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Lehrbuch Vegetationsanalyse

Auf einen Blick

Beschreibung

Die Vegetation ist eine zentrale Komponente der Biodiversität. Die zahlreichen Arten der Gefässpflanzen, Moose und Flechten machen nicht nur zahlenmässig einen grossen Anteil des Artenreichtums der Schweiz aus, sie sind auch verantwortlich für die Primärproduktion aller Ökosysteme und bieten Habitat und Nahrungsgrundlage für die Biodiversität aller anderen taxonomischen Gruppen.

Durch verschiedene Prozesse des globalen Wandels (Nutzungsintensivierung, Nutzungsaufgabe, Überbauung, Eutrophierung, Klimawandel), ist die botanische Diversität in der Schweiz bedroht und starken Veränderungen unterworfen. Da internationale, nationale und kantonale Vorgaben den Schutz der Biodiversität fordern, wurden in der Schweiz zahlreiche Biodiversitätsmonitoringprogramme etabliert, die in der Regel Vegetation als Hauptindikator haben. Auch für die Planung und Evaluation von Pflegekonzepten, von Schutzkonzepten für bedrohte Arten sowie zur Bioindikation, braucht es eine standardisierte Erfassung und kompetente Auswertung von floristischen und vegetationsökologischen Daten. Entsprechend werden feldbotanische und vegetationsökologische Methoden in der Forschung, aber insbesondere im angewandten Bereich, v.a. von zahlreichen Ökobüros bei Aufträgen des Bund, der Kantone und Gemeinden, verwendet. Trotz dieser grossen Relevanz gibt es kein aktuelles Methodenhandbuch, das die Vorgehensweise transparent und umfassend im Sinne einer „best practice“ darstellt.

Umfangreiche deutschsprachige Lehrbücher sind inzwischen mehr als 20 Jahre alt (Dierßen 1990, Dierschke 1994, Pfadenhauer 1997). Somit fehlen in diesen Büchern allesamt die enormen methodischen Weiterentwicklungen des letzten Vierteljahrhunderts, insbesondere all die Möglichkeiten, die neue Computerprogramme und grosse Datenbanken jetzt schaffen. Einzig Tremp (2005) ist etwas jüngeren Datums, ihm fehlen dennoch die aktuell relevanten methodischen Ansätze; zudem ist das Büchlein zu knapp, um als Methodenhandbuch für Praktiker:innen zu dienen. International ist das Buch von Kent (2012) zu nennen, das auf die Grundlagenforschung fokussiert, dem aber die spezifisch mitteleuropäische Perspektive und Methoden fehlen.

Die dritte Auflage von Data Analysis in Vegetation Ecology des WSL-Autoren Wildi (2017) beginnt erst dann, wenn die Daten schon erhoben sind; es fehlen also die wesentlichen Schritte Erhebungsdesign und Datenerhebung; zudem ist das Buch recht technisch-theoretisch geschrieben und damit für viele Praktiker:innen nur schwerlich zugänglich.