektleiter/in : Matthias Riesen
  • Projektteam : Jürg Schlegel
  • Projektstatus : abgeschlossen
  • Drittmittelgeber : Öffentliche Hand (ohne Bund) (Kanton St. Gallen / Amt für Natur, Jagd und Fischerei)
  • Kontaktperson : Matthias Riesen

Beschreibung


Im Jagdbanngebiet Graue Hörner hat die Schafalpung eine lange Tradition, jedoch wurden die alpinen Weiden lokal übernutzt. Der Kanton St.Gallen hat dadurch im Jahr 2002 Massnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern. So wurde die Schafbeweidung in Hochlagen durch einen festgelegten Normalbesatz eingeschränkt. Mittlerweile wurde die Beweidung in gewissen Gebieten auch ganz aufgegeben. Die Forschungsgruppe Vegetationsökologie der ZHAW untersucht seit 2016 den Einfluss der intensiven Beweidung, die Nutzungsaufgabe sowie den Einfluss der Beweidung durch Gämsen auf die Vegetationsentwicklung. Es stellt sich daher auch die Frage, welchen Einfluss diese Faktoren auf die lokale faunistische Biodiversität haben könnte, zumal aus verschiedenen Untersuchungen bekannt ist, dass eine zu intensive Schafbeweidung die Vielfalt von Arten reduzieren kann.

Lichtungsschneisen in Grünerlenbeständen (2019)
An verschiedenen Orten im Raum Calfeisen innerhalb des Jagdbanngebiet Graue Hörner wurden kleinere und grössere Schneisen in dichte Grünerlenbestände geschlagen, um «innere Lichtungen» zu schaffen. Ein Projekt der Forschungsgruppe Vegetationsökologie der ZHAW untersucht aktuell die Wirkung dieser Schneisen auf die Vegetation. Um ein gesamtheitliches Bild zu erhalten, stellt sich die Frage, wie sich diese Lichtungs-Schneisen auf die Insektenfauna auswirken, v.a. auf die lokale Tagfalter- und Heuschreckenfauna. Es wird vermutet, dass sich die Öffnung der dichten Grünerlenbestände positiv auf die lokale Biodiversität auswirkt, da viele Tagfalter und Heuschrecken schattige und nährstoffreiche Habitate meiden und von den besonnten Schneisen und Grenzstrukturen profitieren dürften. Es stellt sich zudem die Frage, welchen Einfluss die Dichte des Grünerlengebüsches auf die lokale faunistische Biodiversität hat und ab welche Grünerlendichte die lokale Artenvielfalt und Abundanz der Tagfalter und Heuschrecken «kippt».

Beweidung in Grünelenbeständen (2020)
Auf der Alp Valtnov im Weisstannental im Jagdbanngebiet Graue Hörner wird seit 1992 eine Herde Ziegen eingesetzt, um die Grünerle auf verbuschten Alpflächen zurückzudrängen. Die Forschungsgruppe Vegetationsökologie der ZHAW hat den floristischen Erfolg dieser Bekämpfungsmethode auf sieben Flächen untersucht. Die Untersuchung hat gezeigt, dass Grünerlenbestände im Vergleich zu den mit Ziegen beweideten Flächen sowohl kleinräumig wie auch grossräumig die tiefste Anzahl Gefässpflanzen aufweisen. Der Einfluss der Beweidung mit Ziegen auf das Artenspektrum der Tagfalter und Heuschrecken in unterschiedlichen Deckungsgraden der Grünerle ist jedoch unklar.