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Gelingender Einsatz von Freiwilligen in der interprofessionellen Versorgung

Auf einen Blick

Beschreibung

Ausgangslage

Die interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) im Gesundheitswesen setzt auf die Verbindung unterschiedlicher Fachdisziplinen, Expertisen und Erfahrungen von Fachpersonen, Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen sowie weiteren Beteiligten. Zur letzten Gruppe gehören auch Freiwillige. In einer Studie des Center for Philanthropy Studies (CEPS) wurde zwischen Freiwilligeneinsätzen in Organisationen mit und ohne bezahlten Mitarbeitenden unterschieden. 33,3% der erfassten Organisationen mit bezahlten Mitarbeitenden arbeiten im Gesundheitswesen, was auf das Potential der Freiwilligenarbeit (FWA) in diesem Bereich verweist (Studer/ von Schnurbein 2013).

Projektziele

Ausgehend von den verschiedenen Perspektiven auf FWA in der IPZ sollen im Auftrag des BAG die spezifischen Einsatzmöglichkeiten von Freiwilligen untersucht werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen genutzt werden, um den Einsatz von Freiwilligen in der IPZ zu verbessern und Empfehlungen für verbesserte Rahmenbedingungen zu geben. Der Fokus des Projekts ist daher auf folgende Projektziele ausgerichtet:

1. Eine Übersicht und Systematisierung der verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Freiwilligen in der Gesundheitsversorgung zu erstellen.

2. Eine stakeholderbezogene Analyse des Freiwilligeneinsatzes in der IPZ vorzunehmen und dadurch Chancen und Herausforderungen in der Umsetzung zu erkennen.

3. Eine Überprüfung wesentlicher Erfolgsfaktoren für den Einsatz von Freiwilligen in der IPZ durchzuführen und daraus Handlungsempfehlungen für Organisationen in der Gesundheitsversorgung abzuleiten.

4. Empfehlungen abzugeben, wie der Bund fördernde Rahmenbedingungen für den Einsatz von Freiwilligen in der IPZ schaffen könnte.

Methodisches Vorgehen

Das Vorgehen ist in sechs Projektphasen eingeteilt:

Phase 1: Differenzierung von Arrangements zur Einbindung von Freiwilligen Zunächst wird als konzeptionelle Grundlage eine Synthese der bestehenden Literatur zu IPZ und den Erkenntnissen der Forschung zu FWA erarbeitet. Dadurch entsteht ein konzeptionelles Framework für gelingende FWA in der IPZ. Die methodische Klammer in diesem Projekt bildet die Delphi-Methode. Darin wird eine Gruppe von Experten und Praxisvertretern wiederholt in die Erarbeitung der Projektergebnisse eingebunden, um so einen hohen Praxisbezug zu gewährleisten.

Phase 2: Bedarfsanalyse der FWA in der Gesundheitsversorgung Mit Hilfe einer Erhebung zu Stellenausschreibungen für FWA und einer Online-Befragung von Freiwilligen werden Angebot und Nachfrage der FWA in der Gesundheitsversorgung untersucht. Dadurch wird Klarheit über den Bedarf und die Einsatzmöglichkeiten von Freiwilligen in der IPZ geschaffen.

Phase 3: Chancen und Herausforderungen des Einbezugs von Freiwilligen in der IPZ Hierzu werden mit einem Online-Survey Vertreter von Institutionen befragt, um Erkenntnisse über Rahmenbedingungen (Kosten, Personaleinsatz etc.) für Freiwilligeneinsätze zu analysieren und spezifische Chancen und Herausforderungen zu erarbeiten. Diese werden wiederum mit der Delphi-Expertengruppe validiert. Die Auswertung erfolgt mittels Korrespondenzanalyse, um institutionelle Rahmenbedingungen und die verschiedenen Arrangements in Beziehung zu setzen.

Phase 4: Umsetzungsanalyse der FWA im interprofessionellen Setting Ergänzend zur allgemeinen Betrachtung von IPZ und FWA soll am Beispiel der Palliative Care eine Detailanalyse durchgeführt werden, aus der zusätzlich Erfolgsfaktoren einer gelingenden IPZ mit Freiwilligen erarbeitet werden sollen. Dazu werden Interviews mit Beteiligten durchgeführt sowie bestehende Evaluationsergebnisse und Prozessbeschriebe ausgewertet.

Phase 5: Identifikation und Priorisierung von Erfolgsfaktoren Aus den Ergebnissen der vorangegangenen Arbeitspakete werden schliesslich relevante Erfolgsfaktoren extrahiert und wiederum mit der Delphi-Expertengruppe diskutiert.

Phase 6: Ableitung von Handlungsempfehlungen Diese Erkenntnisse werden dann in Handlungsempfehlungen und Leitfäden für Organisationen in der Gesundheitsversorgung, Freiwilligenvermittler und beratende Stellen übertragen, um eine zeitnahe Umsetzung der Forschungsergebnisse zu ermöglichen.