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Datenanalyse “Blutdruckwoche”

Auf einen Blick

  • Projektleiter/in : René Schaffert
  • Projektteam : Prof. Dr. Peter Rüesch, Prof. Dr. Thomas Volken
  • Projektstatus : abgeschlossen
  • Drittmittelgeber : Bund (BAG)
  • Projektpartner : Schweizerische Herzstiftung, pharmaSuisse, Bundesamt für Gesundheit
  • Kontaktperson : René Schaffert

Beschreibung

Im Rahmen der „Nationalen Blutdruck-Offensive“ der Schweizerischen Herzstiftung und des Apothekenverbandes pharmaSuisse wurden Ende Mai und Anfangs Juni 2009 in 800 Apotheken in der Schweiz gratis Blutdruckmessungen angeboten. Dabei wurden neben dem Blutdruck auch Fragen zu Gewicht und dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten erhoben.


Die Studie hatte zum Ziel, die anfallenden Daten im Auftrag des BAG auszuwerten und mit anderen Erhebungen (Gesundheitsbefragung, „Bus santé“) zu vergleichen.


Dazu erfolgte eine Erfassung und quantitative Auswertung der in der Blutdruckwoche erhobenen Daten in einer Zufallsstichprobe der teilnehmenden Kunden/innen. Zusätzliche Analysen und Vergleiche wurden mit Sekundärdaten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung und der Erhebung ‚Bus Santé’ umgesetzt.


Folgende zentralen Erkenntnisse ergaben sich:

  • Rund ein Fünftel aller Teilnehmenden der Blutdruck-Woche zeigen erhöhte Werte von 140/90 mmHg oder mehr, ohne dass sie im vorangehenden Jahr wegen Bluthochdruck in ärztlicher Behandlung waren oder aktuell Blutdruckmedikamente einnehmen.

  • Während der Blutdruck-Woche sind fast 1’100 Personen entdeckt worden, die erhöhte Werte haben, ohne im letzten Jahr mit einer Bluthockdruck-Problematik konfrontiert gewesen zu sein.

  • Für Teilnehmende mit erhöhtem Blutdruck stellt neben dem Alter und dem Geschlecht das Gewicht den wichtigsten Risikofaktor für Bluthochdruck dar. Rund die Hälfte der adipösen Teilnehmenden (BMI = 30) zeigt erhöhte Blutdruckwerte. Im Vergleich dazu liegt der Anteil von Personen mit erhöhtem Blutdruck bei den Normalgewichtigen bei einem Fünftel.

  • Der Vergleich mit dem auf der Grundlage der Gesundheitsbefragung erstellten Indikators Bluthochdruck des Obsan legt nahe, dass dieser Indikator die Verbreitung des tatsächlichen Blutdruck-Problems unterschätzt. Die Differenzen in den Anteilen von Betroffenen in der Blutdruckwoche bewegen sich dabei je nach Altersgruppe und Geschlecht zwischen rund 3% und 30%.


Die Befunde der Datenanalyse untermauern den grossen präventiven Nutzen der Blutdruck-Woche. So ist bei einer bedeutenden Anzahl von Teilnehmenden ein erhöhter Blutdruck festgestellt worden, ohne dass diese Personen sich einer aktuellen Bluthochdruck-Problematik bewusst waren. Die Teilnehmenden zeigen auch in Bezug auf zentrale Risikofaktoren wie Gewicht, Ernährung und Bewegung ein grosses Potential für die Gesundheitsförderung und Prävention. In diesem Sinne kann empfohlen werden, eine Aktion wie die Blutdruck-Woche zu wiederholen.


Publikation

Volken, T., Schaffert, R., & Rüesch, P. (2011). Need for weight management in Switzerland findings from National Blood Pressure Week 2009. BMC Public Health, 11, 473. doi: 10.1186/1471-2458-11-473