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ADL (Aktivitäten des täglichen Lebens) Performanz von Kindern mit leichten Beeinträchtigungen. Die Anwendung des Assessment of Motor and Process Skills in der Evaluation und Intervention

Validierung AMPS

Auf einen Blick

  • Projektleiter/in : Prof. Dr. Julie Page
  • Projektteam : Prof. Dr. Brigitte Gantschnig
  • Projektstatus : abgeschlossen
  • Drittmittelgeber : Dritte (DVE Deutscher Verband der ErgotherapeutInnen, Ergotherapie Austria Verband der Ergotherapeutinnen Österreichs, EVS ErgotherapeutInnen Verband Schweiz), SNF
  • Projektpartner : Ostschweizer Kinderspital St. Gallen
  • Kontaktperson : Brigitte Gantschnig

Beschreibung

Hintergrund

Der Focus der Ergotherapie ist die alltägliche Betätigung. Damit wir die Fähigkeit unserer KlientInnen, alltägliche Aufgaben auszuführen, beurteilen sowie die Wirksamkeit unserer Interventionen überprüfen können, benötigen wir standardisierte Assessments. Das Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) ist ein standardisiertes Beobachtungsinstrument, welches in allen Fachbereichen der Ergotherapie eingesetzt werden kann und nun auch in Mitteleuropa angewendet werden kann.


Ziele

Mit einem grossangelegten, internationalen Forschungsprojekt wurde die Gültigkeit (Validität) des AMPS für den mitteleuropäischen Raum und für die Anwendung bei Kindern überprüft. Das übergeordnete Ziel war, der Praxis ein prakti¬kables Instrument zur Verfügung zu stellen, mit dem Therapiebedarf und Therapieerfolge gemessen werden können.


Studiendesign und Methoden

Das Forschungsprojekt bestand aus vier Studien, das in zwei Phasen durchgeführt wurde. In Phase eins überprüften wir die Validität des AMPS für Mitteleuropa und für den Gebrauch bei Kindern. StudienteilnehmerInnen kamen aus allen Weltregionen; sie wurden aus der AMPS Datenbank ausgewählt. Die Daten wurden mit Raschanalyse und ANOVAs, Regressionsanalyse und Post-hoc Tests analysiert. In Phase 2 überprüften wir die Machbarkeit einer randomisiert kontrollierten Studie (RCT) in der ergotherapeutischen Praxis, mit dem AMPS und dem COPM als Assessments. TeilnehmerInnen waren Kinder und Ergotherapeutinnen in der Schweiz. Die Daten wurden qualitativ analysiert.


Ergebnisse

Studie I

  • TeilnehmerInnen: 1346 aus Mitteleuropa und 144,143 aus anderen Weltregionen; im Alter zwischen drei und 103 Jahren alt; gesund oder mit einer medizinischen Diagnosen (z.B., pädiatrische, psychiatrische, neurologische, rheumatologische)

  • AMPS Items sind insgesamt frei von kultureller Bias (Verzerrung); eines von 36 Items zeigte eine Bias, die die übergeordnete Validität des AMPS für seine Anwendung in Mitteleuropa jedoch nicht beeinträchtigt.

Studie II

  • TeilnehmerInnen: 11,189 gesunde Kindern aus Mitteleuropa und anderen Weltregionen, im Alter zwischen zwei und 15 Jahren

  • durchschnittliche ADL (Aktivitäten des täglichen Lebens) Performanz von Kindern in allen Weltregionen ist vergleichbar

  • in sieben von 168 Vergleichen (4.17 %) zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied, der jedoch klinisch nicht relevant ist (d.h. die Unterschiede sind nicht beobachtbar)

Studie III

  • TeilnehmerInnen: 10,998 Kinder zwischen vier und 15 Jahren, gesund oder diagnostiziert mit Aufmerksamkeits-Defizit Syndrom (ADHD), Umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktionen (UEMF) und anderen Lernbeeinträchtigungen (LD)

  • Kinder mit ADHD, UEMF und/oder LD haben im Vergleich zu gesunden Kindern deutlich grössere Schwierigkeiten ADLs auszuführen

  • Unterschiede sind sowohl statistisch nachweisbar, sowie auch in der Praxis bedeutungsvoll und mit geschultem Auge beobachtbar

  • Die Sensitivität des AMPS, bei Kindern mit ADHD, UEMF und/oder LD, ab dem Alter von fünf Jahren, konnte nachgewiesen werden

Studie IV

  • TeilnehmerInnen: 17 Kindern mit ADHD und/oder UEMF, 10 ErgotherapeutInnen

  • Identifizierung verschiedener Stärken und Schwächen in Bezug auf folgende Punkte: Rekrutierung von TeilnehmerInnen, Randomisierung, Ein- und Ausschlusskriterien, notwendigen Ressourcen, Kommittment verschiedener Stakeholder, Forschungskom-petenzen, Studienprotokoll, die Kriterien für statistische Signifikanz und klinische Relevanz

  • Diese müssen bei der Durchführung einer grösseren Studie berücksichtigt werden.


Schlussfolgerungen

  • Das AMPS ist in Mitteleuropa als valides Assessment gültig und kann in ergotherapeutischer Praxis und Forschung eingesetzt werden. Es hilft Stärken und Schwächen von KlientInnen ab dem Alter von zwei Jahren in der ADL Performanz zu ermitteln, darauf aufbauend ergotherapeutische Interventionen zu planen und umzusetzen sowie die Wirksamkeit von Interventionen auf Betätigungsebene zu überprüfen.

  • Die internationalen Normwerte des AMPS können für Kinder in Mitteleuropa angewendet werden. Sie ermöglichen Ergotherapeutinnen die Fähigkeit eines einzelnen Kindes mit der durchschnittlichen „normalen“ Fähigkeit im selben Alter zu vergleichen.

  • Die motorische und prozessbezogene Skala des AMPS können eingesetzt werden, um Probleme in der ADL Performanz von Kindern mit ADHD, UEMF und LD, ab dem Alter von fünf Jahren sicher zu identifizieren.

  • Wenn das AMPS für Forschungszwecke verwendet wird, müssen wir sicherstellen, dass es gemäss den standardisierten Verfahren angewendet und ausgewertet wird. Wir empfehlen Zeit für das Training in der Anwendung von standardisierten Assessments und den kontinuierlichen Austausch zwischen ErgotherapeutInnen in Praxis und Forschung einzuplanen.


Publikationen

Gantschnig, B. E. (2010). Das Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) und dessen Einsatz in der Neurologie und anderen Fachbereichen der Ergotherapie. [The Use of the Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) in Neurology and other disciplines of Occupational Therapy]. Ergotherapie. Fachzeitschrift des Verbandes der ErgotherapeutInnen Österreichs (ERGO Austria), 4/2010, 28-32.


Gantschnig, B. E., & Page, J. (2010). Handeln im Alltag erfassen und kommunizieren - das Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) [Assessing and communicating daily occupations - the Assessment of Motor and Process Skills (AMPS)]. [Assessing and communicating daily occupations - the Assessment of Motor and Process Skills (AMPS)]. Ergotherapie. Fachzeitschrift des ErgotherapeutInnen-Verbandes Schweiz (EVS), 2010(8), 43-46.


Gantschnig, B. E., Page, J., & Fisher, A. G. (2011). Validität des Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) für die Anwendung bei Klienten in Mitteleuropa. Paper presented at the 3. Kongress der Ergotherapie in der Schweiz. Handeln. Gestalten. Leben: Ergotherapie, Olten. Presentation retrieved from


Gantschnig, B. E., Page, J., & Fisher, A. G. (2012a). Aktivität und Partizipation standardisiert erfassen: das Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) und seine Anwendung in Mitteleuropa. Paper presented at the Overtüre. Swiss Concress of Health Professions, Winterthur. Oral Presentation retrieved from www.schp.ch/data/documents/SCHP12_Programm_klein.pdf


Gantschnig, B. E., Page, J., & Fisher, A. G. (2012b). Cross-regional validity of the Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) for use in Middle Europe. Journal of Rehabilitation Medicine, 44, 151-157. doi: 10.2340/16501977-0915


Gantschnig, B. E., Page, J., & Fisher, A. G. (2012c). Cross-regional validity of the Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) for use in Middle Europe. Paper presented at the 9th Congress of Occupational Therapy: Occupation Diversity for the Future, Stockholm. Poster Presentation retrieved from www.cotec2012.se


Gantschnig, B. E., Page, J., Nilsson, I., & Fisher, A. G. (2012). Detecting Activities of Daily Living Differences Between Children With and Without Mild Disabilities. Paper presented at the International AMPS Symposium 2012. Implementing occupation-focuses and occupation-based services, Kopenhagen. Oral Presentation retrieved from www.innovativeotsolutions.com/content/


Gantschnig, B. E., Page, J., Nilsson, I., & Fisher, A. G. (2013). Detecting Differences in Activities of Daily Living Between Children With and Without Mild Disabilities. American Journal of Occupational Therapy, 67, 319-327. doi: dx.doi.org/10.5014/ajot.2013.007013


Gantschnig, B. E. (2014). Occupation-based and occupation-focused evaluation and intervention with children. A validation study of the Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) (Dissertation). Umeå: Print & Media, Online Version www.diva-portal.org/smash/record.jsf;jsessionid=d42439be35f2be8d4b877af420cd.


Aegler, B., Heigl, F., & Gantschnig, B. E. (2014). AMPS - Erfahrungen aus Praxis und Forschung / Expériences issues de la pratique et de la recherche. [AMPS - Experiences in Practice and Research]. Ergotherapie, 4, 6-13.


Gantschnig, B. E., Nilsson, I., Fisher, A. G., Kuenzle, C., & Page, J. (2015). Feasibility study of a single-blind randomised controlled trial of an occupational therapy intervention. Scandinavian Journal of Occupational Therapy, 1-12. doi: 10.3109/11038128.2015.1115548


Gantschnig, B. E., Fisher, A. G., Page, J., Meichtry, A., & Nilsson, I. (2015). Differences in activities of daily living (ADL) abilities of children across world regions: a validity study of the assessment of motor and process skills. Child: Care, Health and Development, 41(2), 230-238. doi: 10.1111/cch.12170


Gantschnig, B. E. (2015a). Aktivitäten des täglichen Lebens standardisiert erfassen – geht das? Paper presented at the Rehabilitations Symposium Activity, Activity, Activity, Affoltern am Albis. www.sar-reha.ch/fileadmin/user_upload/Files/Dokumente/veranstaltungen/150720_SVPR_Programm_Symposium2015.pdf


Gantschnig, B. E., Page, J., Nilsson, I., & Fisher, A. G. (2015). Unterschiede in der Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL\'s) von Kindern mit und ohne Behindertung. Paper presented at the 4. Schweizerischer Ergotherapie-Kongress des EVS, Bern. Poster retrieved from www.ergotherapie.ch/resources/uploads/Verband/Kongress%202015_Programm_d%20und%20f.pdf


Gantschnig, B. E., Gonin, U., & Page, J. (2015). Workshop Interventionsstudien - Praxis und Forschung Hand in Hand [Intervention studies - a colloaboration of clinicians and researchers]. Paper presented at the 4. Schweizerischer Ergotherapie-Kongress des EVS, Bern. www.ergotherapie.ch/resources/uploads/Verband/Kongress%202015_Programm_d%20und%20f.pdf


Gantschnig, B. E. (Producer). (2015, 11. Mai). Die Anwendung von validen und praktikablen Assessments in der Ergotherapie - Das AMPS als Beispiel. Medroom. [Online Workshop] Retrieved from ergotherapie.medroom.at/p.php


Gantschnig, B. E., Nilsson, I., Fisher, A. G., Kuenzle, C., & Page, J. (2016). Feasibility study of a single-blind randomised controlled trial of an occupational therapy intervention. Scandinavian Journal of Occupational Therapy, 23(4), 260-271. doi: 10.3109/11038128.2015.111554


Gantschnig, B. E. (2016, 3rd May 2016). Die Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens standardisiert erfassen - Wie geht das? Paper presented at the EBP Forum, Bern.


Gantschnig, B. E., & Heigl, F. (2017). Standardisierte Erfassung der Ausführung von Aktivitäten des Täglichen Lebens (ADL’s). Die Anwendung des Assessment of Motor and Process Skills (AMPS) in Psychiatrie, Neurologie und anderen Fachbereichen. Schweizer Zeitschrift für Psychiatrie&Neurologie(04/2017), 13-16.


Publikationen