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Gesundheitsmonitoring der Migrationsbevölkerung

Auf einen Blick

  • Projektleiter/in : Prof. Dr. Thomas Volken
  • Projektteam : Nicole Maeder, Prof. Dr. Peter Rüesch
  • Projektvolumen : CHF 500'000
  • Projektstatus : abgeschlossen
  • Drittmittelgeber : Bund
  • Projektpartner : Bundesamt für Migration, Bundesamt für Gesundheit, M.I.S. Trend Lausanne, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Bern, Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS Bern
  • Kontaktperson : Thomas Volken

Beschreibung

Der Bund verfolgt das Ziel, für alle Menschen hierzulande die gleichen Chancen zu bieten, gesund zu sein bzw. das eigene Gesundheitspotenzial voll auszuschöpfen. Verschiedene Studien geben Hinweise darauf, dass bei

Teilen der Migrationsbevölkerung diese Chancengleichheit beeinträchtigt ist. Die Beeinträchtigungen sind im Wesentlichen auf drei Gruppen von Gesundheitsdeterminanten zurückzuführen: (a) materielle und psychosoziale Belastungen, (b) gesundheitsbezogene Verhaltensweisen und (c) die Ausgestaltung des Gesundheitssystems.

Um die Datengrundlage weiter zu vertiefen, hat sich das BAG entschieden, eine zweite Gesundheitsbefragung bei Personen mit Migrationshintergrund in Auftrag zu geben (GMM II). Der Auftrag beinhaltet die Konzeption, Durchführung und Analyse einer Gesundheitsbefragung bei Personen mit Migrationshintergrund zwischen 17 und 74 Jahren, inklusive eingebürgerte Personen und Personen des Asylbereichs. Im Rahmen des Forschungsauftrags sollten folgende drei Hauptfragestellungen geklärt werden:


  • Welches sind die wichtigsten gesundheitlichen Unterschiede zwischen der autochthonen Bevölkerung und Personen mit Migrationshintergrund in der Schweiz hinsichtlich ihres Gesundheitszustands, ihres Gesundheitsverhaltens, ihrer Gesundheitskompetenzen und ihres Zugangs zum Gesundheitssystem.

  • Welche Gruppen innerhalb der Migrationsbevölkerung in der Schweiz sind in gesundheitlicher Hinsicht am vulnerabelsten?

  • Welches sind die wichtigsten Determinanten der eruierten gesundheitlichen Unterschiede und wie stark sind deren Einflüsse (Geschlecht, Alter, Arbeit/Einkommen, Bildung, soziale Integration, Migrationshintergrund)?

In der Studie wurden 1'800 zufällig ausgewählte Personen aus Portugal, der Türkei, Serbien und dem Kosovo telefonisch zu ihrem Gesundheitszustand, ihrem Gesundheitsverhalten und zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen befragt (Computer Assisted Telephone Interview).


Die zentralen Ergebnisse der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen:


  • Migrantinnen und Migranten, welche erst seit kurzem in der Schweiz leben, sind weniger oft von dauerhaften Krankheiten betroffen und werden weniger oft durch gesundheitliche Probleme im Alltag behindert.

  • Die in der Schweiz ansässigen älteren Migrantinnen und Migranten hingegen, welche in der Mehrheit schon seit längerer Zeit in der Schweiz sind, weisen einen deutlich schlechteren Gesundheitszustand auf als Schweizerinnen und Schweizer in demselben Alter.

  • Der Anteil an Personen, welche mindestens einmal innerhalb eines Jahres einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren ist bei keiner der betrachteten Migrationsgruppen höher als bei den Schweizerinnen und Schweizern.

  • Migrantinnen und Migranten konsumieren deutlich weniger Alkohol, essen aber weniger Früchte und Gemüse und sind deutlich öfters körperlich inaktiv als Schweizerinnen und Schweizer. Darüber hinaus sind Migrantinnen und Migranten sehr viel häufiger von starkem Übergewicht betroffen.