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Ambulant pflegegeleitetes Schulungsprogramm für Patienten mit einer diabetischen Fussulzeration

Auf einen Blick

  • Projektleiter/in : Lorenz Imhof
  • Projektteam : Geneviève Blanc, Astrid Braun, Jutta Dreizler, Anita Keller-Senn, Carmen Kerker-Specker, Romy Mahrer Imhof
  • Projektvolumen : CHF 329'330
  • Projektstatus : abgeschlossen
  • Drittmittelgeber : Stiftung (Stiftung Pflegewissenschaft Schweiz), SNF (SNF-Projektförderung / Projekt Nr. 143863)
  • Projektpartner : Universitätsklinik Balgrist
  • Kontaktperson : Maria Schubert

Beschreibung

Hintergrund:

Eine schwerwiegende Komplikation bei Diabetes mellitus (DM) sind chronische Fussulzerationen. Rund jeder vierte Mensch mit DM erleidet dies mindes-tens einmal im Leben. Auch nach Abheilung der Fussulzeration treten sie in 34% der Fälle nach einem Jahr, in 61% der Fälle nach drei Jahren und in 70% der Fälle innerhalb von fünf Jahren wieder auf. Richtlinien beschreiben die Wichtigkeit von regelmässiger Fussinspektion und Fusspflege durch die Betroffenen. Patientenschulungen zur Erlernung dieser Fusspflegefähigkeiten sind deshalb eine wichtige Intervention zur Reduktion von diabetischen Fussulzerationen. Wie diese Schulungsprogramme effektiv gestaltet sein müssen, darüber gibt es, wenig und auch sich widersprechende Evidenz.

Das Ziel der Studie war deshalb die Überprüfung der Wirksamkeit eines in der Schweiz entwickelten, pflegeleiteten Schulungsprogramms für den spitalexternen Bereich.


Methode:

Longitudinal, randomisierte, kontrollierte Studie mit Messpunkten über 6 Monate und einem Follow-up nach 12 Monaten.


Population:

DM-Patienten mit einer Fussulzeration/Amputation, die in einer universitären Wundambulanz betreut wurden.


Intervention:

Fusspflegeschulungen, individuelles Training von Fusspflegefertigkeiten und Einzelberatungen in der Interventionsgruppe (IG) durch advanced practice nurses (APN). Die Intervention fand bei den Betroffenen zuhause statt. Die APN begleitete die Patienten über ein Jahr. Bei Bedarf wurden auch Angehörige der Patienten in die Intervention miteinbezogen, die ebenfalls in der Fusspflege des Patienten geschult wurden. Patienten in der Kontrollgruppe (KG) wurden gemäss der standardisierten Pflege weiter betreut und ebenfalls während einem Jahr begleitet.


Ergebnis:

Über die Hälfte der Studienteilnehmer entwickelte nach einem Jahr neue Fussulzerationen (51.5%). Diese Zahl war jedoch tiefer bei den Patienten in der IG (42.9%), verglichen mit den Patienten in der KG (57.9%). Zudem wiesen Patienten in der IG statistisch signifikant weniger Notfallbesuche oder stationäre Behandlungen auf (IG 40% vs. KG 62.5%, RR 0.67, NNT 4.4, p=.029). Ausserdem lag deren spezifisches Wissen zur Fusspflege nach 12 Monaten signifikant höher, verglichen zur KG (IG: M=65.3, SD±6.6 vs. CG: M=60.7, SD±6.3; t(91)=3.409, p=.001).


Diskussion:

Die Intervention erzielt vermutlich noch grössere Effekte, wenn sie bei Patienten mit einem niedrigeren Versorgungslevel als dem Universitären einschliesst. Es hat sich bestätigt, dass die Intervention auf das häusliche Setting und damit auch die Angehörigen miteinschliessen muss.


Publikationen