Affektive Reaktionen auf AI in der Spracharbeit
eine soziolinguistische Pilotstudie
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Mi-Cha Flubacher
- Co-Projektleiter/in : Prof. Dr. Kyoko Motobayashi
- Stellv. Projektleiter/in : Prof. Dr. Patrick Studer
- Projektteam : Dr. Sandra McGury, Sarah Trummer
- Projektvolumen : CHF 20'575
- Projektstatus : laufend
- Drittmittelgeber : EU und andere Internationale Programme (Leading House Ost- und Südostasien)
- Projektpartner : University of Tokyo / Department of Language and Information Sciences
- Kontaktperson : Mi-Cha Flubacher
Beschreibung
Im Zeitalter der Globalisierung, der Digitalisierung und des zunehmenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) ist es das Ziel dieses gemeinsamen Projekts mit mehreren Standorten, die gelebten Erfahrungen und affektiven Auswirkungen dieses technologischen Wandels auf die mehrsprachige Spracharbeit in multinationalen Institutionen in der Schweiz und in Japan ethnografisch zu untersuchen. Die zentrale Frage dieser Forschung lautet daher: Wie erleben und reagieren menschliche Spracharbeiter:innen auf automatisierte und KI-gestützte Spracharbeit?
Die Ängste und Unsicherheiten, die sich aus der beschleunigten Einführung von KI ergeben, sind so groß wie nie zuvor. Pädagog:innen und Künstler:innen sorgen sich um Fragen der Legitimität, der Urheberschaft und des Urheberrechts, während politische Entscheidungsträger:innen die Sorge um die Privatsphäre und den Datenschutz in den Vordergrund stellen. Spracharbeiter:innen (Boutet 2013) sind in ihrer beruflichen Praxis direkt von KI betroffen: Kundenservice (Chatbots), Spracherkennung (Speech-to-Text), Übersetzung (automatisierte Dienste), Texterstellung (automatisierte Vorlagen von großen Sprachmodellen) sind alles Formen von Spracharbeit (Boutet 2013), die nun von intelligenten digitalen Systemen automatisch ausgeführt zu werden 'versprochen' wird. In diesem Sinne argumentieren Technologieunternehmen in der Regel, dass die Einführung von KI dazu beitragen wird, überflüssige und einfache Aufgaben zu reduzieren, Ressourcen für komplexere Prozesse freizusetzen und die Work-Life-Balance zu verbessern. Dieses Projekt konzentriert sich darauf, wie Spracharbeiter:innen diese technologischen Entwicklungen erleben, was sie sich erhoffen oder wovor sie Angst haben. Im Rahmen einer Pilotstudie in Japan und der Schweiz interessieren wir uns für die gelebten Erfahrungen (Busch 2017) von Spracharbeiter:innen, ihre Gefühle und somit für die ähnlichen oder unterschiedlichen affektiven Reaktionen der Arbeitnehmer:innen auf KI und digitale Automatisierung bei der Arbeit.