Psychosoziale Gesundheitsrisiken in Betrieben
Qualitative Befragung von Geschäftsleitern und Mitarbeitenden zu nachhaltigen Veränderungen in Kleinbetrieben aufgrund des Gesundheitsförderungsprojektes VitaLab
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Agnes von Wyl
- Co-Projektleiter/in : Brigitte Eich-Stierli
- Projektteam : Dr. Sabine Steiger-Sackmann
- Projektvolumen : CHF 29'960
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Bund (Staatssekretariat für Wirtschaft SECO)
- Projektpartner : Stutz Consulting GmbH
- Kontaktperson : Brigitte Eich-Stierli
Beschreibung
Mit dem Wandel unserer Gesellschaft aufgrund neuer Technologien sowie neuen wirtschaftlichen und sozialen Umständen haben sich auch die Anforderungen an die Arbeitsplätze und Unternehmen verändert. Neben der Arbeitssicherheit stehen zunehmend die psychosozialen Risiken im Vordergrund. Das SECO wollte mit diesem Auftrag die wissenschaftliche Ermittlung und den Austausch guter Praxisbeispiele von wirkungsvollen Massnahmen zur Verbesserung der psychosozialen Gesundheit in Betrieben fördern. In der Schweiz ist der Schutz der psychischen Gesundheit sowohl im öffentlich-rechtlichen Arbeitsschutz (Art.6 ArG) wie auch als privatrechtlicher Fürsorgepflicht (Art. 328 OR) gesetzlich geregelt. Die Co-Projektleiterin B. Eich hat zwischen 2010 und 2012, damals noch als Mitarbeiterin der FHNW, in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsförderung Schweiz und der IDEE SEETAL das KTI-Projekt "VitaLab" zur Gesundheitsförderung in Kleinunternehmen im Luzerner Seetal durchgeführt. Im vorliegenden Projekt ging es darum zu überprüfen, ob und welche Massnahmen im Luzerner Seetal nachhaltig im Arbeitsalltag umgesetzt worden sind und zu einer Verbesserung der psychosozialen Gesundheit führten. Dazu wurden je 10 Interviews mit Geschäftsleitenden und Mitarbeitenden aus 12 Betrieben aus unterschiedlichen Branchen durchgeführt und qualitativ ausgewertet. Die Studie hat ergeben, dass Veränderungen insbesondere im Bereich der sozialen Beziehungen zwischen Mitarbeitenden und Führungspersonen und im Team, der physischen Arbeitsumwelt und der Arbeitsorganisation erfolgten. Als besonders wirkungsvoll zur Reduktion von psychosozialen Belastungen wurden die arbeitsorganisatorischen Massnahmen hervorgehoben. Darunter fallen insbesondere Rollenklärungen, Stellvertretungen und klarere Arbeitsabläufe. Für die Früherkennung von Stressbelastungen werden persönliche Gespräche mit dem Chef am häufigsten genannt. Dies bedingt ein Vertrauensverhältnis und Kommunikationskompetenzen, welche ermöglichen, dass sich Mitarbeitende bei Gesundheitsproblemen an den Chef wenden, resp. dass er das Thema ansprechen kann.
Publikationen
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2017.
In:
Business Lunch der Gesundheitsdirektion, Zug, 25. September 2017.