Molekularer Mechanismus von Bakteriophagen Tailspike Proteinen im bakteriellen Infektionsprozess
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Sabina Gerber
- Co-Projektleiter/in : Prof. Dr. Lars Fieseler
- Projektteam : Dr. Leandra Knecht, Angela Nauer
- Projektvolumen : CHF 200'000
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Interne Förderung
- Kontaktperson : Sabina Gerber
Beschreibung
Die Entwicklung neuer Therapieansätze für bakterielle
Infektionen ist dringend notwendig aufgrund der weltweit rasant
zunehmenden Antibiotikaresistenz pathogener Mikroorganismen.
Bakteriophagen (Phagen) infizieren und inaktivieren Bakterien hoch
spezifisch und sind deshalb eine vielversprechende Alternative zu
Antibiotika, um humane Pathogene zu identifizieren und zu
bekämpfen. Für eine mögliche medizinische Anwendung birgt die hohe
Spezifität von Phagen immense Vorteile, da symbiotische humane
Bakterien dabei nicht angegriffen würden. Der molekulare
Mechanismus der Infektion wurde bisher jedoch nicht fundiert
charakterisiert, wodurch die Entwicklung phagen-basierter Lösungen
erschwert wird. Die mangelhafte quantitative und strukturelle
Charakterisierung des Infektionsprozesses begründet hauptsächlich
auf fehlenden analytischen Methoden.
Tailspike Proteine (TSP) sind spezialisierte, hydrolytische
Phagenproteine, welche an der Basalplatte gebunden sind und welche
die ersten Schritte in der Infektion durchführen. Dabei binden die
TSPs an die Bakterienoberfläche und bauen die bakterielle
Polysaccharidschicht ab.
Wir möchten diese ersten Schritte während der Infektion auf
quantitativer, molekularer Ebene verstehen indem wir neuartige
bioanalytische Methoden etablieren und den Mechanismus in einem
phagen-freien Kontext untersuchen. Die Aufklärung der molekularen
Details der Infektion ist Voraussetzung für das Verständnis für die
Spezifität im Infektionsprozess und für das weiterführende
Engineering mit Einsatz von Phagen(proteinen) in der
Lebensmittelmikrobiologie, in der Analytik und in der Medizin.
Das Projekt wird in Synergie mit Prof. Dr. Lars Fieseler, Leiter
Forschungsgruppe Lebensmittelmikrobiologie (ILGI) und Dr. Sabina
Gerber, Leiterin Fachgruppe Bioanalytik (ICBT), durchgeführt. Das
Projekt profitiert dabei stark von den kombinierten Expertisen in
Mikrobiologie, Biochemie und Bioanalytik.