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Bilder der Pflegefamilie und ihre Wirkung auf Kooperationsprozesse in der Pflegekinderhilfe

Auf einen Blick

  • Projektleiter/in : Prof. Dr. Daniela Reimer
  • Projektteam : Dr. Alexander Knoll, Dr. Nicolette Seiterle, Noëmi van Oordt
  • Projektvolumen : CHF 377'118
  • Projektstatus : abgeschlossen
  • Drittmittelgeber : SNF (SNF-Projektförderung / Projekt Nr. 192715)
  • Projektpartner : Pflege- und Adoptivkinder Schweiz PACH, Bussola AG, Fachstelle Kinderbetreuung Luzern, Kanton Genf / Département de l'instruction publique, de la formation et de la jeunesse
  • Kontaktperson : Daniela Reimer

Beschreibung

Die Unterbringung in einer Pflegefamilie ist eine im internationalen Vergleich stetig an Zuwachs und Bedeutung gewinnende Massnahme für Kinder, die dauerhaft oder zeitlich befristet nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können (Cameron et al. 2015). In der Schweiz leben ca. 5000 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien (Seiterle 2017). Zuweisende Stellen vermitteln Kinder in Pflegefamilien, Fachstellen und Dienstleistungsangebote in der Familienpflege (DAFs) wählen die Familien aus, bereiten sie auf Ihre Aufgaben vor, begleiten die Pflegefamilien und die Pflegekinder mit grossen regionalen Disparitäten in Intensität und Qualität. Pflegefamilien zeigen sich in der Regel in der Anfangszeit kooperativ, in Krisenzeiten gibt es allerdings eine Tendenz, familiäre Probleme vor den Fachkräften zu verbergen (Gabriel/ Stohler 2000).

Eine Schlüsselfrage in Zusammenhang mit einer gelingenden Anwerbung von Pflegefamilien, Vorbereitung der Pflegefamilie, den Vermittlungs- und Begleitungsprozess ist es, welche Bilder einerseits Fachkräfte von Pflegefamilien haben, welche Bilder die Pflegefamilie von sich selbst hat, welche medialen Bilder gesellschaftlich vermittelt werden, mit denen die Akteur:innen der Pflegekinderhilfe konfrontiert sind und sich auseinandersetzen müssen, und wie alle diese Bilder auf das Handeln der Fachkräfte und auf die Kooperation zwischen Fachkräften und Pflegefamilien ein- und zusammenwirken.Hier knüpft das Projekt an und stellt die Fragen ins Zentrum:

  • Welche Selbst- und Fremdbilder von Pflegefamilie gibt es in der Pflegekinderhilfe und der Gesellschaft?

  • Welche Auswirkungen haben diese Bilder als Deutungsmuster für die Anwerbung von Pflegefamilien und für Prozesse der Vorbereitung, der Vermittlung eines Kindes und der Begleitung in der Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Pflegefamilien sowie für die Zusammenarbeit zwischen Pflege- und Herkunftsfamilie?

  • Wie wirken die gesellschaftlichen Bilder und die Bilder der verschiedenen Akteur:innen zusammen und welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus an das System der Pflegekinderhilfe?

Durch das Projekt wird ein Zugang erarbeitet zu tieferliegenden Überzeugungen der Akteur:innen in der Pflegekinderhilfe sowie zu Gesellschaftsbildern, die auf die Pflegekinderhilfe als System sowie die Prozesse der Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Pflegefamilien einwirken. Zentrales Ziel des Projektes ist es, Überschneidungen und Differenzen zwischen Fremd- und Selbstbildern von Pflegefamilien zu erforschen und damit das Profil der Spannungsfelder in den Handlungen der Akteur:innen herauszuarbeiten. Auf dieser Basis können Weiterentwicklungsmöglichkeiten und -grenzen der Pflegekinderhilfe in der Praxis fundiert diskutiert werden und Reflexionsflächen für Fachkräfte geschaffen werden.

Publikationen